Turbulentes Heimspiel in Oschersleben für die beiden BMW M6 GT3 von Schubert Motorsport
© Mario Bartkowiak | Zoom

Schubert Motorsport fährt beim Finale des ADAC GT Masters in die Punkte

Das Heimspiel im ADAC GT Masters 2020 bot für Schubert Motorsport einmal mehr zwei Rennen mit Höhen und Tiefen. Vor heimischer Kulisse traf sich die Liga der Supersportwagen am vergangenen Wochenende in Oschersleben zum letzten Showdown des Jahres. Die einzigen BMW M6 GT3 im Feld der 30 Supersportwagen standen durch die Balance of Performance einmal mehr vor einer großen Herausforderung. Am Sonntag stellten Nick Yelloly und Henric Skoog sämtlicher Widerstände zum Trotz einen zwölften Platz sicher und sorgten für einen versöhnlichen Abschluss der Saison.

ADAC GT Masters Oschersleben 2020

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Am Freitag setzte zunächst das Schwesterauto mit BMW-Werksfahrer Joel Eriksson und Aidan Read ein erstes Ausrufezeichen. Der Schwede verlor im zweiten Training rund dreieinhalb Zehntelsekunden auf die Bestzeit und tauchte mit der Startnummer 9 auf der zehnten Position auf. Der auf dem Lausitzring krankheitsbedingt ausgefallene Yelloly fand sich im BMW M6 GT3 schnell wieder zurecht. Die erste Session beendete der 30-Jährige an der 14. Stelle.
 
Im ersten Qualifying machten den Piloten am Samstagmorgen die extrem kalten Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt das Leben schwer. Skoog und Read gelang es nicht, die Reifen in das optimale Arbeitsfenster zu bekommen, was sich in den Startpositionen 22 und 25 niederschlug. Das Rennsetup funktionierte deutlich besser, doch Skoog bekam keine Gelegenheit, das Potential umzusetzen. Ein Defekt an einer Bremsscheibe zwang ihn nach dem ersten Renndrittel als Vorsichtsmaßnahme zur Aufgabe. Read und Eriksson wurden nach einem unauffälligen Nachmittag als 19. gewertet.
 
Mit Startplatz 15 sorgte Eriksson am Sonntag für eine deutlich bessere Ausgangslage. Für den 22-Jährigen brachte diese jedoch kein Glück. Beim fliegenden Start kollidierten unmittelbar vor ihm mehrere Autos. Ohne eine Chance auszuweichen wurde Eriksson in die Karambolage involviert und musste den BMW aufgrund der schweren Beschädigungen abstellen. Die Teamkollegen hatten mehr Glück. Yelloly fand sich nach dem Restart auf Position 16 wieder und arbeitete sich mit einem langen ersten Stint sukzessive vor. Skoog fuhr nach dem Fahrerwechsel den zwölften Platz souverän ins Ziel.
 
In der Comeback-Saison im ADAC GT Masters belegte Schubert Motorsport mit 73 Zählern den zwölften Platz der Gesamtwertung. Bei 14 Saisonrennen fuhren die beiden BMW M6 GT3 des Teams neun Mal in die Punkteränge. Rookie Skoog schloss die Fahrerwertung als 18. ab und wurde darüber hinaus Neunter im Junior-Klassement für Teilnehmer unter 25 Jahren.
 
Teamchef André Schubert: "Für das Heimspiel in Oschersleben hatten wir uns definitiv mehr erhofft, aber auch diesmal haben wir wieder wichtige Erkenntnisse gewonnen. Im Verlauf des Wochenendes haben wir uns gesteigert und wenn Joel im zweiten Lauf nicht so ein Pech gehabt hätte, wären Punkte mit beiden Autos auf jeden Fall drin gewesen. Das große Highlight zum Abschluss haben wir zwar verpasst, aber ich bin trotzdem unheimlich stolz auf die gesamte Mannschaft. Die Comeback-Saison war für das Team sehr intensiv. Wir sind mit drei Newcomern in das Jahr gestartet und mussten den Erfahrungsrückstand mit dem BMW M6 GT3 auf den Rennstrecken im ADAC GT Masters aufholen. Das ist uns gelungen und wir würden uns freuen, im kommenden Jahr daran anzuknüpfen."
 
Joel Eriksson: "Im letzten Rennen hatten wir gute Chancen, aber leider wurde ich in den Startcrash verwickelt und konnte nicht ausweichen. Es war wieder ein sehr hartes Wochenende, aber ich bin mit den Fortschritten, die wir über das Jahr gemacht haben, sehr zufrieden. Wenn wir uns anschauen, wo wir gestartet sind und wo wir am Ende der Saison standen, ist das ein großer Unterschied. In Anbetracht dieser enormen Entwicklung mit dem BMW M6 GT3 würde ich mich sehr freuen, nächste Saison dort anknüpfen zu können. Ich bin davon überzeugt, dass Schubert Motorsport im kommenden Jahr deutlich stärker sein wird."
 
Nick Yelloly: "Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass ich das Virus rechtzeitig losgeworden bin, um am Final-Wochenende noch einmal für Schubert Motorsport anzutreten. Oschersleben ist für den BMW M6 GT3 nicht die einfachste Rennstrecke und wir wussten, dass es eine Herausforderung wird. Leider kam ich im Samstagsrennen nicht zum Zug, weil wir das Auto aus Sicherheitsgründen abstellen mussten. Im zweiten Lauf kam ich gut durch die Startkollision und konnte mich durch einen Overcut im ersten Stint auf Position zwölf verbessern. Henric hat das Ergebnis nach dem Fahrerwechsel souverän verwaltet. Ich denke, das war das Maximum und wir können damit zum Abschluss zufrieden sein. Es war wirklich eine tolle Saison mit Schubert Motorsport. Sie sind ein klasse Team, die Stimmung ist gut und jeder ist mit viel Leidenschaft bei der Sache und arbeitet hart. Es wäre mir eine Freude, nächstes Jahr zusammen weiterzumachen."
 
Henric Skoog: "Das letzte Wochenende war aufgrund der kalten Temperaturen sehr schwierig. Ich hatte im Qualifying meine Mühe, die Vorderreifen auf Temperatur zu bringen. In der Konsequenz bin ich im ersten Rennen etwas weiter hinten gestartet, womit ich nicht zufrieden war. Am Sonntag lief es deutlich besser. Nick hat in der ersten Rennhälfte eine super Leistung gezeigt und es mir damit relativ leicht gemacht, unser Resultat nach Hause zu fahren. Natürlich haben wir auch vom Pech der anderen Fahrer zu Rennbeginn profitiert. So ein Startunfall ist für die Beteiligten nicht schön, aber so etwas bleibt im Motorsport nicht aus. Die Hauptsache ist, dass niemandem etwas passiert ist."

Schubert Motorsport / DW

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