Ausgezeichnet mit 15 Goldmedaillen wurde Ferrari Trento als "Schaumweinproduzent des Jahres 2019" geehrt. Im Bild: Ruben Larentis, Önologe und technischer Direktor von Ferrari Trento
© Ferrari Trento | Zoom

Mit Trento ist Ferrari in der Formel 1 immer am Podium dabei

Auch wenn das Scuderia Ferrari Formel1-Team sportlich schon weitaus bessere Zeiten erlebt hat und der letzte WM-Titel in der Konstrukteurs-WM bereits 13 Jahre zurückliegt, ist Ferrari in dieser Saison dennoch nach jedem Rennen auf dem Podest vertreten. Möglich ist das, da die F1 seit dem Rennen in Monaco 2016  mit einer Tradition brach, die zuvor ein Vierteljahrhundert Bestand hatte: Formel-1 setzte auf Schaumwein statt Champagner. Bis 2015 war es der Champagnerhersteller Mumm, der aber seine Sponsoringaktivitäten in der Formel-1 beendet hatte. Die Marke Chandon war in der Rennserie bis zu dem Grand Prix von Monaco 2016 bei der Siegerehrung vertreten. Doch dann einigte sich der damalige Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone mit Matteo Lunelli, dem Präsidenten von Ferrari Trento, auf ein Engagement in der Rennserie. Da jedoch nur Schaumwein aus der französischen Champagne als Champagner bezeichnet werden darf, feierten die Piloten auf dem Siegerpodest in Monaco 2016 erstmals nicht mit Champagner und auch der gewohnte Ausruf „Champagne“ blieb nach einem Vierteljahrhundert erstmals aus.

Ferrari Trento als neuer Ausrüster für die Siegerehrung


Durch das Engagement von Ferrari Trento als neuem Ausrüster für die Siegerehrung begiessen sich die Fahrer im Anschluss an die Rennen in der Königsklasse des Motorsports seit 2016 mit einem italienischen Schaumwein. Der Hersteller hatte allerdings bereits vorher schon einige Sponsoring-Aktivitäten im Sport. So gehörte das Unternehmen zu den Sponsoren der Fussball-Weltmeisterschaft 1982 und auch mit der italienischen Nationalmannschaft sowie Juventus Turin arbeitet der Hersteller bereits zusammen. Doch durch das Engagement in der Formel-1 ist der Hersteller nun präsenter als jemals zuvor, da die Piloten neben einem Pokal auf dem Treppchen auch eine Flasche von Ferraris Trentodoc überreicht bekommen. Ausrichter, die dieses Modell der Siegerehrung kopieren möchten, erhalten die dafür benötigten Pokale auf der Webseite von Boccale, auf der Pokale, Medaillen und Trophäen für alle erdenklichen Sportarten erhältlich sind.

Gegründet wurde das Unternehmen Ferrari Trento bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Giulio Ferrari, bevor der Betrieb in den 50er-Jahren von der Familie Lunelli übernommen wurde. Diese baute das Unternehmen nach und nach aus und produziert heute etwa 5 Millionen Flaschen edlen Schaumweins, womit Ferrari Trento heute der wichtigste italienische Hersteller der Metodo Classico ist. 

50 Jahre Champagnerdusche im Motorsport


Die Geschichte des Champagners im Rennsport reicht bis zur Mitte der 20er-Jahre des 20. Jahrhunderts zurück. Allerdings war der Champagner zu Anfang eher ein zusätzliches Geschenk und kein offizieller Teil der Siegerehrung. Die erste ritualisierte Champagnerdusche fand jedoch 1966 im Anschluss an die 24 Stunden von Le Mans statt. Bei diesem Rennen feierten Henry Fords GT 40 einen historischen Dreifacherfolg und Joe Siffert sicherte sich in einem Porsche den begehrten Performance-Index-Preis. Nachdem Siffert bei der Preisverleihung seine Flasche erhalten hatte, öffnete er diese sogleich, wobei er Mr. und Mrs. Ford komplett nass spritzte. Diese nahmen die unfreiwillige Dusche allerdings mit Humor und so kam es, dass durch dieses Missgeschick eine jahrzehntelange Tradition ihren Anfang nahm. 

Wenngleich sich die erste Champagnerdusche erst 1966 ereignete, geht die Tradition den Siegern eine Flasche Champagner zu überreichen, auf den Grafen Frédéric Chandon de Briailles zurück. Er war ein grosser Fan der oftmals nervenaufreibenden Rennen, die der l’Automobile Club de Champagne von der Mitte der 1920er-Jahre bis zur Mitte der 60er-Jahre im Herzen der Champagne ausrichtete. Aus diesem Grund übergab der Graf dem Sieger im Anschluss an das Rennen stets eine Magnum-Flasche feinsten Moets. Mit der Zeit etablierte sich dieses Vorgehen dann auch in anderen Rennserien, bis es 1966 in Le Mans zu der besagten Champagnerdusche kam. Im Jahre 1985 wurde Moet &Chandon schliesslich zu dem offiziellen Champagner-Sponsor der Formel-1, ehe der Hersteller sein Sponsoring-Engagement 2015 schliesslich beendete und damit den Bruch mit einer über viele Jahrzehnte gepflegten Tradition einläutete.

Ha / Ba