Walter Röhrl im Auto bei der Rallye Monte Carlo
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Das SID-Kalenderblatt am 25. Januar: Röhrl gewinnt erstmals die Rallye Monte Carlo

Weder Schnee und spiegelglatte Straßen noch Apfelsinen zwischen Gas- und Bremspedal können Walter Röhrl aufhalten.

Frankfurt/Main (SID) - Weder Schnee und spiegelglatte Straßen noch Apfelsinen zwischen Gas- und Bremspedal können Walter Röhrl aufhalten. Auf dem Weg zur Erfüllung seines großen Kindheitstraums ist der damals 32-Jährige von nichts und niemandem zu stoppen. Am 25. Januar 1980 wird die "Legende" endlich seine Beute. Röhrl triumphiert erstmals bei der berühmt-berüchtigten Rallye Monte Carlo - und das mit über zehn Minuten Vorsprung.

Die größte Herausforderung im Rallye-Sport hakt er 20 Jahre nach Walter Schock als zweiter Deutscher ab. "Monte Carlo habe ich als das empfunden, was den besten Fahrer zeigt", sagt Röhrl später. Dort müsse man "auf Asphalt und Schnee schnell" sein, eine "unheimliche Kondition" haben und "sicher sein, wo man fährt", so der gebürtige Regensburger: "Da ist kein Platz, durch den Graben zu fahren. Denn der Graben ist ein Felsen oder ein Abgrund."

All die notwendigen Qualitäten vereint "der Lange", so sein Spitzname, in sich. Dazu ist er mit allen Wassern gewaschen. Sein Beifahrer Christian Geistdörfer verstempelt sich in Monte Carlo einmal absichtlich bei einer Zeitkontrolle. So muss ein anderes Auto den Schneeschieber geben, Röhrl kann bei besser werdenden Bedingungen später starten. 

Zwischen die Pedale rollende Apfelsinen, Geschenk einer Zuschauerin, sammelt Röhrl lässig bei Höchsttempo im Fußraum auf - der Lange hat seinen Fiat 131 Abarth eben im Griff. Noch im gleichen Jahr fährt er den ersten von zwei Weltmeistertiteln ein. Insgesamt gewinnt Röhrl viermal den kurvenreichen Klassiker in Monte Carlo, und das mit vier verschiedenen Marken. Bis heute hat ihm das keiner nachgemacht. 

Kein Wunder, dass er einst von 100 Motorsportexperten zum besten Rallye-Fahrer aller Zeiten gekürt wurde. In Deutschland waren Röhrls riesige Fußstapfen für alle nachfolgenden Generationen bislang ohnehin viel zu groß.

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