Patric: "Beide Rennen waren super. Es ist vieles für uns gelaufen."
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ADAC GT Masters: Zwei Rennen, zwei Podestplätze - Patric Niederhauser baut Vorsprung in der Meisterschaft aus

(Speed-Magazin.de) Ein neues Kapitel im Sommermärchen: Patric Niederhauser und sein Teamkollege Kelvin van der Linde sind mit einer Topleistung in beiden Rennen und Qualifyings dem Traum Titelgewinn ein gehöriges Stück näher gekommen. Wie auch schon in Zandvoort waren die Wetterbedingungen alles andere als einfach. Regen, abtrocknende Strecke, trockene Verhältnisse - typisches Eifelwetter bei der fünften Saisonstation des ADAC GT Masters auf dem Nürburgring. Und wie widrig die Bedingungen auch gewesen sein mögen, Niederhauser und van der Linde bewahrten stets einen kühlen Kopf. Der Lohn: Zweimal Platz drei. Dabei nehmen die Beiden 36 Punkte mit nach Hause. Im ersten Rennen fuhr ein Gaststarter auf Platz zwei, der keine Meisterschaftspunkte erhielt. Somit bekamen Niederhauser und van der Linde die Zähler für Position zwei, obwohl sie als Dritte ins Ziel fuhren. Mit einem Sieg in Most und insgesamt fünf Podestplätzen führen Niederhauser und sein Teamkollege nun mit 40 Punkten Vorsprung die Fahrerwertung an. 


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Niederhauser ebnete dem ersten Erfolg des Wochenendes mit einer fantastischen Performance im Qualifying den Weg. Weniger als eine Zehntelsekunde trennte seine Bestzeit von der Pole Position. Der Start gelang dem Schweizer aus Kehrsatz hervorragend. Nach der dritten Kurve spürte der 27-Jährige einen Schlag eines Konkurrenten, was sich auf die Lenkung des Audi R8 LMS mit der Startnummer 31 negativ auswirkte. Dennoch hielt Niederhauser die Position souverän. Sein Teamkollege brachte Platz drei sicher über die Ziellinie. Das zweite Rennen ging Teamkollege van der Linde nach einer starken Leistung im Qualifying von Platz zwei aus an. Nach dem Fahrerwechsel verlor das Fahrerduo eine Position. Trotz stärkerer Pace ging Niederhauser kein unnötiges Risiko ein und sicherte mit Platz drei das zweite Podium des Wochenendes für die Meisterschaftsführenden.

Rechnerisch können Niederhauser und van der Linde bereits am kommenden Rennwochenende auf dem Hockenheimring (13. bis 15. September) den Meistertitel gewinnen.

Patric, herzlichen Glückwunsch zu den Podestplätzen vier und fünf. Das waren zwei äußerst spannende Rennen...

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Vielen Dank. Beide Rennen waren super. Es ist vieles für uns gelaufen. An dieser Stelle großen Dank an Kelvin, der sein Qualifying am Sonntag richtig gut zusammengebracht und die Pole denkbar knapp verpasst hat. Der Job war mega, genauso wie sein Stint. Wir kamen früher in die Box, weil wir erwartet haben, durch Nachzügler, die bereits ihren Fahrerwechsel vorgenommen haben, aufgehalten zu werden. Das ist immer mit etwas Risiko behaftet und ging sich für uns nicht aus.

Die Startphase im ersten Rennen war zum Bersten spannend. Wie hast du es im Cockpit erlebt?
Am Nürburgring ist es in der Startphase besonders in der ersten Kurve immer heikel. Genauso im Infield, das kennen wir aus der Vergangenheit, da kann viel passieren. Gerade wenn zwei Teamkollegen ganz vorne mitmischen. Aber Dennis wusste natürlich auch, worum es geht. Ich hatte keine Angst, dass er mir unfair die Tür zumachen würde oder so. Aber klar, er fährt auch sein Rennen und mich vorbeiwinken muss er natürlich auch nicht. Er hat ja gezeigt, dass er die Pace hat. Und wenn man da zu zweit nebeneinander durch drei Kurven fährt, versucht man natürlich, keine Plätze zu verlieren und zwischen den Teamkollegen keinen Kontakt zu haben. Wir beide haben das untereinander sehr gut gelöst, danke an ihn für das Fairplay. Aber der Rest der Startphase war sehr heiß. In Turn drei habe ich einen Schlag bekommen und danach war das Lenkrad etwas schief. Das hat den Rest des Rennens nicht so einfach gemacht.

Du hast letztlich einen Gaststarter ziehen lassen, um die wichtigen Meisterschaftspunkte nicht zu gefährden...

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Ja, Risiko in der Situation wäre einfach unnötig gewesen. Ich war von der Pace gut dabei und lag direkt hinter Dennis im Schwesterauto. Aber mein Verfolger hat sich irgendwann durchgedrückt. Ich wusste aber auch, dass er in der Meisterschaft keine Rolle spielt. Ich habe ihn dann auch ziehen lassen, dabei ist die Corvette aber auch fast an mir vorbeigekommen. Ich habe mich in der ersten Kurve dann wieder vorbeibremsen können. Durch diese Fights haben alle ein bisschen zu kämpfen, wenn du einmal neben der Linie bist. Da sammelst du so viel Gummiabrieb auf. Und dann war die Corvette auf den Geraden auch sehr stark und ich musste vor Kurve eins ein paar Runden lang jedes Mal die Tür zuschmeißen, konnte deshalb aber nicht auf der Ideallinie fahren und hatte immer wieder Dreck auf den Reifen. Das war ein Teufelskreis. Nachdem ich mich gelöst hatte, fuhr ich die Pace der Vordermänner.

Am Hockenheimring könntet ihr bereits Meister werden. Das wäre eine ganz besondere Location...
Meine Familie ist meistens dabei, aber es kommen sicherlich noch mehr Leute. Es wird ein mega Wochenende für uns, denn es ist auch das große Heimspiel des Teams. Da werden sehr viele Gäste vor Ort sein, das wird sicherlich sehr speziell und ich freue mich jetzt schon darauf. Ich würde die Strecke nicht als stärkste für den Audi bezeichnen. Aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass der R8 LMS da auch um den Sieg fahren kann. Deshalb bin ich optimistisch. Das ADAC GT Masters ist dieses Jahr so eng zusammen. Wir dachten, am Red Bull Ring geht nichts für uns, und dann hatten wir dort ein gutes Wochenende. Die Balance of Performance haben sie sehr gut im Griff, auch Kompliment dafür. Deshalb denke ich, dass das Feld auch dort eng beisammen sein wird. Klar ist der Meistertitel greifbar nah, aber wir müssen uns einfach auf unseren Job konzentrieren und ein sauberes Wochenende hinter uns bringen. Das ist das, was in unseren Händen liegt, alles andere können wir nicht beeinflussen.

Patric Niederhauser PR