Lewis Hamilton gewinnt in einer in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Saison zum 7. Mal die FIA Formel 1 Fahrer-Weltmeisterschaft
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VIDEO Formel 1 WM Punktestände GP Türkei: Lewis (307 Punkte) führt die Fahrer-Weltmeisterschaft mit 110 Zählern Vorsprung vor Valtteri (197 Punkte) an

#HAMIL7ON: Lewis Hamilton gewinnt in einer in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Saison zum siebten Mal die FIA Formel 1 Fahrer-Weltmeisterschaft. Lewis Hamilton holt seinen siebten Fahrer-Titel in der FIA Formel 1 Weltmeisterschaft und stellt damit den aktuellen Titel-Rekord ein. Es war der 94. Sieg in seiner Formel 1-Karriere – sein zehnter in dieser Saison und sein zweiter in Istanbul. Valtteri beendete ein schwieriges Rennen auf Platz 14. 


Formel 1 Türkei GP in Istanbul 2020

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Lewis Hamilton
 
Ich weiß, dass wir, oder besser gesagt ich, oft sage, dies geht über meine kühnsten Träume hinaus. Aber ich glaube, dass ich mein gesamtes Leben insgeheim so große Träume hatte, sie schienen nur immer in weiter Ferne zu sein. Ich erinnere mich daran, wie Michael seine Titel eingefahren hat. Wir alle geben als Fahrer unser Bestes und es ist harte Arbeit, nur einen, zwei oder gar drei Titel zu gewinnen. Sieben Mal Weltmeister zu werden, ist absolut unvorstellbar. Aber wenn man mit einer so fantastischen Truppe an Menschen zusammenarbeitet, miteinander kommuniziert, sich gegenseitig vertraut und zuhört, ist kein Ende in Sicht, was wir, dieses Team und ich, gemeinsam erreichen können. Ich bin sehr stolz auf das, was wir zusammen geschafft haben. Das Vertrauen, das sie heute da draußen in mich gesteckt haben, muss sich über die Zeit entwickeln. Dieses Jahr war sehr hart. Ich bin nicht weggegangen, ich war nicht zum Essen, ich bin nur in meiner Blase geblieben. Ich hatte jeden Tag Zimmerservice und nichts wirklich Spannendes. Der Grund dafür ist, dass ich um einen Titel gekämpft habe. Ich glaube, dass ich in diesem Jahr mehr Opfer als jemals zuvor in meinem Leben erbracht habe. Das war richtig schwierig. Wenn ich dann solche Momente erlebe, möchte ich darauf warten, bis ich von meiner Familie umgeben bin und mit meinen Freunden zusammen sein kann, weil ich möchte diese Erinnerungen mit ihnen teilen. Ich bin sehr stolz auf das heutige Rennen. Ich habe mich an Augenblicke erinnert, in denen es in der Vergangenheit schiefgegangen ist, etwa in China 2007, als ich den Titel auf abgefahrenen Reifen in der Boxengasse verloren habe. Alle diese Dinge habe ich im Laufe der Zeit gelernt und heute konnte ich sie umsetzen. Das ist der Grund, warum wir heute dieses Ergebnis und diesen Abstand gesehen haben. Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass es gerade erst losgeht. Das ist richtig seltsam. Ich fühle mich körperlich in toller Verfassung und mental war dieses Jahr für viele Menschen, für Millionen von Menschen, das härteste. Ich weiß, dass es hier immer toll aussieht, auf der großen Bühne, aber es ist für uns Athleten nicht anders. Es war eine Herausforderung, von der ich nicht wusste, wie ich sie meistern sollte. Aber mit der Hilfe der großartigen Menschen um mich herum, mit der Hilfe meines Teams, von Team LH, habe ich mich über Wasser gehalten und bin konzentriert geblieben. Ich hoffe, dass wir alle nächstes Jahr ein besseres Jahr erleben werden. Ich würde liebend gerne bleiben, ich habe das Gefühl, dass hier noch viel Arbeit vor uns liegt. Ich arbeite hart daran, dass wir uns als Sport selbst in die Verantwortung nehmen, damit wir bemerken, dass wir die Menschenrechts-Themen, die in den Ländern existieren, in denen wir antreten, nicht ignorieren dürfen, sondern uns ihnen stellen müssen. Es geht darum, wie wir mit diesen Ländern sprechen und sie stärken können, um sich zu verändern, und das nicht erst in 10 oder 20 Jahren, sondern schon jetzt. Ich möchte der Formel 1 und auch Mercedes auf dem Weg helfen, noch nachhaltiger zu werden. Ich hoffe, dass ich zumindest in der Anfangsphase noch ein bisschen länger ein Teil des Ganzen sein werde.

Toto Wolff, Teamchef und Geschäftsführer, nahm den Pokal für den siegreichen Konstrukteur im Namen des Teams entgegen
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Valtteri Bottas
 
Das war ein langes Rennen. Ein richtig langer Tag. Schon ab der ersten Runde ist für mich alles schiefgelaufen. Ich weiß nicht, wer es war, aber jemand hat sich in der ersten Kurve vor mir gedreht. Ich bin ihm ausgewichen und habe mich dabei selbst gedreht. Dann hatte ich eine Berührung in Kurve 9 und danach war das Auto nicht mehr das gleiche. Ich hatte Schwierigkeiten, es auf der Strecke zu halten. Das Lenkrad stand krumm und es fehlte ein Stück an meinem Frontflügel. Danach ging es nur noch darum, das Rennen zu Ende zu fahren – das war nicht gut. Herzlichen Glückwunsch an Lewis. Er hat den Titel absolut verdient: Er war in diesem Jahr alles in allem der Bessere von uns und sieben WM-Titel sind eine sehr beeindruckende Leistung in unserem Sport.
 
Ola Källenius, Vorsitzender des Vorstands der Daimler AG und Mercedes-Benz AG:
 
Herzlichen Glückwunsch an Lewis zu seinem siebten WM-Titel - was für eine überragende Leistung! Lewis ist seit über 20 Jahren Teil unserer Mercedes-Familie. Er ist einst als junges Kart-Talent zu uns gestoßen; heute ist er einer der besten Fahrer aller Zeiten. Lewis verbessert sich stetig weiter, selbst wenn es manchmal so wirkt, als gäbe es nicht mehr viel zu perfektionieren. Ich bin gespannt zu sehen, wohin seine Reise noch führen wird. Doch Lewis' Entwicklung ist nicht nur auf der Strecke beeindruckend, sondern auch abseits davon. Er setzt sich leidenschaftlich für mehr Vielfalt und Inklusion ein und hat konkrete Schritte unternommen, um dieses wichtige Thema voranzutreiben. Als Team und als Unternehmen stehen wir ihm dabei voller Überzeugung zur Seite. Wir sind stolz darauf, Dich zu unserer Familie zählen zu dürfen, Lewis. Danke für sieben Weltmeisterschaften „powered by Mercedes“!

Das Mercedes-AMG Petronas F1 Team (504 Punkte) führt die Konstrukteurs-Wertung mit 264 Zählern Vorsprung vor Red Bull Racing (240 Punkte) an
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Toto Wolff
 
Heute hat sich wieder einmal gezeigt, dass Lewis mit einer Situation umgehen kann, die zunächst nicht zu seinen Gunsten verlaufen ist. Er hat das Auto auf der Strecke gehalten, auf die Reifen geachtet und das Rennen auf sich zukommen lassen. Das hat heute den Unterschied ausgemacht. Er war hungrig wie ein Löwe. Er ist das Auto am Ende quasi auf Slicks gefahren und es bestand das Risiko, dass es noch einmal anfangen könnte zu regnen. Aber er hat seinen 94. Formel 1-Sieg ins Ziel gebracht und damit seinen siebten WM-Titel gewonnen – das ist eine beeindruckende Leistung. Dies war ein ganz besonderes Jahr, weil es für alle auf der Welt sehr schwierig war. Ich hoffe, dass wir den Zuschauern etwas Freude und Unterhaltung bringen konnten. Nach so einem Rennen ganz oben zu stehen, ist ein unglaubliches Gefühl. Wir haben ein starkes Verhältnis zu Lewis, das sich über die gemeinsamen Jahre hinweg entwickelt hat. Das Team steht zu 100 Prozent hinter ihm und er steht zu 100 Prozent hinter dem Team. Heute war einer dieser Tage, an denen dieses Vertrauen dazu geführt hat, dass wir entgegen den Erwartungen den Sieg einfahren konnten. Jetzt bleibt uns nur zu sagen: Herzlichen Glückwunsch, Lewis! Er hat fantastische Arbeit abgeliefert und setzt immer neue Bestmarken in unserem Sport. Jetzt fliegen wir zusammen nach Hause und müssen sehen, wie wir seinen Erfolg feiern können, aber ich bin mir sicher, dass wir einen Weg finden werden!
 
Lewis (307 Punkte) führt die Fahrer-Weltmeisterschaft mit 110 Zählern Vorsprung vor Valtteri (197 Punkte) an – damit ist er bei nur noch 78 zu vergebenden Punkten uneinholbar
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Andrew Shovlin
 
Wir hätten heute eigentlich keine Erinnerung daran benötigt, warum Lewis es verdient hat, ein siebenmaliger Weltmeister zu sein – aber er hat uns heute dennoch daran erinnert. Er verdient diesen Erfolg voll und ganz und es war ein Privileg, zu sehen, wie er diesen Titelgewinn ganz oben auf dem Podium gefeiert hat. Das Rennen war relativ unvorhersehbar. Wir konnten innerhalb der Regeln zur „Veränderung der Wetterbedingungen“ einige Änderungen am Auto vornehmen und damit zum ersten Mal an diesem Wochenende die Reifen zum Arbeiten bringen. Die ersten Runden waren sehr schwierig und es war überraschend schwer, nah an den Vordermann heranzukommen, um ihn zu überholen. Das galt besonders, als wir kein DRS hatten. Valtteri hatte einen guten Start, drehte sich dann aber, als er in Kurve 1 einem Renault ausweichen musste. Danach hatte er eine Berührung in Kurve 9, bei der sein Auto beschädigt wurde. Lewis hatte ebenfalls einen guten Start, kam aber in Kurve 9 etwas weit nach draußen und verlor dadurch ein paar Positionen. Das erschwerte ihm das Rennen, da er lange Zeit hinter Seb festhing. Die Strategie entpuppte sich dann als weniger kompliziert als wir gedacht hatten. Die größte Diskussion am Kommandostand drehte sich darum, wie lange wir auf einem Satz Intermediates fahren konnten. Leider kannten wir die Antwort darauf nicht, da wir nie so lange damit gefahren waren. Lewis hat großartig auf seine Reifen geachtet und sich seinen Stint sehr gut eingeteilt, sodass er einen Zusatzstopp vermeiden konnte. Noch sind drei Rennen zu fahren und wir freuen uns auf das warme Wetter im Mittleren Osten, wo wir die Saison hoffentlich mit starken Ergebnissen abschließen können.

Daimler / DW

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