Porsche GT Team (911): Frederic Makowiecki, Nick Tandy, Patrick Pilet (l-r)
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IMSA: Glänzender Saisonabschluss - Porsche gewinnt das Petit Le Mans

(Speed-Magazin.de) Das Porsche GT Team hat das Saisonfinale der IMSA Weathertech SportsCar Championship 2018 gewonnen. Patrick Pilet (Frankreich), Nick Tandy (Großbritannien) und Frédéric Makowiecki (Frankreich) siegten am Samstag im Petit Le Mans auf der Road Atlanta. Im Rennen über zehn Stunden in Braselton, Georgia, zeigte Porsche im engen Wettbewerb der GTLM-Klasse eine bärenstarke Leistung. Eine optimale Taktik und ein sauberes Rennen bescherten dem rund 510 PS starken Porsche 911 RSR den dritten Saisonsieg in der nordamerikanischen Meisterschaft. Laurens Vanthoor (Belgien), Earl Bamber (Neuseeland) und Mathieu Jaminet (Frankreich) beendeten den finalen IMSA-Lauf des Jahres auf dem sechsten Rang.

Das siegreiche Trio im Porsche mit der Startnummer 911 hatte sich in der Frühphase stets in aussichtsreicher Position gehalten. Durch konstante Rundenzeiten und optimal ausgeführte Boxenstopps konnte das Fahrzeug zur Rennmitte konsequent nach vorn fahren. Rund drei Stunden vor dem Ende des Langstreckenklassikers ging Makowiecki erstmals in Führung, die im weiteren Verlauf nicht mehr abgegeben wurde. Tandy brachte am Ende einen Vorsprung von 11,443 Sekunden ins Ziel.

Porsche 911 RSR (911), Porsche GT Team
Porsche 911 RSR (911), Porsche GT Team
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Das Schwesterauto mit der Startnummer 912 lag 71 Runden lang ebenso auf Siegkurs – trotz eines Reifenschadens zu Beginn des Zehn-Stunden-Rennens. Eine Durchfahrtsstrafe warf das Trio jedoch entscheidend zurück. Bamber, Vanthoor und Jaminet versuchten alles, den verlorenen Boden wieder wettzumachen, aber der enge und harte Wettbewerb in der GTLM-Klasse ließ eine erfolgreiche Aufholjagd nicht mehr zu. Am Ende hatte das Fahrzeug eine Minute Rückstand auf das siegreiche Auto mit der Startnummer 911.

Das Porsche-Kundenteam Wright Motorsports beendete das letzte Rennen der Saison auf dem vierten Platz der GTD-Klasse. Werksfahrer Patrick Long (USA), Porsche Selected Driver Christina Nielsen aus Dänemark und der Deutsche Robert Renauer zeigten im rund 500 PS starken Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 58 eine starke Leistung. Ebenso wie beim Werksauto mit der Startnummer 912 verhinderte eine Durchfahrtsstrafe den möglichen Klassensieg. Der Porsche des Teams Park Place Motorsports musste das Petit Le Mans 2018 vorzeitig aufgeben. Am Steuer des Autos mit der Startnummer 73 hatte sich Wolf Henzler (Nürtingen) mit den beiden Amerikanern Timothy Pappas und Spencer Pumpelly abgewechselt.

Stimmen zum Rennen
Dr. Frank-Steffen Walliser (Leiter Motorsport und GT-Fahrzeuge): „Unsere Strategie ist perfekt aufgegangen. Wir hatten uns von vornherein darauf konzentriert, am Ende des Rennens ein Auto zu haben, dass bei den kühlen Bedingungen sehr schnell ist. Patrick hat mit seinem starken Doppelstint die Grundlage für den Erfolg gelegt, Nick und Fred haben es anschließend entsprechend umgesetzt. Es gehörte aber auch die passende Taktik dazu, die perfekt aufgegangen ist. Das Petit Le Mans war ein mega Rennen. Dieser Sieg reiht sich perfekt in die Erfolge zum 70. Geburtstag von Porsche ein. Wenn jemand ein Drehbuch für so etwas geschrieben hätte, dann wäre es als unrealistisch abgetan worden. Aber es hat funktioniert - super!“

Porsche 911 GT3 R (58), Wright Motorsports: Patrick Long, Christina Nielsen, Robert Renauer
Porsche 911 GT3 R (58), Wright Motorsports: Patrick Long, Christina Nielsen, Robert Renauer
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Pascal Zurlinden (Gesamtprojektleiter GT-Werksmotorsport): „Es war spannendes Rennen mit Höhen und Tiefen. Kleine Fehler auf der Strecke haben uns etwas Zeit gekostet, aber mit perfekter Strategie und Reifenwahl sind wir ganz nach vorn gekommen. Nach Siegen in Sebring und Le Mans nun auch das Petit Le Mans – einfach ein perfekter Job des gesamten Teams, mit dem wir heute den Vertrag um weitere drei Jahre verlängert haben. Jetzt bereiten wir uns auf das kommende Jahr vor.“

Nick Tandy (Porsche 911 RSR #911): „Was für ein verrücktes Rennen! Wir sind von vorn nach hinten gereicht worden und dann wieder an die Spitze gekommen. Wenn man zwischenzeitlich eine Runde Rückstand hat und dennoch am Ende gewinnt, dann zeigt das, was für ein großartiges Rennen das gesamte Team abgeliefert hat. Wir haben großen Wert darauf gelegt, dass unser Auto bei kühlen Temperaturen am Ende schnell ist. Genau das ist eingetreten. Und genau das war der Schlüssel zum Sieg.“

Patrick Pilet (Porsche 911 RSR #911): „Das sind die Momente, die zeigen, warum wir das ganze Jahr als Einheit konsequent zusammenarbeiten. In diesen Rennen wirst du für so etwas belohnt. Wir haben immer an den Sieg geglaubt. Als Nick für die letzten Stints ins Auto stieg, habe ich zu ihm gesagt: ‚Mach es wie am Nürburgring. Fahre Vollgas und gib alles’. Genau das hat er getan, es hat alles gepasst. Ich bin unheimlich stolz auf das gesamte Team. So viele Siege in großen Rennen innerhalb eines einzigen Jahres sind einfach ein Traum.“

Frédéric Makowiecki (Porsche 911 RSR #911): „Sieg in Sebring, am Nürburgring und nun hier – ein Wahnsinn. Das zeigt, wie gut Patrick, Nick und ich als Team funktionieren. Auch heute haben wir immer an uns geglaubt und sind selbst in schwierigen Phasen jederzeit ruhig geblieben. Wenn man als Fahrer in einem einzigen Jahr drei solch große Rennen gewinnt, dann fühlt sich das einfach nur fantastisch an.“


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Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #912): „Eigentlich ist das Rennen so gelaufen wie die zweite Hälfte unserer Saison: Wir hatten alle Voraussetzungen um zu gewinnen, aber am Ende standen wir mit leeren Händen da. Glückwunsch an unsere Teamkollegen in der 911. Eine tolle Leistung von Patrick, Nick und Fred.“

Earl Bamber (Porsche 911 RSR #912): „Wir hatten heute ein absolutes Siegerauto. Deshalb ist es super enttäuschend, dass wir eine Durchfahrtstrafe bekommen haben, die unsere Siegchancen zunichte gemacht hat.“

Mathieu Jaminet (Porsche 911 RSR #912): „Ich bin einen Doppelstint gefahren, als die Strecke am wärmsten war. Unter diesen Bedingungen war unser Auto nicht ganz so gut wie später, als es deutlich abgekühlt ist. Ich habe versucht keine Fehler zu machen und die Reifen zu schonen. Das ist mir denke ich ganz gut gelungen. Mein erster Einsatz im 911 RSR im Porsche GT Team war eine tolle Erfahrung. Ich habe das Wochenende sehr genossen.“

Rennergebnis
Klasse GTLM
1. Tandy/Pilet/Makowiecki (GB/F/F), Porsche 911 RSR, 419 Runden
2. Milner/Gavin/Fässler (USA/GB/CH), Chevrolet Corvette C7.R, 419 Runden
3. Krohn/Edwards/Mostert (FIN/USA/AUS), BMW M8 GTE, 419 Runden
4. Sims/De Phillippi/Auberlen (GB/USA/USA), BMW M8 GTE, 419 Runden
5. Briscoe/Westbrook/Dixon (AUS/GB/USA), Ford GT, 419 Runden
6. Vanthoor/Bamber/Jaminet (B/NZ/F), Porsche 911 RSR, 419 Runden
7. Hand/Müller/Bourdais (USA/D/F), Ford GT, 418 Runden
8. Magnussen/Garcia/Fässler (DK/E/CH), Chevrolet Corvette C7.R, 417 Runden
9. Vilander/Molina/Bertolini (FIN/E/I), Ferrari 488 GTE, 416 Runden

Klasse GTD
1. MacNeil/Serra/Jeannette (USA/BRA/USA), Ferrari 488 GT3, 407 Runden
2. Legge/Parente/Hindman (GB/P/USA), Acura NSX GT3, 407 Runden
3.Sellers/Snow/Lewis (USA/USA/USA), Lamborghini Huracan GT3, 406 Runden
4. Long/Nielsen/Renauer (USA/DK/D), Porsche 911 GT3 R, 406 Runden
13. Henzler/Pumpelly/Pappas (D/USA/USA), Porsche 911 GT3 R, 122 Runden

Porsche / JM