WRC: M-Sport Ford kehrt mit leeren Händen von der WM-Rallye Belgien zurück
Das WM-Debüt der Belgien-Rallye Ypern endete für M-Sport Ford mit einem enttäuschenden Ergebnis. Gus Greensmith und Beifahrer Chris Patterson erreichten das Ziel am Rande des Grand Prix-Kurses von Spa-Francorchamps nach 20 selektiven Wertungsprüfungen über insgesamt 295,78 Kilometer auf Rang sieben in der World Rally Car-Topklasse RC1 und als einziger der vier Turbo-Allradler des britischen Teams. Alle vier Fahrzeuge waren bereits am Freitag auf der ersten Etappe rund um den Servicepark im historischen Zentrum von Ypern von der Strecke gerutscht. Adrien Fourmaux/Renaud Jamoul mussten ihren gut 400 PS starken Fiesta WRC daraufhin ebenso vorzeitig abstellen wie die Schweden Tom Kristensson und Beifahrer David Arhusiander. Die amtierenden Junioren-Weltmeister pilotierten einen rund 300 PS starken Fiesta Rally2. Teemu Suninen/Mikko Markkula konnten mit ihren Fiesta Rally2 die WRC2-Klasse zu Beginn der Rallye klar dominieren. Wegen eines ungeplanten Abstechers durch ein Feld überhitzte jedoch der 1,6 Liter große EcoBoost-Vierzylinder aufgrund eines mit Gras verstopften Kühlers. Nach einer weiteren Serie von Bestzeiten warf ein Folgeschaden das finnische Duo am Samstagmittag aus der Rallye.Besondes heftig hatte es jedoch Fourmaux und Jamoul getroffen. Der Franzose und sein belgischer Copilot wurden auf der 23,6 Kilometer langen Wertungsprüfung "Kemmelsberg" in einer schnellen Linkskurve von einem unerwartet rutschigen Fahrbahnbelag auf dem falschen Fuß erwischt. Sie trafen einen Graben, der das Auto in eine wilde Serie von seitlichen Pirouetten schickte. Fahrer und Beifahrer blieben unverletzt. Ihr World Rally Car trug jedoch schwere Beschädigungen davon, während die Prüfung wegen eines umgestürzten Laternenmasts unterbrochen werden musste.
Auch Greensmith und Patterson waren am Freitag abseits der Strecke zu finden. Sie rutschten in einen Graben, aus dem es fürs Erste kein Entkommen gab. Die Briten konnten die Rallye aber am Samstag fortsetzen und fuhren den achten Saisonlauf wie geplant zu Ende, um wichtige Erfahrungen mit den tückischen Bedingungen des belgischen WM-Debütanten zu sammeln.
"Als Team sind wir natürlich nicht sonderlich begeistert, dass wir nur eines von vier Autos ins Ziel gebracht haben", räumt M-Sport-Teamchef Richard Millener ein. "Doch jedem, der die Rallye Ypern noch nicht selbst bestritten hat, ist es kaum zu erklären, wie schwierig diese Veranstaltung ist. Hier zählt vor allem Erfahrung, und dafür kommt es Kurve für Kurve auf die Lernkurve an. Gus Greensmith konnte diesen WM-Lauf nach seinem Pech fortsetzen und hat am Sonntagmorgen das Potenzial unseres Fiesta WRC aufblitzen lassen. Zudem haben wir die Konkurrenzfähigkeit des Fiesta Rally2 in der WRC2-Klasse deutlich unter Beweis gestellt. Wir blicken jetzt der Akropolis-Rallye Griechenland entgegen. Diese Veranstaltung und die weiteren, die in der zweiten Saisonhälfte anstehen, kennen wir gut."
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