Benito Guerra führt die Fahrer-Wertung in der P-WRC an
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WRC Italien 2012: Vorteil für Benito Guerra in der Produktionswagen-Weltmeisterschaft

(Speed Magazin) Zwei Läufe vor Saisonende führt Benito Guerra die Fahrer-Wertung in der Produktionswagen-Weltmeisterschaft an. Nach sechs Rallyes hat der Mexikaner einen komfortablen Vorsprung auf seinen Mitsubishi-Markenkollegen Michal Kosciuszko, der ebenfalls auf die Pneus von Michelin vertraut. Theoretisch dürfen sich noch neun Piloten Hoffnungen auf den Meistertitel machen. Und alle Neune gehen in Sardinien an den Start.

In der Rallye-WM sind die Entscheidungen sowohl in der Fahrer- und Beifahrer-Wertung als auch bei den Herstellern gefallen: Sébastien Loeb, Daniel Elena und Michelin Partner Citroën stehen „vorbehaltlich der offiziellen Bestätigung durch die FIA“ – so die offizielle Sprachregelung – als alte und neue Weltmeister fest. Bereits vor dem letzten Saisonlauf steht mit Elfyn Evans seit der Rallye Frankreich auch in der WRC Academy der Champion fest. In der S-WRC wird die Entscheidung hingegen erst in Katalonien fallen. Gleiches gilt wahrscheinlich auch für die P-WRC.

Am Wochenende findet auf Sardinien der vorletzte Saisonlauf zur Produktionswagen-WM statt. Bei noch zwei ausstehenden Rallyes und maximal 50 zu vergebenden Punkten dürfen sich theoretisch noch neun Piloten aus acht verschiedenen Ländern (Mexico, Polen, Ukraine, Argentinien, Indonesien, Peru, Grossbritannien und Italien) Hoffnungen auf den Meistertitel machen.

Allerdings hat Benito Guerra gegenüber der Konkurrenz einen klaren Vorteil. Der Mexikaner führt die Tabelle mit 80 Zählern souverän an und konnte sowohl seine Heim-Rallye in Mexiko als auch den P-WRC-Lauf in Argentinien gewinnen. Sein [Picture_1]schärfster Verfolger ist der Pole Michal Kosciuszko, der mit 15 Punkten Rückstand auf Platz zwei in der Meisterschaft liegt. Auch er hat bereits zwei Saisonsiege auf seinem Konto: Monte Carlo und Deutschland.

„Die Rallye Italien ist für uns ein sehr wichtiger Lauf“, erklärt Guerra. „Wenn ich gewinne und Kosciuszko Vierter wird, bin ich bereits vorzeitig Champion. Aber Michal ist sehr schnell, immerhin hat er hier auf Sardinien vor ein paar Jahren bereits den Lauf zur Junior-WM (J-WRC) gewonnen. Ich starte hingegen zum ersten Mal auf der Mittelmeerinsel. Noch habe ich nicht entschieden, mit welcher Taktik ich in die Rallye gehen werde. Nach den beiden Auftaktprüfungen am Donnerstag werden wir sehen, ob wir um den Sieg mitfahren können. Aber die WP am Freitag werden sehr hart, denn es gibt zwischen den langen Prüfungen nur einen Remote Service, an dem wir am Auto arbeiten können.“

„Hier lastet der ganze Druck auf unseren Schultern“, gibt Kosciuszko zu. „Denn wir müssen gewinnen. Aber im Gegensatz zur Rallye Deutschland, wo wir uns ja in die Siegerliste eingetragen haben, ist die Rallye Italien ein ganz anderer Event – deutlich technischer, und die Strassen bieten wesentlich weniger Grip. Ich denke, Benito wird hier sehr schnell sein. Aber wir müssen auch auf die übrigen Konkurrenten achten. Mit Ben verstehe ich mich sehr gut, er ist ein netter Kerl. Vielleicht wäre es einfacher, wenn ich mich mit jemandem duellieren müsste, den ich nicht mag.“

Interessanterweise parken die beiden Mitsubishi Lancer Evo X Seite an Seite im Service-Park in Olbia. Und beide werden von Ralliart Italia betreut.

Auf dem Papier könnten aber auch der Ukrainer Valeriy Gorban (Mitsubishi, 58 Punkte) oder der Argentiner Marcos Ligato (Subaru, 52 Zähler) die Meisterschaftstabelle nach der Rallye Italien anführen. Damit die übrigen Meisterschaftsaspiranten – Subhan Aksa, Nicoas Fuchs, Ricardo Trivino, Louise Cook und Gianluca Linari – tatsächlich noch eine Chance auf den Titel erhalten, müsste für die in der Tabelle führenden Piloten aber fast alles schief laufen.

Michelin / J.M