Warum steigen Kfz-Reparaturkosten unaufhörlich? Die Antwort ist einfach!
(Thema: Kfz Reparatur Kosten) Moderne Autos mit immer mehr Annehmlichkeiten, die man durch zahlreiche Fahrer-Assistenz-Systeme bekommt, haben zwar ihre absolute Berechtigung - sind jedoch auch daran schuld, dass Reparaturkosten unaufhaltsam steigen. Das hat eine neue Studie nun auch tatsächlich belegt: Die Preise für Kfz-Reparaturen in den Werkstätten steigen immer weiter an. Doch in welchen Bereichen zeigen sich die Preisanstiege eigentlich als besonders stark und welche Gründe stecken überhaupt dahinter? Aktuell befinden sich die Kosten für Reparaturen in den Werkstätten auf einem neuen Rekordwert. Ein Hauptgrund für diese unerfreuliche Entwicklung für Autofahrer sind die elektrischen Bauteile der modernen Fahrerassistenzsysteme in den Fahrzeugen.Kfz-Reparatur: Besonders häufig Probleme mit Elektrik und Kraftstoffsystem
Die Auswertung der Studie von CarGarantie zeigt, dass die Elektronik der Fahrzeuge eine Anfälligkeit für Defekte zeigte. So ließen sich über 20 Prozent der Mängel auf Probleme solcher Art zurückführen. Gleich dahinter folgten Fehler mit dem Kraftstoffsystem. Im Bereich des Motors schlagen die Reparaturen mit besonders hohen Preisen zu Buche. Vor einigen Jahren hofften viele Experten noch dass die Mobilitätswende hin zu den Elektroautos den Bereich der Reparaturkosten sogar entlasten könnte. Bisher hat sich das jedoch noch nicht bestätigt. Die Häufigkeit der Schäden an Elektrofahrzeugen entspricht mindestens der der Verbrenner. Das Gleiche gilt auch für die Kostenhöhe der Schäden.
Kosten der Kfz-Reparatur sieht einen maßgebliche Preisanstieg im Vorjahresvergleich
Der Garantieversicherer CarGarantie hat eine Studie durchgeführt, die ergeben hat dass die Kfz-Reparaturkosten im Jahr 2023 einen deutlichen Anstieg verzeichneten − und dies bereits zum wiederholten Male. Im Durchschnitt betrugen die Kosten für einen Garantieschaden im Durchschnitt um die 657 Euro im Jahr 2023. Im Vergleich zum Vorjahr sind dies bereits 39 Euro mehr. Allerdings sind die Kosten bereits in den fünf Vorjahren insgesamt um circa 100 Euro gestiegen. Die Reparaturkosten versichern, ist heute demnach sinnvoller denn je, um sich gegen böse finanzielle Überraschungen zu schützen.
Der Grund für den Kostenanstieg liegt in den Assistenzsystemen
In modernen Fahrzeugen sind heute zahlreiche Assistenzsysteme zu finden, ob Einparkhilfe, Halten der Fahrspur, Geschwindigkeitsassistent, Müdigkeitserkennung oder Notbremsassistent. All diese und noch mehr von den Fahrerassistenzsystemen helfen natürlich im Verkehr Unfälle oder brenzlige Situationen zu vermeiden und darüberhinaus sind sie für viele Autofahrer schon deshalb unverzichtbar, weil sie bequem geworden sind.
Um den Fahrkomfort und die Sicherheit in diesem hohen Maße zu gewährleisten sind diese innovativen Systeme auf eine Vielzahl von Kameras und Sensoren angewiesen. Dies hat wiederum zur Konsequenz, dass im Falle eines Unfalls die Reparatur wesentlich umfangreicher und aufwendiger ausfällt, was sich wiederum in höheren Reparaturkosten niederschlägt. Diese Entwicklung wird darüber hinaus seit 2022 zusätzlich dadurch gefördert, dass Kfz-Werkstätten so wie die allgemeine Wirtschaft auch von den allgemeinen Kostensteigerungen und der Inflation betroffen sind.
Wie kann man die hohen Reparaturkosten reduzieren?
Autobesitzer können sich natürlich kaum vollständig vor den Reparaturkosten schützen. Es gibt jedoch durchaus einige Mittel und Wege, wie sie sich effektiv senken lassen - hier einige Beispiele:
Ersatzteile vom freien Teilemarkt
Zu den Marken-Ersatzteilen der Original-Hersteller stellen Autoteile vom freien Teilemarkt eine wesentlich kostengünstigere Alternative dar. Sie werden von unabhängigen Herstellern produziert und ihre Preise liegen in der Regel weit unterhalb der Originalteile.Nachbauteile nutzen
Zudem gilt heute kein Monopol der Hersteller mehr auf bestimmte sichtbare Autoteile. Als Alternative kommen so auch Nachbauteile in Frage, mit denen große Kosteneinsparungen im Zuge der Reparatur realisiert werden können.Gebrauchte Ersatzteile
Nicht zu vernachlässigen ist außerdem die Möglichkeit mit Gebraucht- und Austauschteilen aus Unfall- oder Altwagen Geld zu sparen. Geht es bei der Reparatur allerdings um sicherheitsrelevante Komponenten ist das nur eingeschränkt zu empfehlen. In diesem Fall ist unbedingt auf eine ausreichende Garantie zu achten. Die Teile sollten darüber hinaus ausschließlich über einen seriösen Händler bezogen werden.Smart Repair
Handelt es sich nur um kleinere Schäden, wie zum Beispiel Kratzer oder Dellen, ist es nicht zwangsläufig nötig das betroffene Fahrzeugteil vollständig auszutauschen beziehungsweise zu erneuern. Mit Hilfe von Smart Repair können günstige Reparaturen durchgeführt werden, die lediglich mit einem minimalen Aufwand einhergehen.Reparatur von Elektronik und Reifen
Im Übrigen können auch defekte Reifen in vielen Fällen repariert werden. Diese müssen somit ebenfalls nicht immer vollständig ausgetauscht werden. Auch elektronische Bauteile können in spezialisierten Werkstätten repariert werden. Die Kosten dafür liegen oft bis zu 80 Prozent unter denen eines Neukaufes.Gibt es Versicherungen als Absicherung gegen hohe Werkstattkosten?
Fahrzeugbesitzer können sich mit Hilfe von Versicherungen gegen übermäßig hohe Werkstattkosten schützen. Die Kfz-Haftpflichtversicherung des Unfallverursachers zahlt nach einem Unfall die Reparaturkosten am Auto des Unfallgegners. Wird jedoch am eigenen Auto aus eigener Schuld ein Schaden verursacht, ist eine Vollkaskoversicherung für die Schadensregulierung nötig. Diese Vollkasko-Versicherung springt auch ein wenn beispielsweise ein Austausch der Rücklichter oder des Kotflügels am eigenen Auto nötig ist. Daneben haftet die Vollkasko auch bei Schäden durch Vandalismus, etwa bei Beulen in der Tür oder Kratzer auf dem Lack.
Eine Alternative zu der Vollkaskoversicherung besteht in der Reparaturkostenversicherung. Mit dieser lässt sich den steigenden Reparaturkosten durchaus ihr Schrecken nehmen. Bei unerwarteten Reparaturen bietet diese Versicherung nämlich eine wertvolle finanzielle Absicherung. Die Reparaturkostenversicherung übernimmt die Kosten für den Austausch oder die Reparatur von defekten Teilen. Bei welchen Schäden die Versicherung im Detail einspringt ist jedoch immer von den individuellen Bedingungen des Versicherungsvertrages abhängig. Unter anderem kann die Versicherung jedoch bei Problemen mit Getriebe, Motor, Elektronik und Klimaanlage in Anspruch genommen werden. Ratsam ist die Reparaturkostenversicherung somit im Grunde für alle Autofahrer, die sich vor unerwarteten Werkstattkosten nach dem Auslaufen der Herstellergarantie schützen möchten.
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iz / ku