Im 6.Rennen der Saison 2021 kehrt die F1 beim GP von Aserbaidschan zurück auf die Strassen von Baku
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Formel-1 Zahlen & Fakten: Aserbaidschan Grand Prix

Toto Wolff: "In Aserbaidschan erwartet uns ein ganz anderer Strassenkurs als in Monaco, dennoch gehen wir davon aus, dass uns auch in Baku ein schwieriges Wochenende bevorsteht, das nicht besonders gut zu den Charakteristiken und Eigenschaften des W12 passen dürfte. Red Bull wird wieder stark sein, während sowohl Ferrari als auch McLaren kürzlich große Fortschritte erzielt haben. Wir müssen uns darauf konzentrieren, auf diesen Strecken, die für uns einen Sonderfall darstellen und unserem Auto nicht so sehr liegen, alles aus unseren Möglichkeiten herausholen und jede Chance ergreifen, die sich uns bietet."
Der Speedmagazin-Liveticker startet zum F1 Rennen ab 13:30 Uhr.

Zahlen & Fakten: Aserbaidschan Grand Prix

 
  • Der beste Weg, um den Baku City Circuit zu beschreiben, lautet wie folgt: Der Streckenverlauf vereint zwei Kurse in einem – eine Hälfte ist Monaco, die andere Monza. Die verwinkelte Altstadt erinnert an Monte Carlo, während die langen Geraden und starken Bremszonen der Heimat des Großen Preises von Italien ähneln.
  • Diese ungewöhnliche Mischung macht die Abstimmung eines Formel 1-Autos in Baku zu einem schwierigen Balanceakt. Das Idealszenario ist dabei unmöglich zu erreichen: Ein Auto mit viel Abtrieb in den Kurven und wenig Downforce auf den Geraden. Deshalb müssen die Teams einen Kompromiss finden und entscheiden sich oftmals für eine Medium-Downforce-Konfiguration.
  • Aus mechanischer Sicht ist es eine interessante Herausforderung, den richtigen Mittelweg zu finden, um die Reifen im Qualifying auf Temperatur zu bringen, sie im Rennen aber nicht zu überhitzen - ganz ähnlich wie in Portimão. Wenn ein Auto dort gut war, darf man davon ausgehen, dass es das auch in Baku ist.
  • Der Volllastanteil per Rundenzeit (64%) und Rundendistanz (77%) liegt im durchschnittlichen Bereich, aber deutlich höher als auf traditionellen Straßenkursen im F1-Rennkalender.
  • Die lange Runde und die langen Geraden führen dazu, dass das Getriebe auf einer Runde beim Aserbaidschan Grand Prix mehr gefordert wird als auf jeder anderen Strecke. Die Fahrer schalten 70 Mal hoch und herunter! Zum Vergleich: Der zweithöchste Wert sind 66 Gangwechsel in Singapur.
  • Baku besitzt eines der größten Bremsenergie-Level aller F1-Strecken: In acht Bremszonen werden Werte über 2g erreicht. Und das obwohl Baku einer von nur drei Kursen ist, auf denen es keine starken Bremszonen gibt (mit 4g für mehr als 0,4 Sekunden).
  • Auf den meisten Straßenkursen werden nicht die gleichen maximalen g-Kräfte erreicht wie auf traditionellen Strecken. Das ist auch in Baku nicht anders. Der Maximalwert liegt bei 3,8g in Kurve 18, das ist einer der niedrigsten Werte der Saison. Baku besitzt auch die niedrigsten Durchschnittswerte der Saison mit Blick auf seitliche g-Kräfte auf einer Runde.
  • Aufgrund der niedrigeren Kräfte ist das Rennen für die Fahrer physisch nicht besonders anstrengend, da ihr Nacken weniger belastet wird. Zudem gibt es mehr Geraden, auf denen sie Einstellungen am Lenkrad vornehmen können und die Leitplanken erlauben etwas mehr Spielraum für Fehler. Das macht die Strecke mental weniger fordernd als zuletzt in Monaco.
  • Verglichen mit anderen Strecken wie Silverstone und Barcelona ist der durchschnittliche Lenkwinkel in Baku sehr niedrig. Die Kurven sind sehr kurz, was dazu führt, dass nicht viel Energie in die Reifen gelangt. Dadurch kann das Aufwärmen der Pneus zu einer Herausforderung werden.
  • Da die Kurven nicht so viel Energie wie auf anderen Strecken erzeugen, sind die Teams mehr auf die Hitzeerzeugung beim Bremsen angewiesen, um die Reifen warm zu halten. Das führt allerdings dazu, dass die weicheren Reifenmischungen anfälliger für Überhitzungsprobleme sind und auseinanderfallen. Somit ist es ein Balanceakt, die Reifen auf Temperatur zu bringen, sie aber gleichzeitig nicht zu überhitzen.
  • Auf den meisten Straßenkursen sind die Höchstgeschwindigkeiten normalerweise relativ niedrig. Das ist in Baku definitiv nicht der Fall: Hier können die Autos am Ende der Start-/Zielgeraden Geschwindigkeiten von bis zu 331 km/h erreichen – der fünfthöchste Wert der Saison.
  • Überholen ist auf Straßenkursen normalerweise besonders schwierig. Nicht so in Baku. Beim Aserbaidschan Grand Prix 2019 gab es mit 37 Manövern einen der höchsten Werte für „normale“ Überholmanöver (ohne Mithilfe von DRS) in dieser Saison.
  • Safety-Car-Phasen sind in Baku nichts Ungewöhnliches. Bei zwei der letzten vier Rennen kam es zu Safety-Car-Einsätzen, fünf an der Zahl. Durch die lange Gerade und die Tatsache, dass die Start-/Zielgerade ganz am Ende liegt, ist Baku einer der schwierigsten Safety-Car-Restarts des Jahres. Wer zu früh anzieht, wird im Windschatten überholt, wer zu spät anzieht, hat das gesamte Feld im Nacken und läuft Gefahr, dass er deshalb überholt wird.
  • Die Passage vom Kurvenausgang in Kurve 16 bis zur Bremszone für Kurve 1 ist der längste Vollgas-Abschnitt im Formel 1-Rennkalender. Sie ist rund 200 Meter länger als der Abschnitt von Kurve 1 bis Kurve 5 in Spa-Francorchamps.

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