24 Stunden Nürburgring 2019: Porsche baut Führung in der Nacht weiter aus
(Speed-Magazin.de) Der Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 911 vom Team Manthey-Racing liegt beim 24-Stunden-Klassiker am Nürburgring auf Siegkurs. Nach gut fünf Stunden Renndauer hatte Kévin Estre mit einem spektakulären Überholmanöver die Führung übernommen. Diese Spitzenposition behauptete der Franzose zusammen mit seinen Fahrerkollegen Earl Bamber (Neuseeland), Michael Christensen (Dänemark) und Laurens Vanthoor (Belgien) in der Nacht souverän. Zahlreiche Unfälle, viele Code-60-Zonen und Gelbphasen konnte das Fahrerquartett nicht stoppen, das mit guten Gewinnaussichten in das letzte Renndrittel geht.Auch das Porsche-Team Frikadelli Racing zeigte in dem über 500 PS starken Neunelfer mit der Nummer 31 eine beindruckende Leistung. Matt Campbell (Australien), Mathieu Jaminet (Frankreich), Romain Dumas (Frankreich) und Sven Müller (Bingen) kämpften sich im Laufe der Nacht nach vorn und liegen beim Langstrecken-Marathon auf Podiumskurs. Die Besatzung des Porsche 911 GTR 3 (#12) vom Team Manthey-Racing mit Matteo Cairoli (Italien), Dennis Olsen (Norwegen), Otto Klohs (Ludwigshafen) und Lars Kern (Weissach) wahrte trotz viel Verkehr auf der Strecke mit konstanten Rundenzeiten die Chancen auf einen Platz unter den besten Zehn. Die Mannschaft von Iron Force by Ring Police mit der Startnummer 8 war lange Zeit auf dem Sprung unter die Top-Ten, doch eine Zeitstrafe warfen Lucas Luhr (Koblenz), Jan-Erik Slooten (Neuss), Steve Jans (Luxemburg) und Adrien de Leener (Belgien) zurück.
Für die Vorjahressieger Frédéric Makowiecki, Patrick Pilet (beide Frankreich), Richard Lietz (Österreich) und Nick Tandy (Großbritannien) war das Unternehmen Titelverteidigung in Runde 61 leider beendet. Die erfahrene Besatzung im Porsche 911 GTR 3 mit der Nummer 1 lag in der Anfangsphase des Rennens auf Rang drei, fiel nach einem Reifenschaden aber auf Platz 37 zurück. Die nächtliche Aufholjagd wurde durch einen Unfall von Richard Lietz gestoppt, das beschädigte Fahrzeug konnte nicht mehr repariert werden.
Stimmen zum bisherigen Rennverlauf
Sebastian Golz (Projektleiter Porsche 911 GT3 R): „Wir haben in dieser langen Nacht leider ein Fahrzeug verloren. Beim Team Falken Motorsports gab es einen Schaden, der repariert werden musste. Der Frikadelli-Porsche mit der Nummer 30 hatte Probleme mit der Lenkung. Die Fahrzeuge 911 und 31 sind dagegen gut durch die Nacht gekommen, die Besatzungen haben trotz hoher Pace keinen Fehler gemacht und sich aus allem rausgehalten. Damit haben sie eine gute Ausgangsbasis geschaffen, um hier am Ende ganz vorn zu stehen.“
Richard Lietz (Porsche 911 GT3 R #1): „Das war ein normaler Nordschleifenunfall wie er schon oft vorgekommen ist. Ich hoffe, dem anderen beteiligten Fahrer geht es gut. Ich bin okay, das Auto ist leider kaputt. Aber so ist Rennsport nun einmal. Wenn Du nicht angreifst, bis Du zu langsam. Attackierst Du hart, besteht immer die Gefahr, dass etwas passieren kann. Ich drücke unserer Nummer 911 die Daumen und hoffe, dass sie vorn bleibt.“
Earl Bamber (Porsche 911 GT3 R #911): „Mein Stint war hart. Es waren viele recht unerfahrene Piloten in den Fahrzeugen der kleineren Klassen am Steuer. Ich musste beim Überrunden höllisch aufpassen, dass mich niemand übersieht. Wir haben es zum Glück ohne Kollisionen bis in den Morgen geschafft. Das Auto liegt sehr gut, und wir müssen bis zum Schluss konzentriert weiter machen.“
Matt Campbell (Porsche 911 GT3 R #31): „Wir sind in der Nacht Doppel-Stints gefahren. Das war sehr schwierig bei dem Verkehr auf der Strecke, und es gab viele brenzlige Momente. Wir haben Unfälle oder Beschädigungen aber vermeiden können und werden jetzt bis zum Ende pushen, denn die Konkurrenz ist enorm stark.“
Matteo Cairoli (Porsche 911 GT3 R #12): „Ich hatte bei meinem Doppel-Stint eine gute Pace, das Auto funktioniert trotz der hohen Belastung einwandfrei. Das ganze Team macht einen fehlerlosen Job, genauso müssen wir bis zum Ende des Rennens weitermachen.“
Dirk Werner (Porsche 911 GT3 R #44): „Bei meinem ersten Einsatz in der Nacht ging es chaotisch auf der Strecke zu. Es gab viele Unfälle, man konnte nicht flüssig fahren und in seinen Rhythmus kommen. Bei meinem Doppel-Stint in der Nacht war im Gegensatz dazu wenig los. Das Fahren war sehr angenehm und hat bei aufgehender Sonne richtig Spaß gemacht.“
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