VLN: Christopher Rink gelingt historisches Meisterschaftsdouble und VLN-Rekordrunde
(Speed-Magazin.de) Die Motorsportsaison 2018 ist für Christopher Rink mit einem historischen Erfolg zu Ende gegangen. So ist es dem Frankfurter als erstem Rennfahrer überhaupt gelungen, in einer Saison sowohl in der VLN als auch in der RCN den Meistertitel zu gewinnen. Damit schreibt der 30-Jährige ein Stück weit Nordschleifengeschichte. Zudem konnte Christopher Rink auch einen neuen VLN-Rundenrekord in der Klasse V4 aufstellen.„Es fällt mir echt unheimlich schwer nach so einer fantastischen Saison die passenden Worte zu finden, um meine Gefühle richtig zu beschreiben. Seit meinem Einstieg in den Motorsport habe ich von diesem Moment geträumt und habe in den vergangenen Jahren in beiden Meisterschaften akribisch darauf hingearbeitet. Es ist toll, dass dieser Traum nun wirklich in Erfüllung gegangen ist und es mit den beiden Titeln funktioniert hat. Die Tatsache, dass es nun auch im selben Jahr geschehen ist, ist einfach nur phänomenal“, strahlt Rink.
Zunächst konnte er sich in der VLN Langstreckenmeisterschaft den Meisterschaftsgewinn sichern. Gemeinsam mit seinen beiden Teamgefährten Philipp Leisen und Danny Brink fuhr Rink insgesamt sechs Klassensiege in der stark besetzten Produktionswagenklasse V4 heraus. „Die Konkurrenz war über das gesamte Jahr hinweg wirklich extrem stark und wir mussten von Rennen zu Rennen an unser absolutes Limit gehen. Ich bin froh, dass wir trotz des enorm hohen Risikos letztlich so erfolgreich waren und unsere Saison mit dem Meistertitel krönen konnten. Das ist der Verdienst einer tollen Teamleistung“, blickt Rink zurück. Auch die zwischenzeitlich drohende Disqualifikation nach einem Protest beim achten VLN Lauf hat er sehr gut weggesteckt. „Ich selbst hatte nie den geringsten Zweifel, dass unser BMW 325i E90 nicht dem Reglement entsprechen würde. Letztlich hat das DMSB Berufungsgericht unsere Ansicht bestätigt und wir können damit zu Recht stolz auf unsere gezeigte Leistung sein.“
Obwohl schon vor dem Saisonfinale feststand, dass Christopher Rink und seinen beiden Teamgefährten der VLN Meisterschaftstitel nicht mehr zu nehmen sein würde, zeigte man zum Abschluss noch einmal eine meisterliche Vorstellung. „Motiviert von den ganzen Diskussionen rund um den achten VLN Lauf wollten wir unbedingt noch einmal die passende Antwort auf der Strecke geben und unsere Stärke einmal mehr unter Beweis stellen. Philipp kam sehr gut ins Rennen hinein und konnte sich vom fünften Startplatz aus direkt in der Spitzengruppe festsetzen.“ Nachdem auch Danny Brink mit einem guten mittleren Stint überzeugen konnte, übernahm Rink in Führung liegend für die Endphase den BMW 325i E90. Von Beginn an spürte er jedoch den immer größer werdenden Druck von Torsten Kratz, der das Fahrzeug von Sorg Rennsport pilotierte. „Er ist in der Hohenrain Schikane auf mich aufgelaufen und wir sind dann in der Mercedes Arena bis hin zur Kurzanbindung wirklich parallel nebeneinander gefahren. Ein wirklich tolles Duell, das sich über einige Runden getreckt hat“, so Rink, der letztlich die Oberhand behalten konnte.
Nach Ablauf der vierstündigen Distanz überquerte der Frankfurter nicht nur als Klassensieger und VLN Meister die Ziellinie, sondern markierte in der Klasse V4 auch noch einen neuen Rundenrekord. „Ich habe während meines Stints gemerkt, dass die Streckenverhältnisse perfekt sind und wollte diesen Versuch unbedingt starten. Es ist fantastisch, dass es wirklich geklappt hat und die grandiose Zeit von 9:37.250 min. dabei herausgekommen ist.“ Entsprechend ausgelassen war die Stimmung danach. „Die Auslaufrunde und natürlich auch die spätere Siegerehrung mit der Übergabe der Startnummer 1 waren ganz emotionale Augenblicke für mich. Ich werde diese Momente nie vergessen und möchte mich ganz herzlich beim gesamten PIXUM Team Adrenalin Motorsport bedanken. Hier ganz speziell bei meinem Teamchef Matthias Unger für das große Vertrauen, was er über das Jahr hinweg in mich gesetzt hat sowie bei meinen beiden Fahrerkollegen Philipp Leisen und Dany Brink. Ein weiterer Dank geht an meine Familie, vor allem an meine Ehefrau, die immer hinter mir gestanden und mich auf diesem Weg begleitet hat. Sie hat mir über viele Jahre immer den Rücken freigehalten und mich mental jedes Mal aufs Neue motiviert. Noch ein besonderer Dank gilt meinem Großvater, der letztes Jahr im Dezember verstorben ist. Ohne Ihn wäre ich heute nicht da, wo ich jetzt stehe und ich widme ihm diese Erfolge von ganzem Herzen und weiß, dass er bei jedem Rennen über uns wacht und auf uns aufgepasst hat. Nicht zu vergessen sind natürlich auch noch meine Partner und Förderer, ohne deren Unterstützung das Ganze nie möglich gewesen wäre“, so Rink, der sich auch noch über einen ganz speziellen Moment auf dem Podium freute. „Mein enger Freund Ioannis Smyrlis hat die Wertungsgruppe der VLN Produktionswagen gewonnen. Mit ihm gemeinsam habe ich einen Großteil meines Weges im Motorsport bestritten. Es ist toll, dass wir nun zusammen auf dem Podium stehen konnten und geehrt worden sind.“
Nur eine Woche nach dem Traumfinale bei der VLN machte Rink das Meisterschaftsdouble perfekt und krönte damit seine grandiose Saison. Gemeinsam mit Matthias Unger sicherte er sich den Titelgewinn in der Rundstrecken-Challenge Nürburgring (RCN). Dabei war zu Jahresbeginn gar kein Engagement von Rink in der Serie geplant. „Ich hatte mich eigentlich voll auf die VLN fokussiert und wollte, wenn überhaupt, nur sporadisch mal in der RCN starten. Beim zweiten Lauf wurde ich dann gefragt, ob ich nicht die restlichen Rennen allesamt bestreiten könne. Im Nachhinein habe ich mit meiner Zusage alles richtig gemacht und wir waren unglaublich erfolgreich.“ Insgesamt erzielte Rink zusammen mit Unger 5 Klassensiege, wurde einmal Zweiter und einmal Dritter. In der Gesamtabrechnung reichte es dank der starken Leistung am Ende zum Meisterschaftstitel.
„Vor allem der letzte RCN-Lauf war mit Temperaturen um den Gefrierpunkt unglaublich schwierig. Stellenweise hat auch immer wieder Regen eingesetzt. Wir haben uns jedoch keine Fehler geleistet und am Ende mit knapp 5 Minuten Vorsprung den Sieg und letztlich auch die Meisterschaft geholt. Ich freue mich sehr, dass es nach der Vizemeisterschaft 2016 nun endlich mit dem Titel geklappt hat“, so Rink.
DaCo / RB