ADAC Opel Rallye Junior Team, Marijan Griebel, Winklhofer
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ADAC Opel Rallye Junior: Podestplatz für das ADAC Opel Rallye Junior Team beim Junior-EM-Auftakt

(Speed-Magazin.de) Das ADAC Opel Rallye Junior Team ist für einen starken Auftritt bei der Rallye Circuit of Ireland mit einem Podestplatz belohnt worden. Und das, obwohl der Auftakt zur Rallye-Junior-Europameisterschaft (FIA ERC Junior) weder für Marijan Griebel (26, Hahnweiler) noch für Julius Tannert (25, Zwickau) ganz wunschgemäß verlief. Am Ende blieben für die beiden Opel-Werksfahrer und Förderpiloten der ADAC Stiftung Sport die Ränge drei und sechs.

Mann der Rallye war zweifellos Marijan Griebel. Schon am Freitag hatten der Pfälzer und sein Copilot Pirmin Winklhofer (20, Pocking) die erste Etappe für sich entschieden und mischten auch tags darauf ganz vorne mit, als sie in WP8 unvermittelt ein Reifenschaden vorne rechts ereilte. Griebel musste rund zehn Kilometer bis ins Prüfungsziel auf der Felge fahren und verlor fast eineinhalb Minuten. Der Rückstand des damit nur noch Viertplatzierten auf den Rallye-Leader betrug zu diesem Zeitpunkt 1:23 Minuten. Ein Podestplatz schien in weite Ferne gerückt.
 
Doch dann brannte Griebel ein fahrerisches Feuerwerk ab, fuhr in fünf der noch ausstehenden sechs Prüfungen Bestzeit und fing in der letzten WP noch den auf Rang drei liegenden Peugeot-Piloten Nikolaj Gryazin ab. Damit machte der Pilot des ADAC Opel Rallye Junior Teams den Opel-Dreifachtriumph perfekt. Ein Kunststück, das der Marke mit dem Blitz zuletzt im vergangenen Juni bei der Rallye Ypern auf dem Weg zum Titelgewinn in der Junior-Europameisterschaft 2015 gelungen war. Insgesamt gingen nicht weniger als zwölf der vierzehn möglichen WP-Bestzeiten an einen ADAM R2-Piloten. Im Ziel lag Griebel nur noch 16,5 Sekunden hinter Sieger Lukasz Pieniazek und 5,0 sec hinter seinem zweitplatzierten Opel-Werksfahrerkollegen Chris Ingram, hatte also in sechs Wertungsprüfungen mehr als eine Minute wettgemacht.
 
Verständlicher Weise war der letztjährige Junior-EM-Dritte Griebel im Ziel nicht rundum glücklich: "Das war ein Wochenende voller Dramen. Es ist wirklich ein Jammer, denn wir hätten das Zeug dazu gehabt, hier zu gewinnen. Die positive Nachricht ist, dass wir bei den schwierigen, ständig wechselnden äußeren Bedingungen richtig schnell unterwegs waren. Der erste Sieg in der ERC Junior ist nur noch eine Frage der Zeit, da bin ich mir ganz sicher!"
 
Wie hoch die Leistung des Opel-Werkspiloten einzuschätzen ist, unterstrich am Abend auch die Jury, die Griebel mit der "Colin McRae ERC Flat Out Trophy" auszeichnete. Diese Trophy erhält bei jedem ERC-Lauf der Pilot, der sich durch seine besonders beherzte, angriffslustige Fahrweise auszeichnet. Sie wird in Erinnerung an den 2007 bei einem Hubschrauberunglück ums Leben gekommenen Schotten Colin McRae verliehen, der 1995 mit 27 Jahren bis dato jüngster Rallye-Weltmeister der Geschichte wurde und dessen Kampfgeist stets Maßstäbe setzte.
 
Auch Griebels Teamkollege Julius Tannert (25, Zwickau) und seine luxemburgische Beifahrerin Jennifer Thielen (32, Moestroff) ließen auf den anspruchsvollen Wertungsprüfungen mit guten Zeiten ihr Potenzial aufblitzen. Die Aufsteiger aus dem letztjährigen ADAC Opel Rallye Cup fuhren am Freitag auf dem dritten Rang, als sie nach einem harmlosen Ausrutscher in einem Graben steckenblieben. Damit war eine Spitzenposition nicht mehr möglich, zumal sie am Samstag noch von zwei Reifenschäden heimgesucht wurden.
 
Mit Rang sechs war Tannert am Ende im wahrsten Sinne des Wortes "bedient": "Schade, dass dieser kleine Ausrutscher so große Folgen hatte. Unser ADAM R2 war so gut wie unbeschädigt, aber es dauerte ewig, bis wir herausgezogen werden konnten. Auch die beiden Reifenschäden am Samstag waren wenig hilfreich. Insgesamt war es ein lehrreiches Wochenende. Wir haben gesehen, dass wir den Speed der Besten mitgehen können, dass aber auf diesem hohen Niveau keine Fehler passieren dürfen. Unsere erste EM-Rallye im ADAC Opel Rallye Junior Team war eine großartige Erfahrung. Wir können den nächsten Lauf auf den Azoren kaum erwarten."

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