Sebastian Vettel übt weitere Kritik an der Formel 1
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Nachhaltigkeit in der Formel 1 für Vettel "weder zeitgemäß noch ausreichend"

Formel-1-Pilot Sebastian Vettel hat seine Kritik an der Reaktion der Königsklasse auf den Klimawandel erneuert.

Köln (SID) - Formel-1-Pilot Sebastian Vettel hat seine Kritik an der Reaktion der Königsklasse auf den Klimawandel erneuert. Angesichts des bis 2025 fixierten Reglements vermisse er ausreichende Schritte hin zu mehr Nachhaltigkeit, sagte der viermalige Weltmeister im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. "Das ist weder ausreichend noch zeitgemäß", so Vettel.

"Wir haben alle Möglichkeiten, wir haben das Geld, die Ressourcen, wir könnten sehr vernünftige Dinge damit anstellen", sagte Vettel. Widerstände könne er nachvollziehen, zumal für manche Investoren "ein schneller Wandel als Niederlage erscheinen" könne.

Die nicht nur in Deutschland zunehmende Kritik kann er verstehen. Die Rennserie erweitere weltweit "das Interesse an den Rennen auch in Ländern, wo kein Grand Prix stattfindet", es sei also "längst absehbar, dass die Formel 1 mehr und mehr unter Druck gerät".

Die zeitnahe Rückkehr eines Rennens in Deutschland kann sich Vettel indes nicht vorstellen. "30 Millionen Dollar mal eben vom Staat, wie das in einigen Ländern üblich ist, wird es nicht geben", sagte er: "Die Politik sieht wichtigere Dinge. Eine Förderung erscheint mir im Moment undenkbar." Eine Haltungsänderung erwarte er nur dann, wenn die Formel 1 "Heilmittel anbieten könnte, Technik, die hilft, den Folgen des Klimawandels zu begegnen".

Den Vorwurf der Scheinheiligkeit bei seinem Einsatz für die Umwelt wies Vettel entschieden zurück: "Es geht nicht um mich, es geht um die Sache. Sie muss im Vordergrund stehen", sagte er: "Die stärkste Vorbildwirkung ist meines Erachtens das eigene Handeln." Wer die eigene Haltung nicht vorlebe, werde zum Heuchler.

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