Bereits in den freien Trainings kam es zu einem Problem am Antrieb
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ADAC GT Masters Nürburgring II: MRS trotz Aufwärtstrend wieder unbelohnt

(Speed Magazin) Mit hohen Erwartungen ist die Mannschaft von MRS GT Racing an den Nürburgring gereist, um am vergangenen Wochenende das vorletzte GT Masters Wochenende der Saison 2012 in Angriff zu nehmen. Die erste Hiobsbotschaft erreichte das Team jedoch schon bei der Abreise; Christian Ott musste seinen Einsatz krankheitsbedingt absagen, nun war das Team gefordert einen entsprechenden Ersatz zu finden. Die Wahl fiel letztlich auf den McLaren Entwicklungsfahrer Rob Bell, der freundlicherweise von McLaren GT für dieses Rennen freigestellt wurde.

Bereits in den freien Trainings kam es zu einem Problem am Antrieb, was ein erneutes Mal eine gute Vorbereitung für das Qualifying vereitelte. Zudem hatte der ADAC, zusammen mit dem Reifenhersteller Yokohama, den Teams am Freitag einen neuen Reifen-Compound verordnet, was zusätzlich für grosse Probleme gesorgt hat. „Mit diesem neuen Reifen haben wir keinerlei Erfahrung und müssen mit dem Set-up nahezu bei null anfangen“, so Othmar Welti, Renn-Ingenieur bei MRS-GT Racing. Entsprechend schwierig verlief dann auch das Qualifying. Zwar waren beide Fahrer auf einem guten Niveau mit ihren Rundenzeiten, die Dichte im Mittelfeld war jedoch enorm. So reichte es für beide Rennen nur zu einem Startplatz in der 13. Startreihe.

Bereits in der Einführungsrunde zum ersten Rennen am Samstag vermeldete Fredy Barth über Funk Probleme mit der

MRS trotz Aufwärtstrend wieder unbelohnt
MRS trotz Aufwärtstrend wieder unbelohnt
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Motorleistung des McLaren, der Ladedruck der Turbolader baute sich zu langsam auf. Dennoch startete Barth gut in das Rennen und versuchte fortan Positionen gut zu machen. Beim Pflichtboxenstopp übergab Barth das Auto an Rob Bell, der das Rennen auf einem guten 17. Rang zu Ende fuhr. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass ein Ladedruckregler seinen Dienst quittierte, was zu dem Leistungsverlust geführt hatte.

Zwar musste die MRS-Mannschaft auch das Rennen am Sonntag aus der 13. Startreihe in Angriff nehmen, war aber insgesamt sehr zuversichtlich nun endlich eine gute Platzierung einfahren zu können. Im Warm Up am Sonntagmorgen konnte der MRS McLaren mit einem 10. Rang und Top Rundenzeiten zeigen, was im Rennen möglich sein sollte. Der Engländer Rob Bell hatte einen guten Start und konnte sich sehr früh in seinem Stint auf einem 16. Rang behaupten, bevor er von einem Audi getroffen wurde und sich drehte. Dieser Dreher warf Bell bis auf die 26. Position zurück. Nach einem exzellenten Boxenstopp der MRS-Crew, übernahm Fredy Barth das Cockpit des McLaren und konnte mit sehr guten Rundenzeiten am Ende noch bis zum 18. Rang vorfahren.

Karsten Molitor (Teamchef): „Es scheint uns nicht vergönnt zu sein ein Rennen einmal ohne irgendwelche Probleme zu Ende zu fahren. Mal ist es die Technik, die uns einen Streich spielt, dann sind es wieder irgendwelche „Profirennfahrer“, die beim Kampf um Platz 16 mit dem Messer zwischen den Zähnen zu Werke gehen. Da hilft es auch nicht, dass solche Fahrer dann bestraft werden, unser Ergebnis und unser Rennen waren dadurch natürlich gelaufen. Gerade im zweiten Rennen waren die Erwartungen sehr hoch, ein gut funktionierendes Auto und ein punktgenauer Boxenstopp waren die Grundlage, um in die Punkteränge fahren zu können. Die Rundezeiten des McLaren hätten dafür allemal gereicht. Der kurzfristig „verordnete“ neue Reifen-Compound hat uns das Leben an diesem Wochenende auch nicht gerade vereinfacht. Trotzdem nehmen wir wichtige Erkenntnisse mit zum Finale nach Hockenheim, wo wir bereits am übernächsten Wochenende die Gelegenheit haben, noch einmal ein gutes Ergebnis zu erzielen. Mein Dank geht an McLaren GT, die uns Ihren Entwicklungsfahrer sehr kurzfristig und unkompliziert zur Verfügung gestellt haben und natürlich auch an Rob Bell selbst, der am Wochenende einen wirklich ausgezeichneten Job gemacht hat. Ebenso natürlich unsere MRS-Crew und Fredy Barth, die stets voller Motivation alle Rückschläge wegstecken.“

MRS / J.M