Marcel Fässler beendet Profi-Karriere
Nach zwei Jahrzehnten als erfolgreicher Rennfahrer in den obersten Ligen im Sportwagen-und Tourenwagen-Rennsport beendet der Schweizer seine aktive Rennsport-Laufbahn. Der 44jährige verkündete diese Woche das Ende seiner Karriere. Dem Motorsport bleibt der dreimalige Le Mans Sieger aber weiterhin erhalten. Er übernimmt die Leitung der Motorsportabteilung beim schweizerischen Auto-Veredler Sportec und bleibt Simulatorfahrer beim Alfa Romeo Formel1-Team. Für das Schweizer Fernsehen fungiert er als Experte bei Formel-E-Rennen. Darüber hinaus wird er Fahrertrainings anbieten.
Fässler's Karriere begann so, wie bei vielen anderen auch, im Kartsport. Im deutschsprachigen Raum machte er auf sich Aufmerksam mit seinem Vize-Titel in der deutschen Formel3-Meisterschaft 1999. Der damalige Mercedes Sportchef Norbert Haug holte Marcel Fässler 2000 ins DTM-Werksteam, wo er sofort überzeugte. In seinem ersten Jahr wurde Fässler Rookie of the Year und holte bis 2003 drei Rennsiege und schloss sein letztes Mercedes Jahr auf Platz drei in der DTM ab.
Es folgte der Wechsel zu Opel und die Erfolge blieben aus. Ende 2005 verkündete Opel das DTM-Aus und für Marcel Fässler begann eine schwierige Zeit. Er bekam kein DTM-Cockpit und hielt sich mit Einsätzen in der A1-Grand Prix und im Sportwagen fit. Nach dem Sieg bei den 24 Stunden in Spa 2007 nahm seine Karriere wieder Fahrt auf. 2008 verpflichtete Audi den Schweizer für sein Sportwagen-Programm. Hier bildete Marcel Fässler mit Andre Lotterer und Benoit Treluyer ein Dreamteam. Das Trio gewann 2011, 2012 und 2014 die 24 Stunden von Le Mans, holte 2012 den WEC-Titel und gewann zehn WEC-Rennen. Als sich abzeichnete das Audi sein WEC-Engagement beendet, nutze Marcel seine Kontakte zum Corvette Werksteam. Hier kam er als dritter Fahrer bei den Langstrecken-Klassikern in Daytona, Sebring und Le Mans zum Einsatz. Sein Rückzug aus dem Profirennsport stand schon länger fest. „Ich bin froh, dass der Wechsel in ein neues Berufsleben so reibungslos verlaufen ist. Und es ist eine Bestätigung meines bisherigen Schaffens, das man auch weiterhin meine Erfahrung als Rennfahrer schätzt.“ Er blickt zufrieden auf seine Laufbahn zurück.
„Als kleiner Junge hatte ich den Traum ein erfolgreicher Rennfahrer zu werden. Das ich diesen Weg gehen konnte und es durch meine Leistungen bis in die Weltspitze geschafft habe, erfüllt mich mit Stolz. Ich habe mehr erreicht, als ich mir je erträumt habe. Mein Dank gilt all denen, die an mich geglaubt haben und mich mit ihrem Engagement unterstützt haben.“
Horst Bernhardt