Youngster aus der Schweiz
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Ricardo Feller ist jüngster ADAC GT Masters-Pilot aller Zeiten

(Speed-Magazin.de) Die Ziele sind noch bescheiden. „Ich will in diesem Jahr möglichst viel lernen“, sagt Ricardo Feller. Der Schweizer startet in diesem Jahr erstmals im ADAC GT Maters und pilotiert einen Audi R8 LMS der Audi Sport racing academy. Der 16-Jährige ist nicht nur der jüngste Fahrer im Starterfeld, sondern sogar der jüngste Pilot in der Geschichte der seit 2007 ausgetragenen Rennserie.

Der Sprung in die „Liga der Supersportwagen“ war groß. Vor zwei Jahren saß Feller noch im Kart und wurde in seinem Heimatland Meister in der Kategorie KF3, in der vergangenen Saison startete er in der ADAC Formel 4. Dort haben die Formelflitzer 160 PS. Fellers neues Arbeitsgerät von Audi hat mit rund 585 PS fast vier Mal so viel Leistung.

„Ich fühle mich aber im Auto sehr wohl“, so der Schweizer. „Ich denke, dass ich bisher bei rund 85 Prozent bin. Mit mehr Erfahrung kann ich auch noch mehr aus dem Fahrzeug holen. Die größte Umstellung ist für mich das höhere Fahrzeuggewicht, denn der R8 LMS ist mehr als doppelt so schwer wie der Rennwagen der ADAC Formel 4. Dadurch verhält sich das Auto ganz anders.“

Der Wechsel von der ADAC Formel 4 war ursprünglich gar nicht geplant. Feller: „Der Formelsport ist sehr teuer. Eine Saison in der Formel 3 war für uns nicht bezahlbar. Über einen Freund bin ich in Kontakt mit Audi gekommen und wollte ursprünglich im Audi Sport TT Cup starten.“

Doch Feller bekommt von Audi die Möglichkeit, auf dem Nürburgring einen Audi R8 LMS zu testen – im Regen. Er überzeugt sofort. Danach war klar: Trotz seiner geringen Erfahrung ist er bereit für den GT-Sport. Der Youngster wird von der Audi Sport racing academy verpflichtet, die 2017 erstmals im ADAC GT Masters antritt. Unter der Leitung von Fahrercoach Sepp Haider und mit Unterstützung von erfahrenen Mentoren wie Pierre Kaffer oder Rahel Frey bekommt Feller dort das Rüstzeug für eine Karriere als Profirennfahrer inklusive Fitness-, Mental- und Medientraining.

Wer weiß, vielleicht tritt der Nachwuchsfahrer eines Tages bei Audi in die Fußstapfen seines Landsmanns Marcel Fässler, der mit den Vier Ringen drei Mal die 24 Stunden von Le Mans sowie die FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft gewonnen hat. „Er ist ein toller Rennfahrer und natürlich ein Vorbild“, so Feller, der derzeit auch eine Ausbildung als Kaufmann macht.

ADAC / JM