Formel 1 Stake-Skandal: Glücksspiel-Sponsor von Sauber in der Kritik
(Die Formel 1 und ihre Sponsoren) Die britische Glücksspielkommission untersucht Stake wegen illegaler Werbung. Droht das Formel1 Team Kick Sauber wegen des Sponsorings Konsequenzen? Betroffen ist auch die Beteiligung von Kick Sauber am Grand Prix Großbritannien in Silverstone.Werbestreit um Stake: Drohen Sauber Probleme mit der britischen Aufsicht?
Ein Werbestreit um das Glücksspielunternehmen Stake wirft Fragen hinsichtlich der regulatorischen Herausforderungen für das Formel 1 Team Sauber auf. Die britischen Aufsichtsbehörden haben ihre Aufmerksamkeit auf die Werbepraktiken von Stake gelenkt, was potenziell weitreichende Folgen für die Partnerschaft mit Sauber haben könnte.

Kontroverse um Stake-Werbung
Stake, ein bekanntes Glücksspielunternehmen, geriet in den Fokus der britischen Aufsichtsbehörden, nachdem ein kontroverses Video viral ging. Das Video zeigte das Stake-Logo in Verbindung mit einer Darstellerin aus der Erwachsenenunterhaltung vor der Nottingham Trent University.
Diese Verbindung wurde als problematisch angesehen, da sie Glücksspiel mit erotischen Inhalten verknüpfte, was gegen die Werberichtlinien verstößt, die Minderjährige und gefährdete Personen schützen sollen. Die britische Glücksspielkommission leitete daraufhin eine Untersuchung ein, um die Werbepraktiken von Stake zu prüfen.
Die Organisation "End Gambling Ads" reichte eine Beschwerde bei der Glücksspielkommission ein, da die Werbung als unangemessen und auf gefährdete Gruppen abzielend angesehen wurde. Trotz der Verwendung von "#ad"- und "Gamble responsibly"-Hinweisen sahen Kritiker die Werbung als Verstoß gegen die Werberichtlinien an.
Die britische Glücksspielkommission und die Advertising Standards Authority (ASA) stehen im Zentrum der regulatorischen Prüfung. Die Glücksspielkommission ist für die Lizenzierung und Überwachung des Glücksspiels in Großbritannien zuständig und bezieht ihre Befugnisse aus dem Glücksspielgesetz von 2005. Die ASA überwacht die Einhaltung der Werberichtlinien und kann bei Verstößen gegen die Kodizes Maßnahmen anordnen.
Auswirkungen der britischen Regulierung auf Stake
Die Untersuchung der Gambling Commission führte zu einer bedeutenden Entscheidung: Die britische Webseite von Stake, auf der Wetten in verschiedenen Sportarten wie Fußball, Tennis und MotoGP platziert werden können, musste ihren Betrieb einstellen. Stake entschied sich daraufhin, die White-Label-Vereinbarungen zu beenden und sich auf die Erlangung lokaler Lizenzen zu konzentrieren. TGP Europe, der Betreiber der britischen Stake-Webseite, bestätigte die Schließung und die sofortige Einstellung neuer Registrierungen.
Diese Veränderung könnte die Art und Weise, wie Glücksspielunternehmen in Großbritannien operieren, nachhaltig beeinflussen.In der Vergangenheit wurde TGP Europe bereits von der britischen Glücksspielkommission überprüft und mit einer Geldstrafe belegt, was die Ernsthaftigkeit der regulatorischen Anforderungen unterstreicht. Es zeigt, dass die Aufsichtsbehörden bereit sind, bei Verstößen konsequent durchzugreifen.
Einfluss auf das Sauber Formel 1 Team
Die Maßnahmen gegen Stake könnten erhebliche Auswirkungen auf das Sauber-Team haben, dessen Hauptsponsor Stake ist. Der Verlust der britischen Glücksspiellizenz für Stake stellt bestehende Sponsoringverträge in Frage und wirft Bedenken hinsichtlich der globalen Sichtbarkeit des Teams auf. Die Gaming Commission informierte auch den PremierLeagueKlub Everton über den Rückzug von Stake aus dem britischen Markt und warnte vor den Risiken der Werbung für illegale Glücksspielseiten.
Obwohl Sauber kein britisches Unternehmen ist, nimmt das Team am britischen Grand Prix teil. Die Folge: Das Sauber F1-Team wird von der Werbeaufsicht geprüft und steht damit bei der britischen Glücksspielkommission unter Beobachtung. Sauber könnte gezwungen sein die Stake-Logos für das Rennen in Großbritannien zu entfernen, wie es bereits in anderen Ländern mit strengen Glücksspielbeschränkungen der Fall war – ein Beweis dafür, dass nicht nur für Sauber, sondern auch für Stake Werbeaufsicht Interventionen nachteilige Folgen mit sich bringen können.
Die Regulierung von Glücksspielwerbung wird zunehmend strenger, und Sauber muss möglicherweise Anpassungen vornehmen, um den britischen Grand Prix ohne Verstöße zu absolvieren. Die zukünftige Übernahme von Sauber durch Audi im Jahr 2026 könnte eine Gelegenheit bieten, das problematische Sponsoring durch Stake zu beenden und sich an den Trend der zunehmenden Regulierung anzupassen. Das Stake Sauber Verhältnis wäre dann endgültig Geschichte.

Britische Glücksspielwerbevorschriften im Detail
Die britische Glücksspielwerbung unterliegt strengen Vorschriften, die seit 2007 in allen Medien gelten. Betreiber benötigen eine Lizenz der Glücksspielkommission, um britische Konsumenten ansprechen zu dürfen. Das Glücksspielgesetz von 2005 bildet die Grundlage für die Regulierung und verpflichtet Betreiber zur Einhaltung der Werbekodizes.
Der CAP-Code verbietet Werbung, die sozial unverantwortliches Glücksspielverhalten darstellt oder gefährdete Personen ausnutzt. Glücksspiel darf nicht als Lösung für finanzielle Probleme dargestellt werden oder mit Verführung in Verbindung gebracht werden. Werbung muss sozial verantwortlich sein und besonders den Schutz von Kindern und Jugendlichen berücksichtigen.
Die ASA überwacht die Einhaltung dieser Kodizes und kann bei Verstößen Maßnahmen ergreifen. Die Kombination aus strengen Werbe- und Lizenzanforderungen zeigt, dass Großbritannien ein umfassendes Regelwerk für Glücksspielwerbung besitzt, das sowohl gesendete als auch nicht gesendete Medien abdeckt.
Historische Entwicklungen und Präzedenzfälle
Die britische Regulierung von Glücksspielwerbung ist nicht neu, und es gibt zahlreiche Präzedenzfälle, die zeigen, wie eingehend das Thema behandelt wird. Die Premier League plant ein umfassendes Verbot von Glücksspielsponsoring auf Trikots ab der Saison 2026/27, was den zunehmenden Druck auf Sportorganisationen verdeutlicht.
Die britische Glücksspielkommission hat in der Vergangenheit gegen Unternehmen wie Net88 Maßnahmen ergriffen, nachdem Berichte über Verbindungen zu ausländischen Webseiten aufkamen. Die Formel 1 hat bereits Erfahrungen mit strengen Werbegesetzen, wie das Verbot von Tabakwerbung zeigt.
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