Mit dem 2003 vorgestellten SKODA FABIA WRC setzte das Werksteam SKODA Motorsport sein Engagement in der obersten Kategorie der Rallye-Weltmeisterschaft fort
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SKODA FABIA WRC (2003): Wegbereiter für weitere Erfolge

Nach dem Debüt der ersten FABIA-Generation im Jahr 1999 entwickelte sich der Kleinwagen nach dem OCTAVIA schnell zu einer tragenden Säule des Modellportfolios. Auch als Rallye-Derivat war er international erfolgreich und knüpfte in der WRC-Kategorie an die starken Ergebnisse des OCTAVIA WRC an.

Mit dem SKODA OCTAVIA WRC hatte das Werksteam SKODA Motorsport auf den internationalen Rallye-Pisten zahlreiche gute Ergebnisse eingefahren und Know-how für die Entwicklung und den Einsatz weiterer Fahrzeuge in der Top-Kategorie gewonnen. In der ersten Jahreshälfte 2002 kamen schließlich Spekulationen auf, dass das Werksteam SKODA Motorsport an einem neuen Modell arbeitete: am SKODA FABIA WRC. Zu diesen Vermutungen äußerte sich der damalige Vorstandsvorsitzende von SKODA AUTO, Vratislav Kulhánek, schließlich bei der Rallye Zypern. Die Frage lautete nicht mehr ob, sondern wann und wo das neue Rallye-Fahrzeug erstmals am Start stehen würde.

Für die Homologation des FABIA WRC baute der tschechische Automobilhersteller 2.500 Einheiten des FABIA RS

Auf der Pressekonferenz zum Start der Rallye Monte Carlo 2003 bestätigte auch das Werksteam ŠKODA Motorsport offiziell die Entwicklung des neuen Fahrzeugs und bereits Anfang März 2003 wurde der SKODA FABIA WRC in Genf der internationalen Öffentlichkeit vorgestellt. In den folgenden Monaten fanden umfangreiche Tests statt. Am Steuer saßen dabei die damalige Nummer 1 und die Nummer 2 des Werkteams, Didier Auriol und Toni Gardemeister, sowie die Testfahrer Kenneth Eriksson und Matthias Kahle.


Der FABIA WRC entstand auf Basis des in Serie gebauten SKODA FABIA RS der ersten Generation, eines fünftürigen Kurzhecks mit 130 PS starkem TDI-Dieselmotor. Für die Homologation des Rennwagens musste der tschechische Automobilhersteller zunächst 2.500 Einheiten des FABIA RS bauen. Nach einer dreitätigen Kontrolle durch Inspektoren der FIA in Mladá Boleslav erfolgte zum 1. Juli 2003 schließlich die Homologation, damit stand dem ersten Einsatz unter Wettbewerbsbedingungen nichts mehr im Wege.

Das kompakte Rennfahrzeug verfügte über Allradantrieb und drei aktive Differenziale

In der Rallye-Weltmeisterschaft startete der SKODA FABIA WRC erstmals bei der Rallye Deutschland 2003, kurz darauf folgte die anspruchsvolle Rallye Finnland. Zunächst sorgten einige Probleme mit dem Fahrzeug sowie Pech auf verschiedenen Wertungsprüfungen für einen verhaltenen Einstand des FABIA, bevor das Fahrzeug gegen Ende der Debütsaison noch einige große Erfolge feiern konnte. Am Steuer saßen dabei neben Didier Auriol, Toni Gardemeister oder Armin Schwarz auch Jani Paasonen, Roman Kresta oder Colin McRae. Die schottische Rallye-Legende hatte bei der Rallye Australien 2005 den zweiten Platz im Blick, bevor er unverschuldet disqualifiziert wurde.

SKODA Motorsport Werksfahrer Jan Kopecký etablierte sich mit dem SKODA FABIA WRC im internationalen Rallye-Sport

Anfang November 2005 traf man bei SKODA die Entscheidung, sich nicht länger in der WRC zu engagieren. Das Werksteam ersetzten daraufhin zwei private Teams, die weiterhin von der Marke unterstützt wurden und entsprechend Fahrzeuge zur Verfügung gestellt bekamen. Bereits im vierten Lauf der Serie fuhr der junge Jan Kopecký mit einem großartigen fünften Platz bei der Rallye Katalonien das beste WM-Ergebnis für den SKODA FABIA WRC überhaupt ein. Ein Erfolg, an den Kopecký später in Deutschland anknüpfen konnte.

Im Laufe der Saison sammelte Kopecký bei insgesamt zehn WM-Läufen Erfahrung, die er in den darauffolgenden Saisons am Steuer weiterer SKODA Rallye-Fahrzeuge nutzte. 2006 erreichte er dreimal die Bestzeit bei einer WM-Wertungsprüfung. Kopecký verhalf dem SKODA FABIA WRC auch international zu immer mehr Aufmerksamkeit und auch der Formel-1-Pilot und Rallye-Fahrer Robert Kubica fuhr das Auto bei zahlreichen Tests. Der zweifache Rallye-Weltmeister Carlos Sainz lieh sich den FABIA WRC für den letzten Lauf der spanischen Meisterschaft und ließ die Konkurrenz weit hinter sich.

ŠKODA AUTO Deutschland Fahrer Matthias Kahle sorgte mit den Titelgewinnen 2005 in der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM) sowie 2006 in der Deutschen Rallye-Serie (DRS) für weitere Erfolge des FABIA WRC

Insgesamt entstanden 24 Exemplare des SKODA FABIA WRC. Seine Karriere endete mit der Einführung der zweiten Generation des FABIA, mit dem der Automobilhersteller ein weiteres erfolgreiches Kapitel seiner Motorsportgeschichte schreiben konnte.

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