Motorradfahrer müssen sich selbst schützen - gesetzlich gibt es wenig Vorschriften
(update) Für den einen ist Motorradfahren Fun, also macht Spass. Für den Anderen ist dieser Sport gefährlich, selbst wenn man nur hobbymässig aufs Motorrad steigt. Es gibt jedoch einige Schutzmassnahmen, die man freiwillig für sich auch nutzen sollte. Das Gesetz schreibt zwar offiziell "nur" den Helm vor, doch im Ernstfall bewahrt eine entsprechende Schutzkleidung vor ernsten Verletzungen und kann das Leben des Motorradfahrers retten.Bei Motorradkleidung muss man einiges beachten
Wer möchte schon unnötige Risiken eingehen? Es ist immer besser sich selbst genauso wie andere so gut wie möglich zu schützen. Denn eines ist sicher: Sobald man im Strassenverkehr einen Unfall erleidet und sich dabei verletzt, wird dem Motorradfahrer eine Mitschuld zugesprochen, falls er sich nicht durch Schutzkleidung entsprechend geschützt hat. Mittlerweile gibt es eine breite Auswahl an Kleidung für einen Motorradfahrer. Aber die korrekte Motorradkleidung ist mindestens genauso wichtig, wie das Motorrad selbst. Helm, Stiefel, Handschuhe, Jacke und Hose - was alles zu einer Schutzbekleidung gehört und worauf beim Kauf zu achten ist, haben wir hier zusammengefasst.
Was macht eine spezielle Schutzkleidung aus?
Motorradfahren ist beim Jungen Fans genauso wie auch beim älteren Semester beliebt. Vor allem im Sommer sind viele Bikes unterwegs, bei denen man wegen der Hitze leider auch mal Motorradfahrer nur in T-Shirt und kurzer Hose sieht.
"...es ist das Gefühl von Freiheit, gepaart mit Geschwindigkeit, das sich mit nichts vergleichen lässt...", solche Sätze hört man immer wieder. Klar ist das Tragen von Schutzkleidung im Hochsommer sicherlich nicht so angenehm wie bei kälteren Temperaturen. Man schwitzt, die Kleidung klebt am Körper und schränkt die Freiheit und Unabhängigkeit ein. Viele Biker werden deshalb dazu verführt kurzerhand auf den Schutz zu verzichten. Dennoch ist klar, dass Vorsicht besser als Nachsicht ist.
Als Motorradfahrer zieht man im Verkehr ganz schnell den Kürzeren. Das Einzige, das uns bei einem Sturz effektiv schützt, ist die Kleidung. Bei der Vorstellung in kurzer Hose ein paar Meter über Beton und Asphalt zu rutschen, greifen wir doch lieber zur passenden Motorradkombi.
Was sagt das Gesetz zur Schutzkleidung für Motorradfahrer?
Der Schutzhelm ist laut Gesetz absolute Pflicht für jeden Motorradfahrer. Wird man ohne einen Helm erwischt, droht ein Verwarnungsgeld. Für die richtige Schutzkleidung gibt es hingegen bisher keine gesetzlichen Vorschriften. Trägt man sie nicht und es kommt zu einem Unfall, steht man als Motorradfahrer aber in der Mitschuld. Es wird also dann eine Teilschuld an den eigenen Verletzungen zur Last gelegt, mit dem Argument, dass man sich ausreichend vor Schäden hätte schützen müssen.
Wie sieht die richtige Ausrüstung fürs Motorrad aus?
Eine vollständige - also ausreichende - Schutzbekleidung setzt sich aus vier Teilen zusammen:
1. Der Motorradhelm
An erster und an wichtigster Stelle steht natürlich der Helm. Er muss der ECE-22 Norm entsprechen und somit ausreichend geprüft sein. Die richtige Grösse ist sehr wichtig, denn der Helm muss eng anliegen ohne jedoch unbequem zu drücken. Bei geschlossenem Visier muss zudem ausreichend Luft einströmen. Auf keinen Fall darf sich der Helm nach vorne oder hinten über den Kopf ziehen lassen. Brillenträger aufgepasst - die Brille unbedingt bei der Anprobe zur Hand haben.
2. Die Motorradstiefel
Die Stiefel schützen die Füsse, Zehen, Sprunggelenke und Schienbein. Sie sind sehr essentiell, denn es sind zu 99% die Beine, die bei den meisten Motorrad Unfällen verletzt werden. Mindestens zwei Millimeter dick, abriebfest und schwer entflammbar sollten Motorradstiefel sein.
Motorradschuhe werden meist für den Sommer getragen. Sie sind um einiges leichter, atmungsaktiver und bieten etwas mehr Bewegungsfreiheit. Das ist vor allem zum Gehen und bei längeren Fahrten angenehmer.
3. Die Motorradhandschuhe
Motorradhandschuhe schützen Hände und Finger. Hier ist besonders darauf zu achten, dass sie gut sitzen. Sie dürfen nicht rutschen, einschränken oder behindern. Das Motorrad und alle Hebel müssen sich damit weiterhin schnell und sicher betätigen lassen. Ausserdem müssen die Handschuhe Schutz vor Wind und Kälte garantieren, sodass die Finger nicht steif werden, denn Griffsicherheit ist das A und O für sicheres Fahren.
Profi Tipp: Da sich Leder beim Tragen noch ausdehnt, empfiehlt es sich, die Handschuhe nicht zu gross zu kaufen.
4. Die Motorradjacke und -hose
Zur Auswahl stehen Leder- oder Textilbekleidung. Leder ist besonders abriebfest und passt sich an den Körper des Trägers an. Zudem lässt es sich sehr leicht reinigen. Der Nachteil ist das Gewicht, denn Leder ist schwer, und schützt nicht besonders gut vor Kälte.
Textil wiegt weniger als Leder und ist um einiges atmungsaktiver. Es schützt besser vor Wind und Wetter und hat auch in punkto Hautfreundlichkeit die Nase vorne. Dafür flattert die Schutzkleidung leichter.
Die Protektoren sind bei beiden Stoffen gleichermassen wichtig. Sie sollten richtig sitzen und den Bewegungsfreiraum nicht einschränken. Es sollte überprüft werden, ob alle wichtigen Stellen ausreichend bedeckt sind. Bevor man kauft bietet es sich an mehrere Streckübungen durchzuführen und die Schutzkleidung auch auf dem Motorrad auszuprobieren. Schliesslich fühlen sich Jacke, Hose und Co. im Sitzen anders an als wenn man darin nur steht. Die Entscheidung ob ein Einteiler oder Zweiteiler gewählt wird, hängt von den persönlichen Vorlieben ab.
Unser Fazit für die Motorradbekleidung
Es stimmt zwar, dass das Gesetz offiziell nur den Helm vorschreibt, doch im Ernstfall ist es immer gut, wenn man von Kopf bis Fuss ausreichend eingepackt ist. Die Schutzkleidung bewahrt sicherlich vor ernsthaften Verletzungen und kann zudem das Leben des Motorradfahrers retten. Wozu also unnötige Risiken eingehen?
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