Der Urahn der "RallyRACC" war die "Katalonien-Rundfahrt"
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WRC Rally de Espana 2012: Rally RACC - Der endgültige Name für den WRC WM-Lauf in Spanien?

(Speed Magazin) Vor einigen Jahren wurde die legendäre „RAC Rallye“ abgelöst durch die „Wales-Rallye Grossbritannien“. Nach dem Willen des Königlichen Automobile Club von Katalonien, der den spanischen Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft organisiert, trägt die Rallye Spanien ab sofort ein ganz ähnliches Kürzel: RACC. Frei nach dem Motto: „In der Kürze liegt die Würze.“ Denn der bisherige Name passte kaum noch auf die diversen Rallye-Schilder: RallyRACC Catalunya-Costa Daurada, Rally de España.

Der Urahn der „RallyRACC“ war die „Volta a Cataluña“, zu Deutsch „Katalonien-Rundfahrt“. Dieses Rennen fand bereits 1916 zum ersten Mal statt. Die erste Rallye Katalonien wurde im Jahr 1957 ausgetragen. Der Name hatte bis 1965 Bestand. Danach lief das Event neun Jahre lang unter der Bezeichnung „Rallye Barcelona-Andorra“. In dieser Zeit galten die Rallye Costa Brava und die Rallye RACE (Royal Automobile Club of Spain) als die populärsten Quertreiber-Veranstaltungen des Landes. Erst 1973 kehrte die Rallye – die vom Royal Automobile Club of Cataluña organisiert wurde – zu jenem Namen zurück, den sie bereits in den frühen 60ern getragen hatte: Rallye Katalonien.

1988 waren sowohl die Rallye Costa Brava als auch die Rallye Katalonien Läufe zur FIA Europameisterschaft und schmückten sich jeweils mit dem höchsten Koeffizienten (4). Doch die Rallye Katalonien kämpfte zu jener Zeit mit grossen wirtschaftlichen Problemen. Dies mündete in der Zusammenlegung der beiden Veranstaltungen zur Rallye Katalonien-Costa Brava.


© Rally RACC Catalunya
1991 erhielt diese Rallye erstmals den WM-Status. Das Rallye-Zentrum war im Badeort Lloret de Mar, rund 60 Kilometer nördlich von Barcelona beheimatet. In den Jahren 1996 und 1997 wurde die Veranstaltung von den Verantwortlichen der in der Rallye-WM vertretenen Teams gleich zwei Mal in Folge zur besten Rallye des Jahres gewählt.

2005 zog das Rallye-Hauptquartier in das weiter südlich gelegene Tarragona. Bereits in den Jahren zuvor fand eine Etappe der Rallye traditionell rund um die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz statt. Der Grund für den Umzug lag zum einen in der grossen Bevölkerungsdichte, zum anderen in dem gut ausgebauten Strassennetz rund um Tarragona, das schrittweise erneuert worden war.

Mit dem erneuten Umzug in den Ferienort Salou, 100 Kilometer südlich von Barcelona, ging dann ein weiterer Namenswechsel des spanischen WM-Laufes einher. Das Event firmierte fortan unter der Bezeichnung „Rallye Katalonien-Costa Daurada“. Da jedoch jeder WM-Lauf auch den Namen des Gastgeberlandes beinhalten muss (in diesem Falle Spanien), befand Aman Barfull, der Organisator der Rallye, dass der Name nun zu lang ausfalle.

„Vor drei oder vier Jahren machten wir uns noch grosse Sorgen, weil wir dachten, dass wir die Rallye nicht mehr in Tarragona halten könnten“, erzählt Barfull. „Wir wollten den WM-Lauf zwar weiterhin in Katalonien austragen, mussten aber auch andere Regionen in Spanien in Betracht ziehen. Daher entschlossen wir uns, den Namen zu vereinfachen. So kam es zur jetzigen Bezeichnung ,RallyRACC‘.“

Auf dem Papier behielt der spanische WM-Lauf jedoch seinen vollen, beeindruckend langen Namen bei: „48. Catalunya-Costa Daurada, Rally de España 2012“.

Michelin / J.M