Der neue Mercedes AMG F1 W11 EQ
© Daimler | Zoom

Formel 1 Insider Lukas Gorys: Das bietet die F1 2020 für die Fans

Alles neu hier, oder was? Nunja - am kommenden Mittwoch fahren die F1 Piloten in Barcelona mit ihren Autos zum ersten Mal in diesem Jahr aus den Garagen. Die Formel-1 Fans wurden ja bisher immer mit neuen Autos, neuen Technologien, neuen Fahrern am Anfang der Saison beglückt. Das ist nun doch etwas anders... aber lesen Sie selbst was unser F1 Insider Lukas Gorys zur aktuellen Formel-1 Saison sagt!

Formel 1: Ferrari präsentiert den SF1000

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Extra für die F1 Fans hat Ferrari den neuen Formel 1 SF1000 mit einem pompösen Event im Theater von Reggio Emilia präsentiert, wogegen Mercedes und Red Bull lediglich ein paar nüchterne Bilder an die Medien schickten, bevor sie den Shakedown am legendären F1 Track in Silverstone fuhren. Renault zeigte bis jetzt gar keinen F1 Boliden für 2020 und Alfa Romeo rollte in Fiorano mit einer dunkelgrauen Tarnlackierung um den Kurs. Alpha-Tauri (ehemals Toro Rosso) lud die Formel 1 Fangemeinde wenigstens zur Modeschau mit Lookout auf das Auto in den Hangar 7; der Bolide war aber nicht das "echte" Auto (denn das war schon in Monza), sondern hatte nur die neue Lackierung.

Der neue Ferrari SF1000 wurde im Theater von Reggio Emilia präsentiert © Ferrari
 
 
Spektakulär ist anders- irgendwie war die wichtigste Meldung der Formel-1-Launch-Woche die Absage des China Grand Prix wegen des Corona-Virus. Und Kevin Magnussen schien  sich (wie die meisten anderen) darüber sehr zu freuen: "Da haben wir mal ein paar Wochen Ferien!" 
 
Der neue Alpha Tauri AT01 fuhr schon seine ersten Kilometer in Misano © Red Bull Content Pool
Klar, ab kommenden Mittwoch wird im katalonischen Barcelona der F1-Jahrgang 2020 erstmals getestet, aber viel Neues oder Überraschendes hat man bislang nicht gesehen. Ist das eine Wunder? Die Formel 1 Teams sind mit dem Kopf schon fast in der Saison 2021 und werden wenige Wochen nach Beginn dieser Saison ihre Entwicklungskapazitäten fast vollständig auf die Entwicklung der F1 Boliden für das komplett neue Reglement 2021 fokussieren. Das bedeutet aller Wahrscheinlichkeit: wer im ersten Saisondrittel 2020 vorne liegt, wird das auch bis zum 
Saisonende bleiben...
 
Die Formel1 Saison 2020 fühlt sich zumindest derzeit als eine simple Verlängerung der F1 2019 an. Dies liegt auch daran dass sich an der Fahrerbesetzung fast nichts geändert hat. Der wichtigste Wechsel fand bei Renault statt, wo Esteban Ocon unseren deutschen Nico Hülkenberg abgelöst hat. Und bei Williams ersetzt Milliardärssohn Nicholas Latifi den Polen Robert Kubica. 
 
Ansonsten -und das ist ein wahres Novum in der Königsklasse!- sind 18 der 20 Cockpits gleich besetzt wie 2019! Spannend wird die neue Saison also nur dann, wenn es Red Bull und/oder Ferrari gelingt Mercedes aus der Komfortzone ihres seit der Formel 1 Saison 2014 bestehenden Performance-Vorteils zu locken. Momentan sind natürlich alle Teams euphorisch und behaupten dass sie ihre Performance verbessert haben. Aber wieviel von dieser Euphorie übrig bleibt wenn ab Mittwoch endlich getestet wird, bleibt abzuwarten. 
 
Der neue Red Bull RB16 © Red Bull Content Pool


Formel1 Eigentümer Liberty will in der Formel1 ja die Kosten reduzieren. In dieser Hinsicht ist man derzeit allerdings alles andere als auf einem guten Weg: Die Teams müssen neben ihren 2020er Modellen Interims-Autos für die neuen 18 Zoll Felgen bauen, die ab 2021 in der F1 eingeführt werden und die Fahrwerksgeometrie der F1 komplett verändern. Im Verlauf der Saison werden die Teams abwechselnd diese Wagen für die Reifentests von Pirelli zur Verfügung stellen. Nach dem diesjährigen Finale in Abu Dhabi werden diese Interimswagen dann für den einzigen gemeinsamen F1Test eingesetzt. 
 
Wie schon gesagt: Ab Mittwoch sehen wir mehr...

Lukas Gorys

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