Danica Patrick (m.) schrieb 2008 Motorsport-Geschichte
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Das SID-Kalenderblatt am 20. April 2020: Danica Patrick gewinnt im IndyCar

Danica Patrick schrieb am 20. April 2008 Motorsport-Geschichte - als erste Frau, die ein Rennen der IndyCar-Serie gewann.

Köln (SID) - Natürlich liefen die Tränen an diesem 20. April im Jahr 2008. Es waren Tränen des Glücks. Danica Patrick zog den Helm aus, fiel ihren Eltern in die Arme und ließ die Gewissheit sacken: Sie hatte gerade Motorsport-Geschichte geschrieben - als erste Frau, die ein Rennen der IndyCar-Serie gewinnt.

Es waren allerdings auch Tränen der Erleichterung. Patricks Erfolg im japanischen Motegi hatte etwas Erlösendes. "Ich wurde so oft gefragt, wann ich mein erstes Rennen gewinne", sagte die damals 26-Jährige, "endlich hört das auf. Ich bin froh, dass es vorbei ist."

Wer verstehen will, warum die junge Frau damals so viel Druck verspürte, muss die Uhr um weitere drei Jahre zurückdrehen. 2005 fuhr Patrick ihre erste Saison in der in den USA so großen IndyCar-Serie, und beim Höhepunkt des Jahres, bei den 500 Meilen von Indianapolis, raste sie ins Rampenlicht: Als erste Frau führte sie dieses legendäre Rennen an, 19 Runden lag sie vorn. Am Ende wurde Patrick Vierte, und das nationale, das weltweite Interesse war geweckt.

Eine wahre "Danica-Mania" entstand, sie zierte Titelseiten, war Dauergast in TV-Shows, hatte Gastauftritte bei CSI New York und den Simpsons. Doch die Motorsportgemeinde schaute nun eben auch auf der Strecke genau hin, und aus dem euphorischen "Da kommt noch was!" wurde schon recht bald ein zweifelndes "Kommt da noch was?" Seit ihrem starken Auftritt bei den Indy 500 wurde Patrick bewertet, wohl mehr, als es bei jedem männlichen Kollegen der Fall gewesen wäre.

Der erste Sieg ließ auf sich warten. Und schon galt Patrick einigen als Poster-Girl ohne sportlichen Erfolg, als Anna Kurnikowa des Motorsports. Der 20. April 2008 nahm dann endlich diesen Druck. Zwar sollte der Triumph in Motegi ihr einziger im IndyCar bleiben. Zum Karriere-Ende 2018 konnte Patrick dennoch auf weitere Highlights zurückschauen, etwa die Pole Position beim anderen großen amerikanischen Rennen: Bei den Daytona 500 im NASCAR stand sie 2013 auf Startplatz eins.

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