Am Samstagmorgen werden die Fahrer das Rennen auf dem 25,947 km langen Rundkurs austragen
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FIA Tourenwagen-Weltmeisterschaft 2015: Die Citroën C-Elysée WTCC auf dem legendären Nürburgring

(Speed-Magazin.de) Für Motorsportfans ist der Nürburgring neben Monaco, Indianapolis und Le Mans eine der legendärsten Rennstrecken. Seitdem der Kurs in der Region Ahrweiler in den späten 20er Jahren angelegt wurde, sah er sich zahlreichen Umgestaltungen ausgesetzt, hat aber dank der berühmten Nordschleife seine Seele stets behalten. Die Nordschleife – auch Grüne Hölle genannt – besitzt Kultstatus. Zusammen mit der Formel 1 Grand Prix Strecke erstreckt sich der Kurs über eine Gesamtlänge von 25,947 Kilometern.

Der „große“ Nürburgring ist nicht nur außergewöhnlich aufgrund seiner Länge, sondern ebenso in Bezug auf seine Bestandteile, da er 170 Kurven unterschiedlichster Art umfasst. Direkt einer der ersten Sektoren der Nordschleife, der Flugplatz, stellt eine besondere Herausforderung für die Fahrer dar, da sie eine Kuppe und die verdeckt dahinter liegende Doppelrechtskurve mit Höchstgeschwindigkeit fahren müssen. Die Steilkurve am Karussell ist dagegen trotz erhöhter Rutschgefahr vergleichsweise einfach. Zum Schluss der Runde müssen die Piloten noch eine lange Gerade von mehreren Kilometern Länge bewältigen, bei der sie 40 Sekunden ans Limit gehen und Höchstgeschwindigkeiten von mehr als 250 km/h erreichen.


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Der große Nürburgring, herausfordernd und faszinierend zugleich, ist nun also Kulisse für den 7. und 8. Tourenwagen-Weltmeisterschaftslauf 2015. In Vorbereitung auf dieses besondere Rennen absolvierten die Fahrer am 28. April einen Testtag. Das Citroën Total Team nutzte die Gelegenheit, um die ihre C-Elysée WTCC optimal einzustellen und den Piloten die Chance zu geben, möglichst viele Testkilometer zu fahren.

José Maria López, Sébastien Loeb und Ma Qing Hua fuhren die drei Tagesbestzeiten ein, vor Gabriele Tarquini und ihrem Teamkollegen Yvan Muller. An diesem Wochenende werden die Uhren allerdings wieder auf null gestellt. Zu jeder Zeit müssen die Fahrer die vielen Tücken, die der Kurs bereithält, umgehen, mit unvorhersehbaren Wetterbedingungen kämpfen und im richtigen Moment angreifen.

José Maria López, der in dieser Saison bereits drei Rennen für sich entscheiden konnte, geht nach seiner Bestzeit von 8:38.027 am Testtag als Favorit auf die Strecke. „Der Kurs ist einfach großartig und ich kann sehr gut verstehen, warum er so berühmt ist. Um ihn aber wirklich schätzen zu können, muss man Vertrauen in sein Fahrkönnen und ins Auto haben“, erklärt „Pechito“ López. „Vor zwei Wochen habe ich mich im kompletten Einklang mit meinem Citroën C-Elysée WTCC gefühlt. Ich hoffe, dass dies am kommenden Wochenende wieder der Fall sein wird. Ich habe im Vorfeld auf das Rennen hart gearbeitet und viele Runden im Citroën Racing Simulator absolviert. Ich bin so bereit, wie man es nur sein kann!“

Die Nordschleife ist ein natürliches Jagdrevier für einen ehemaligen Rallyefahrer. Sébastien Loeb hat dies bewiesen, als er López am Testtag sehr nahe kam. In der Gesamtwertung liegt der neunmalige Weltmeister nach sechs Läufen an zweiter Position und möchte am kommenden Wochenende den Abstand auf seinen Teamkollegen verkürzen. „Der Hungaroring war für mich eine Enttäuschung. Ich möchte wieder auf die Siegerstraße zurückfinden oder zumindest das Podium erreichen. Wir werden auf einer besonderen Strecke fahren, die große Emotionen auslöst. Um schnell zu sein, muss man die gesamte Piste ausnutzen, aber das Gras und die Streckenbegrenzung sind so nah, dass wenig Platz für Fehler bleibt. Die Testzeiten lagen alle nah beieinander. Wir werden sehen, inwiefern die verschiedenen Fahrer von den gesammelten Daten profitieren werden.“


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Yvan Muller, der aufgrund seiner Leistungen in Ungarn bis auf zehn Punkte an Loeb herangekommen ist, zählt sich nicht zu den größten Fans der deutschen Rennstrecke, was ihn aber nicht daran hindern wird, sein Bestes zu geben: „Die Testfahrten waren schwierig. Ich habe zwar im Laufe des Tages auf meine Teamkollegen aufgeholt, aber die Lücke ist immer noch sehr groß. Ich muss den richtigen Moment finden, um anzugreifen sowie Risiken einzugehen und möchte mit der besten Strategie in beiden Läufen möglichst viele Punkte einfahren.“

Ma Qing Hua erreichte bei den Testfahrten die drittbeste Zeit. Dem chinesischen Fahrer gefällt die Nordschleife sehr gut und er hofft, seinen Weg aufs Podium zurückzufinden: „Jeder Fahrer sollte einmal hierher kommen und auf dieser Strecke gefahren sein. Ich denke, dass die WTCC Tourenwagen ein tolles Spektakel bieten werden und ich bin froh, Teil dieser Show zu sein. Ende April habe ich mich gut in meinem Citroën C-Elysée gefühlt. Wenn alles so weiterläuft, werde ich um die vordersten Plätze mitfahren können.“

Citroen Racing / JM