Christiaan Frankenhout und Kenneth Heyer traten mit der Nr.7 an
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ADAC GT Masters Nürburgring 2012: Turbulentes Wochenende für HEICO Motorsport

(Speed Magazin) Das ADAC GT Masters gastierte an diesem Wochenende bereits zum zweiten Mal in dieser Saison auf dem Nürburgring und anders als beim ersten Nürburgring-Einsatz, kämpften die GT-Piloten an diesem vorletzten Race-Weekend der erfolgreichen deutschen GT-Serie auf der langen Version des Grand-Prix-Kurses (5,137km) um Punkte.

HEICO Motorsport setzte beim wiederholten Heimspiel auf dem Ring vier Mercedes-Benz SLS AMG GT3 ein und ging mit gewohnter Besatzung an den Start.
Christiaan Frankenhout (NLD) und Kenneth Heyer (DEU) traten mit der Startnummer 7 an. Das österreichische Duo Dominik Baumann und Harald Proczyk gingen mit dem gold-weissen Gize-SLS (#8) für HEICO an den Start. Der Schwede Andreas Simonsen und Maximilian Buhk (#9) aus Deutschland bilden das HEICO Junior Team und mit der Startnummer 10

Baumann und Proczyk gingen mit dem Gize-SLS an den Start
Baumann und Proczyk gingen mit dem Gize-SLS an den Start
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pilotierten Alexandros Margaritis (DEU) und Lance David Arnold (DEU) den SCHÖNER WOHNEN Polarweiss Team HEICO-SLS.

Erst kurz vor der Anreise wurden den Teams Reifen mit neuer Spezifikation auferlegt. „Aber wir hatten entgegen unseren Erwartungen positive Resultate.“ äusserte sich Brice Bosi (Teammanager HEICO Motorsport). Das zeigte sich sofort in den freien Trainings. In beiden Einheiten landete jeweils ein HEICO-SLS auf der zweiten Position (Buhk/Simonsen, Heyer/Frankenhout) der Zeitenliste. Und in der zweiten Sitzung platzierten sich bereits drei Flügeltürer der HEICO Motorsport-Flotte in den Top Ten.

Die Qualifizierungsläufe hingegen endeten durchwachsen. Das Wetter wechselte während der Zeittrainings von trocken auf Nieselregen. „Wir haben uns trotz dunkler Wolken für Trocken-Setups entschieden. Das zeigte sich als richtig.“ so Bosi.
Heyer/Frankenhout beendeten Q1 auf Startplatz 20, Proczyk/Baumann auf 17. Arnold/Margaritis landeten mit P10 in den Top Ten ebenso wie das Junior-Duo Simonsen/Buhk. Die Youngster setzten ihren SLS auf Rang 7 für den ersten Lauf. In Q2 zeigte sich bei den HEICO-Boliden insgesamt ein besseres Bild, wobei sich Arnold/Margaritis in drei gefahrenen Runden nur auf P19 platzieren konnten, da ein gerissener Verteilerriemen die Zeitenjagd abrupt beendete. „Der Motor war bereits grenzwertig überhitzt und das Risiko, beim Weiterfahren den Motor aufs Spiel zu setzen, wollten wir nicht eingehen.“ erklärte Brice Bosi. Der Polarweiss-Mercedes konnte aber so nicht ordnungsgemäss im Parc Fermé abgestellt werden und wurde anfangs von den Verantwortlichen nicht gewertet. Ein Gespräch mit den Rennkommissaren verlief positiv und das Duo startete in Rennen 2 auf dem gezeiteten Rang 19.
Proczyk/Baumann setzten ihren Gize-SLS auf P17. Heyer/Frankenhout machten in Q2 einen Sprung auf P7 und das Junior Team platzierte sich mit P3 erfolgreich in der zweiten Startreihe.

Margaritis und Arnold pilotierten den Polarweiss Team Heico-SLS
Margaritis und Arnold pilotierten den Polarweiss Team Heico-SLS
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Drei der vier HEICO-Renner kamen glimpflich durch die sehr turbulente Startphase des ersten Rennens. Das Gize-Auto von Proczyk/Baumann kollidierte mit einem Audi und beschädigte sich dabei den Kühler so stark, dass ein vorzeitiges Aus unumgänglich war. Heyer/Frankenhout zeigten in ihren Stints einen starke Performance und platzierten sich bis zum letzten Drittel auf P13 hinter das Schwesterauto von Arnold/Margaritis. Es kam zum Zweikampf der Teamkollegen. „Ich habe im Duell einen Fehler gemacht und uns beide von der Strecke befördert. Das tut mir leid.“ entschuldigte sich Christiaan Frankenhout. Für Margaritis war das Rennen zu Ende. Frankenhout kam wieder auf die Strecke und beendete diesen Lauf auf Rang 27. Simonsen/Buhk blieben auf Erfolgskurs. Das schwedisch-deutsche Duo fuhr ein souveränes Rennen und brachte den Flügeltürer von HEICO Motorsport mit Platz 5 und jeweils 10 Punkten über die Ziellinie.

Der Sonntagslauf fand bei strahlendem Sonnenschein statt. Der SLS von Proczyk/Baumann wurde wie am Vortag zum vorzeitigen Aus gezwungen. „Meine Motorhaube lockerte sich und klappte dann vollständig hoch. “ erklärte Baumann. Bosi dazu:" In der Startphase hatte das Team Proczyk/Baumann eine heftige Berührung, die wohl ursächlich für die hochgeklappte Haube war. Wir konnten die Sicherheit auf der Strecke nicht mehr gewährleisten und entschieden, das Auto in der Box zu lassen.“ Der SCHÖNER WOHNEN Polarweiss-Mercedes von Arnold/Margaritis musste nach einem Drittel des Rennens wegen eines Reifenschadens ausserplanmässig in die Box und fuhr demzufolge mit Rang 20 über die Ziellinie. Frankenhout musste seinen Startplatz 7 nach einem Dreher im dichten Gedränge hergeben und sich auf P32 wieder einreihen, übergab den Wagen an 20. Stelle liegend an Heyer, der ihn auf einem beachtlichen P13 ins Ziel fuhr.

Das HEICO Junior Team (Simonsen/Buhk) knüpfte an den Erfolg vom Vortag an und fuhr einen punktereichen P5 nach Hause. Mit jeweils 10 Punkten in der Fahrerwertung machten so die Youngster einen grossen Sprung von Rang 13 (nach dem Samstagslauf) auf Rang 8 von insgesamt 43 in der Meisterschaftstabelle des ADAC GT Masters.

Brice Bosi (Teammanager HEICO Motorsport):
“Das war ein sehr turbulentes Wochenende für uns. Trotz allem sind wir mit den Leistungen nicht unzufrieden. Ein grosses Lob geht auch an das Team. Das hat bis in die Nacht hinein gearbeitet, um die Autos nach den Schäden wieder startbereit hinzustellen. Wir gehen auf jeden Fall hoch motiviert in das Finale.“

Heico Motorsport / J Patric