Der SKODA FABIA S2000 wurde nach den Regeln der neuen Kategorie Super 2000 konstruiert, die einen Zweiliter-Saugmotor mit einer Leistung von 280 PS, Allradantrieb und ein Mindestmaß an Elektronik vorschrieben
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SKODA FABIA SUPER 2000 (2008): erfolgreiches Motorsport-Comeback des Werksteams

Nach dem Rückzug des SKODA Motorsport Werksteams aus der obersten Liga des internationalen Rallye-Sports, der WRC-Kategorie, stand fest: Die Rallye-Modelle aus Mlada Boleslav waren in seriennahen Rallye-Kategorien voll konkurrenzfähig. Mit einem langfristig angelegten Motorsportengagement und entsprechend der Markentradition hatte SKODA in den zurückliegenden Jahren auf diese Weise weltweit zahlreiche Rallyes und Titel gewonnen.

SKODA AUTO Deutschland erzielte mit FABIA S2000 WRC2-Sieg bei Rallye Monte Carlo 2013 und Vizetitel der FIA Rallye-Europameisterschaft 2014

 
Mit der Vorstellung der zweiten FABIA-Generation im Jahr 2007 entschieden die Verantwortlichen  bei internationalen Rallyes nach vier Jahren Pause wieder mit dem Werksteam zu starten. Mit dem SKODA FABIA S2000 setzte der tschechische Hersteller auf ein Top-Sportgerät, das in der Folge zahlreiche internationale Siege feierte.
 
Für die neu gegründete Klasse Super 2000 Rally (S2000) gab die internationale Automobilföderation FIA ein klares Reglement vor: permanenter Allradantrieb, Zwei-Liter-Saugmotor, ein Minimum an Elektronik. Im Vergleich zum hochentwickelten, technisch aufwändig konstruierten Vorgängermodell SKODA FABIA WRC mit Turbomotor bedeutete das eine einige wesentliche Veränderungen. Dennoch war auch der SKODA FABIA S2000 für den Einsatz auf den internationalen Rallye-Pisten bestens gerüstet: Bei geringerem Gewicht leistete er 280 PS und damit nur zwanzig Pferdestärken weniger als sein erfolgreicher Vorgänger.
 
Die S2000-Kategorie diente vor allem dem Kundensport. Gleichzeitig bot sie den Automobilherstellern eine Möglichkeit, entsprechende Fahrzeuge zu entwickeln, die im Betrieb deutlich kostengünstiger waren als die World Rally Cars. Auf den Schlüsselmärkten waren dabei alle WM-Läufe der neuen Intercontinental Rally Challenge (IRC) im Fernsehen zu sehen, das sorgte für die nötige mediale Reichweite und machte ein Engagement zusätzlich attraktiv. Mit dem IRC-Projekt verfolgte SKODA Motorsport zwei Ziele: Sportlich wollte die Marke an ausgewählten IRC-Rallyes teilnehmen und mit Blick auf den Kundensport gleichzeitig den FABIA S2000 an Privatteams verkaufen.
 
SKODA Motorsport stellte das neue Rennfahrzeug bei der Rallye Monte Carlo 2009 vor. Mit starken Ergebnissen und großen Erfolgen sorgte der FABIA S2000 auf Anhieb für Aufsehen in der internationalen Rallye-Szene, insbesondere durch den Sieg von Juho Hänninen und Mikko Markkula bei der Rallye Russland im Juli. Auch die beiden Erfolge von Jan Kopecký und Petr Starý bei der Barum Rallye und der Rallye Costa Brava haben ihren festen Platz in der Geschichte von SKODA Motorsport. Gleich in ihrer ersten Saison fuhren Kopecký und Starý auf einen ausgezeichneten zweiten Platz in der IRC-Meisterschaft. In der Herstellerwertung erkämpfte sich SKODA ebenfalls einen starken zweiten Rang – obwohl das Team bewusst nicht an der kompletten Serie teilnahm.
 
Weitere Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. 2010 gewann SKODA die IRC-Serie und Juho Hänninen entschied die Fahrerwertung vor Jan Kopecký für sich. Trotz starker Konkurrenz sicherte sich SKODA mit Andreas Mikkelsen am Steuer auch in den beiden folgenden Jahren die Markenwertung. Ab 2013 nahm der Wagen an der Rallye-EM teil, wo er drei Jahr lang dominierte. Der Sieg von Jan Kopecký und Dresler bei der Asien-Pazifik Rallye-Meisterschaft 2014 war gleichzeitig der Höhe- und Schlusspunkt einer äußerst erfolgreichen Karriere des SKODA FABIA S2000. In nationalen Meisterschaften holte er anschließend noch weitere Siege. Insgesamt fuhr der SKODA FABIA S2000 zwischen 2009 und 2014 weltweit zu insgesamt 50 nationalen und internationalen Titeln.
 
Aus deutscher Sicht ragen der WRC2-Sieg von Sepp Wiegand und Frank Christian bei der Rallye Monte Carlo 2013 sowie ihr zweiter Platz in der Rallye-Europameisterschaft 2014 im Team von SKODA AUTO Deutschland heraus. Zudem gewannen Matthias Kahle/Peter Göbel 2010 und Mark Wallenwein/Stefan Kopczyk 2012 im FABIA S2000 Deutsche Rallye-Meisterschaft.
 
Mit dem FABIA S2000 gelang SKODA die Rückkehr der Marke an die Spitze der internationalen Rallye-Szene. Damit steht er am Anfang einer Motorsport-Erfolgsstory, die seine Nachfolger in der Zwischenzeit um einige der erfolgreichsten Kapitel in der Geschichte von SKODA Motorsport ergänzen konnten.
 
 

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