Sebastian Vettel, Formel BMW ADAC, 2004
© BMW Motorsport | Zoom

Intensive Unterstützung seit vier Jahrzehnten: 40 Jahre BMW Motorsport Nachwuchsförderung

(Speed-Magazin.de) 2017 steht im Zeichen eines besonderen Jubiläums: Die Nachwuchsförderung von BMW Motorsport wird 40 Jahre alt. Vor vier Jahrzehnten, 1977, gründete die BMW Motorsport GmbH auf Initiative ihres Geschäftsführers Jochen Neerpasch das BMW Junior Team. Es war das erste Mal im deutschen Automobilrennsport, dass ein Werk ein reines Nachwuchsteam vorstellte. Seitdem ist die Talentförderung fest bei BMW Motorsport verankert, und an der Zielsetzung hat sich in den 40 Jahren nichts geändert: junge Fahrer umfassend auf die Anforderungen im internationalen Rennsport vorzubereiten.

Die BMW Junioren der ersten Generation 1977 hießen Marc Surer (SUI), Manfred Winkelhock (GER) und Eddie Cheever (USA). Mit ihrem Einsatzfahrzeug, einem nach der Gruppe 5 modifizierten BMW 320i, traten sie in der Deutschen Rennsportmeisterschaft an, um sich mit dem BMW Junior Team das Rüstzeug für einen späteren Einstieg in die Marken-Weltmeisterschaft zu holen. In den folgenden Jahrzehnten wurde die Nachwuchsförderung auf den Formelsport ausgeweitet, und die Formel BMW und der Formel BMW Talent Cup wurden zu bedeutenden Sprungbrettern für junge Fahrer. Viele erfolgreiche Rennfahrer haben ihre ersten Schritte in der BMW Nachwuchsförderung gemacht, unter anderem die DTM-Champions Marco Wittmann (GER) und Martin Tomczyk (GER), der BMW Werksfahrer und ehemalige Formel-1-Pilot Timo Glock (GER) sowie die Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel (GER) und Nico Rosberg (GER).

BMW Junior Team, Manfred Winkelhock, Eddie Cheever, Marc Surer, 1977
BMW Junior Team, Manfred Winkelhock, Eddie Cheever, Marc Surer, 1977
© BMW Motorsport
„40 Jahre Nachwuchsförderung – wir sind stolz auf dieses Jubiläum“, sagt BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt. „Mit dem BMW Junior Team stellte die BMW Motorsport GmbH im Jahr 1977 ein im internationalen Rennsport wegweisendes Konzept vor. Keine andere Marke hatte zuvor bewusst auf junge Talente gesetzt, mit dem Ziel, sie in ihrer Entwicklung als Rennfahrer zu begleiten. Das Konzept hat sich als äußerst erfolgreich erwiesen, und es ist beeindruckend zu sehen, wie viele große Motorsportkarrieren hier in den vergangenen 40 Jahren ihren Anfang genommen haben. Heute ist die Förderung junger Fahrer auf dem Weg in den internationalen Rennsport für uns wichtiger denn je und eine der zentralen Säulen unserer Philosophie. Bei der Auswahl junger Talente ist unser Blick in die Zukunft gerichtet: Das junge Top-Talent von heute kann bei richtiger Förderung der Champion von morgen sein. Mittlerweile haben auch andere Hersteller die Bedeutung der Nachwuchsförderung erkannt. Doch mit welcher Konsequenz wir unsere jungen Talente in die Top-Kategorien bringen, sieht man, wenn man sich die jüngsten Einsätze unserer BMW Motorsport Junioren im GT-Sport und bei DTM-Tests anschaut. Sie bringen genau die Mischung aus Jugend und Erfahrung in unseren Fahrerkader, die wir brauchen, um langfristig erfolgreich zu sein.“

„Das BMW Junior Team war damals ein Novum”, sagte Neerpasch. „Nie zuvor hatte ein Hersteller so konsequent auf die umfassende und intensive Förderung junger Rennfahrer gesetzt. Wir waren Pioniere und sind damals sicher auch ein gewisses Risiko eingegangen. Ich kann mich noch gut an das Jahr 1977 und den Wirbel erinnern, für den unsere jungen Wilden gesorgt haben. Aber wir hatten den richtigen Riecher, denn alle drei haben den Sprung in die Formel 1 geschafft. Rückblickend bin ich sehr stolz auf die BMW Nachwuchsförderung, die wir damals ins Leben gerufen haben. Schließlich hat sie seitdem viele großartige und erfolgreiche Rennfahrer hervorgebracht.“

BMW M6 GT3, Jörg Müller, Ricky Collard, Nico Menzel, Bathurst
BMW M6 GT3, Jörg Müller, Ricky Collard, Nico Menzel, Bathurst
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„Wir waren damals wilde Hunde auf der Rennstrecke, aber BMW hat uns trotzdem das Vertrauen geschenkt und uns trotz einiger Kritik wichtige Rennerfahrungen sammeln lassen“, sagte Surer. „Für mich und meine Kollegen war das BMW Junior Team das entscheidende Sprungbrett auf dem Weg in die Formel 1.”

Zur Saison 2014 wurde das BMW Motorsport Junior Programm neu strukturiert, und die BMW Nachwuchsförderung kehrte zurück zu ihren Wurzeln im GT- und Tourenwagenbereich. Im Rahmen eines mehrstufigen Konzepts bekommen die BMW Motorsport Junioren das Rüstzeug für die höchsten Kategorien im GT-Sport vermittelt. Das BMW Motorsport Junior Programm ist auf mehrere Jahre angelegt, und das langfristige Ziel lautet, BMW Werkspiloten für den Einsatz im GT- und Tourenwagenbereich aus der eigenen Nachwuchsförderung einzusetzen. Dass dieses Konzept fruchtet, beweist Jesse Krohn: Der Finne wurde 2014, im ersten Jahr der Neuausrichtung, zum „BMW Motorsport Junior of the Year“ gekürt und gehört seitdem fest zum Fahrerkader von BMW bei internationalen GT-Einsätzen.

„Für mich hat sich mit dem BMW Motorsport Junior Programm mein Motorsport-Traum erfüllt,“ sagt Krohn. „Ich habe in den vergangenen Jahren unheimlich viel gelernt, und ohne BMW Motorsport wäre mein Weg in die höchsten Klassen des Rennsports nicht so schnell und zielgerichtet verlaufen. Die Zeit als BMW Motorsport Junior hat mir in vielen Bereichen sehr weitergeholfen, und es macht mich mehr als stolz, dass ich heute als fester Teil der BMW Familie weltweit im Renneinsatz bin.“

Marco Wittmann, Formel BMW Europe, 2008
Marco Wittmann, Formel BMW Europe, 2008
© BMW Motorsport
Im Jubiläumsjahr 2017 vertiefen die BMW Motorsport Junioren Ricky Collard (GBR), Nico Menzel (GER) und Joel Eriksson (SWE) im Rahmen des BMW Motorsport Junior Programms ihre Erfahrungen im Rennsport. Für Collard begann die Saison bereits im Januar, als er bei den 24 Stunden von Dubai (ARE) im BMW M4 GT4 zum Einsatz kam. Das Fahrzeug löst den BMW M235i Racing als neues Einstiegsmodell für die Junioren ab. Sie lernen ab sofort im BMW M4 GT4 und wirken gleichzeitig an dessen Entwicklung mit. Collard und Menzel treten am kommenden Wochenende (4.-5. Februar) bei einem Klassiker an: Gemeinsam mit ihrem Mentor für die Einsätze im GT-Sport, BMW Werksfahrer Jörg Müller (GER), werden sie beim 12-Stunden-Rennen im australischen Bathurst in einem BMW M6 GT3 an den Start gehen. Dieser wird anlässlich des Jubiläums den Schriftzug „40 Years BMW Motorsport Juniors“ tragen. Collard und Menzel können bei ihrem ersten gemeinsamen Rennen im BMW M6 GT3 von Müllers Erfahrung profitieren. Er gibt sein Wissen im Umgang mit GT-Rennwagen im Rahmen des BMW Motorsport Junior Programms an die Nachwuchsfahrer weiter.

Das Konzept des BMW Motorsport Junior Programms umfasst zahlreiche Aspekte auf und neben der Rennstrecke – dies galt vor 40 Jahren ebenso wie heute. In Renneinsätzen mit verschiedenen BMW Rennfahrzeugen sammeln die Junioren nicht nur regelmäßige Fahrpraxis, sondern lernen die professionelle Zusammenarbeit mit den Teams kennen. Darüber hinaus stehen Themenbereiche wie Fitness, Ernährung und Umgang mit den Medien auf dem Lehrplan. Auch 2017 wird es wieder einen Jahrgang neuer BMW Motorsport Junioren geben. Der Auswahlprozess hat bereits begonnen.

Auswahl erfolgreichster Absolventen der BMW Nachwuchsförderung:

Sebastian Vettel.
1. Platz Formel BMW ADAC Meisterschaft 2004
Formel-1-Weltmeister 2010, 2011, 2012 und 2013, 42 Siege

Nico Rosberg.
1. Platz Formel BMW ADAC Meisterschaft 2002
Formel-1-Weltmeister 2016, 23 Siege

Marco Wittmann.
2. Platz Formel BMW Europa 2008
DTM-Champion mit BMW Motorsport 2014 und 2016, 8 Siege

Martin Tomczyk.
2. Platz BMW ADAC Formel Junior Cup 1998
DTM-Champion 2011, 7 Siege

Nico Hülkenberg.
1. Platz Formel BMW ADAC Meisterschaft 2005
1. Platz 24 Stunden von Le Mans 2015

BMW Motorsport / DW