Porsche Carrera Cup 1990
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Porsche Supercup: Lap Time 1:15,50 Min.

Vor 30 Jahren debütiert der schnellste Markenpokal Deutschlands. Olaf Manthey ist der Mann der Saison.
 

Die perfekte Kulisse für einen historischen Moment: Die Sonne wärmt bereits am letzten Märztag 1990, die Tribünen sind dicht besetzt, als der Porsche Carrera Cup im belgischen Zolder sein Debüt feiert. Der Porsche 944 Turbo Cup bildete in den Jahren von 1986 bis 1989 die Ouvertüre für die Erfolgsstory der Serie. Ab 1993 startet der Porsche Supercup im Rahmen der Formel 1. Zum ersten Qualifying des neuen Carrera Cups rollt Olaf Manthey im grünen Porsche 911 Carrera 2 Cup in Belgien aus der Box. Der 34-jährige Rheinländer hat in der Tourenwagenszene einen Ruf als Driftkünstler: immer hart am Gas, immer im leichten Powerslide – dieser Fahrstil ist ebenso Markenzeichen wie sein Zwirbelbart. Kaum auf der Strecke, wird Manthey eingebremst. Überall gelbe Flaggen, er muss vom Gas. „Also habe ich zwei oder drei Runden vorsichtig die Reifen angewärmt“, erinnert er sich. „Als endlich freigegeben wurde, war der Gummi perfekt auf Temperatur!“ Ideale Bedingungen, um mit 1:15,50 Minuten die erste Startposition zu erobern.
 
Am Rennsonntag kann er sich wieder gegen die enorme Zahl von 38 technisch identischen 911 Carrera 2 Cup durchsetzen und das erste Rennen der neuen Serie gewinnen. Neun Läufe später ist Olaf Manthey am Ende der Saison souveräner Meister. Dabei musste sich der passionierte Querfahrer radikal umstellen, denn mit dem 911 steuerte er zum ersten Mal in seiner Karriere einen Rennwagen mit Heckmotor. „Sobald man ein bisschen driftete, verlor man brutal Zeit“, sagt er, „der Wagen verlangte eine absolut saubere Linie.“ Der Mann aus der Eifel zwingt sich zur Anpassung, die ihm „sauschwer“ gefallen sei.
 
Der schon legendäre Ehrgeiz des ersten Cup-Champions führt zur Gründung eines eigenen Porsche-Teams. Die Mannschaft gewinnt viermal den Porsche Supercup, sechsmal das legendäre 24-Stunden-Rennen am Nürburgring und wird im Werksauftrag GT-Sieger in Le Mans (1999, 2013, 2018) sowie Langstrecken-Weltmeister (2015, 2019). Schlusswort von Chef Olaf Manthey: „In Zolder entstand eine Porsche-Liebe, die bis heute anhält.“

Porsche AG / SK