In Deutschland gibt es etwa 2,1 Millionen Mofas, Mopeds, E-Scooter & Co. Für sie gelten ab 1. März grüne Versicherungskennzeichen.
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Deadline 1.März 2022: Bei Zweirädern ist Rückenwind aus der Steckdose gefragt

Am 1. März 2022 beginnt das neue Versicherungsjahr für Mopeds und Elektrokleinstfahrzeuge. Dazu gehören auch E-Scooter und S-Pedelecs. Die Schadenbilanz ist hier ähnlich wie bei Mopeds. Das Unfallrisiko hängt stark davon ab, wer fährt.  Klassische Mopeds werden immer seltener genutzt. In den letzten 40 Jahren hat sich die Fahrleistung von Mofas und Mopeds in Deutschland quasi halbiert. Laut statista betrug sie 1980 noch 7,6 Milliarden Kilometer - 2020 gerade mal 3,4 Milliarden. Dagegen liegen Elektrofahrräder im Trend: Sie sind bequem, schick und schnell. 2021 hatten statista zufolge schon 7,2 Millionen Menschen in Deutschland ab 14 Jahre ein Elektrofahrrad bzw. Pedelec im Haushalt.


S-Pedelecs brauchen ein Mopedkennzeichen

Die meisten Elektrofahrräder sind Pedelecs, die auf 25 Stundenkilometer gedrosselt sind. Sogenannte S-Pedelecs fahren bis zu 45 Stundenkilometer schnell und brauchen ein Mopedkennzeichen. Die grünen Schilder für das neue Versicherungsjahr gibt es in jeder DEVK-Geschäftsstelle. Wer Betriebserlaubnis und IBAN mitbringt, bekommt direkt den Versicherungsnachweis und kann sich ab 1. März in den Sattel schwingen. Für alle ab 23 Jahre kostet die Haftpflicht fürs Moped 48 Euro im Jahr. Ab Mai zahlen Versicherte nur den anteiligen Beitrag, wenn sie später starten.

Kaum Unterschiede bei der Nutzung

Sind Fahrerinnen und Fahrer auf S-Pedelecs im Straßenverkehr gefährdeter als auf anderen Rädern? Die Meinungen dazu sind geteilt. So hat die Unfallforschung der Versicherer vier Wochen lang das Fahrverhalten von 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Alter von 16 bis 83 Jahren untersucht. 49 Personen waren dabei mit einem E-Bike unterwegs und nur 10 mit einem S-Pedelec. Die Unterschiede bei Nutzung, gefahrener Wegstrecken und Geschwindigkeiten waren gering.

Ältere Menschen sind besonders gefährdet

Allerdings zeigen Daten von statista, dass es vermehrt zu Todesfällen kommt. Zwischen 2010 und 2020 ist die Zahl der tödlich verunglückten Radfahrerinnen und Radfahrer um fast 17 Prozent gestiegen. Besonders betroffen sind Menschen über 65 Jahre. Mit Hilfe von Motorunterstützung sind sie oft schneller unterwegs als sie es aus eigener Kraft schaffen würden. Sie verunglücken daher bei höheren Geschwindigkeiten. "Nicht das Pedelec ist das Problem, sondern die derzeit überwiegende Nutzergruppe", sagt UDV-Leiter Siegfried Brockmann. "Viele Seniorinnen und Senioren freuen sich über neu gewonnene Mobilität, haben dann aber Schwierigkeiten mit dem Handling des Pedelecs." Ältere Fahrerinnen und -fahrer könnten auch selbst für mehr Sicherheit sorgen, indem sie Trainingsveranstaltungen besuchen, beispielsweise bei den Verkehrswachten. "Außerdem sollten sie immer einen Helm tragen", rät Brockmann.

Beiträge für E-Scooter bleiben stabil

Und wie sieht es bei E-Scootern aus? Sie sind seit fast drei Jahren auf deutschen Straßen erlaubt und brauchen ebenfalls ein Versicherungskennzeichen. Laut statista hatten 2021 rund 750.000 Haushalte in Deutschland einen E-Scooter. Aktuelle Auswertungen vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zeigen, dass die durchschnittliche Schadenhöhe bei E-Scootern ähnlich ist wie bei Mofas und Mopeds. Im Schnitt zahlten die Kfz-Haftpflichtversicherer 2020 fast 4.000 Euro pro Schadenfall. Bei der DEVK kamen 2020 und 2021 jedoch weniger Unfälle mit E-Scootern vor als mit Mopeds. Deshalb hält die DEVK die Beiträge für die Saison 2022/23 stabil: Halterinnen und Halter zwischen 18 und 22 Jahren zahlen weiterhin 39 Euro pro Versicherungsjahr; ab 23 Jahre sogar nur 24,80 Euro. Für unter 17-Jährige kostet der Haftpflicht-Schutz 49 Euro jährlich. Empfehlenswert sind auch Teilkasko und Rechtsschutz.

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