Sprechen Sie Spanisch?
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WRC Spanien: Fast jeder vierte Lauf der Rallye-WM 2012 findet in spanischsprachigen Ländern statt – Mexiko, Argentinien und Spanien

(Speed Magazin) Drei Läufe und damit fast jeder vierte der diesjährigen Rallye-Weltmeisterschaft finden in spanischsprachigen Ländern statt – Mexiko, Argentinien und Spanien. Komisch eigentlich, dass sich die wenigsten WM-Stars in dieser Weltsprache verständigen können.

Ex-Weltmeister Carlos Sainz betonte immer, dass er bei Starts in spanischsprachigen Ländern noch ein Stück mehr motiviert sei. Bei drei von 13 Läufen in diesen Ländern wäre es doch auch für die heutigen Stars vielleicht hilfreich, Spanisch zu verstehen und sich beflügeln zu lassen. Aber eine spontane Umfrage im Fahrerlager ergab überwiegend die Antwort: „No hablo español“ (Ich spreche kein Spanisch).

Unter den Spitzenkräften im Service-Park von Salou fanden wir nur zwei Ausnahmen: Natürlich den Nordspanier Dani Sordo und Sébastien Loebs Beifahrer Daniel Elena. Paolo Nobre kann immerhin „un poco“ …

„Meine Mutter kommt aus Spanien, das hilft natürlich“, gibt der in Monaco geborene Daniel Elena zu. Seine hispanischen Wurzeln kamen ihm und seinem Meister-Chauffeur sogar einmal im Wettbewerb zugute: „Nach einem Crash in Mexiko 2005 schleppten wir uns auf drei Rädern über öffentliche Strassen zum Service und die Polizei hielt uns an. Ich habe auf Spanisch

Im Fahrerlager ergab überwiegend die Antwort:
Im Fahrerlager ergab überwiegend die Antwort: "No hablo español"
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mit ihnen verhandelt. Ergebnis: Statt uns festzuhalten, eskortierten sie uns nach León! Danach attackierte Seb sehr hart, um Rovanperä noch den dritten Rang wegzuschnappen. Damals erkannte er vielleicht zum ersten Mal, dass er auch auf Schotter zu den Schnellsten gehört.“
Und wie steht’s um Sebs Spanisch-Kenntnisse? „Er kann sich mit Mühe und Not einen Kaffee bestellen“, lächelt Daniel.

Ähnliche Essentials kann auch Mads Östberg ordern: „Una cerveza, por favor“ gibt er zum Besten – nur eins, Mads? Seine Ford-Markenkollegen Ott Tänak und Evgeny Novikov winken mit einem knappen „Nein“ ab, auch die Ford-Werksfahrer Petter Solberg und Jari-Matti Latvala müssen passen. „Ich bin nicht besonders begabt für Fremdsprachen“, gibt der Norweger zu. „Ich bin froh, dass es mit meinem Englisch gut klappt.“ Jari-Matti versteht immerhin einige Brocken Italienisch und Deutsch. Zumindest Letzteres wird ihm bei seinem nächstjährigen Arbeitgeber Volkswagen sicherlich helfen.

Wegen seiner Herkunft aus dem kleinen Belgien beherrscht Thierry Neuville mehrere Sprachen flüssig. „Weil ich aus einem Ort an der belgisch-deutschen Grenze komme, ist Deutsch meine wirkliche Muttersprache“, berichtet er. Ich spreche fliessend Französisch und mein Englisch ist in den vergangenen Jahren erheblich besser geworden. Ausserdem muss ich als Belgier mich auch in Flämisch verständigen können. Aber Spanisch? Nein.“

Im MINI-Lager erfahren wir, dass Chris Atkinson ausschliesslich Englisch spricht – oder das, was Australier dafür halten. Teamkollege Paolo Nobre könnte ihn zumindest bei der Essensbestellung unterstützen: „Wie alle Brasilianer behaupte ich gern, dass ich Spanisch kann, aber ehrlich gesagt ist es bestenfalls ein Sprachgemisch mit Portugiesisch, das wir Portunol nennen.“ Wie auch immer – wir wünschen „buen fin de semana a todos“!

Michelin / J.M