Bottas: "Das war ein kniffliger Tag. Die Pace war nicht so sehr das Problem. "
© Daimler | Zoom

Formel 1 GP Ungarn: Silberpfeile beenden das letzte Rennen vor der Sommerpause auf den Plätzen drei und vier

(Speed-Magazin.de) Valtteri Bottas belegte Platz drei, Lewis Hamilton kam als Vierter ins Ziel. Hamilton (188 Punkte) bleibt Zweiter in der Fahrer-Weltmeisterschaft, er liegt 14 Punkte hinter Sebastian Vettel (202 Punkte). Bottas (169 Punkte) ist Dritter mit weiteren 19 Punkten Rückstand. Mercedes-AMG Petronas Motorsport (357 Punkte) führt die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft mit 39 Punkten Vorsprung auf Ferrari (318 Punkte) an.

Valtteri Bottas
Das war ein kniffliger Tag. Die Pace war nicht so sehr das Problem. Aber sobald man innerhalb von 1,5 Sekunden am Vordermann dran ist, wird es schwierig, die Lücke zu schließen. Die Startpositionen waren heute ein großer Vorteil für Ferrari. Obwohl Sebastian Schwierigkeiten hatte, konnte ihn niemand überholen. Wir versuchten es, indem wir innerhalb des Teams die Plätze tauschten. Aber auch Lewis kam an ihnen nicht vorbei. Wir haben dadurch keine Punkte gewonnen, aber ich bin froh, dass wir es wenigstens probiert haben. Mir wurde versprochen, dass Lewis mir den Platz zurückgeben würde, sollte es nicht aufgehen. Ich hatte mit den Überrundungen zu kämpfen und so wurde der Abstand zu Lewis größer als ich es wollte. Aber Lewis und das Team hielten ihr Versprechen und wir tauschten auf der letzten Runde die Positionen wieder. Ich denke nicht, dass jeder Teamkollege das im Titelkampf machen würde. Das war also sehr nett von ihm und es zeigt, dass er ein echter Teamplayer ist. Mit Blick auf die Punkte und den WM-Stand ist unsere Situation nicht allzu schlecht. Lewis und ich stecken immer noch im Titelkampf.

Lewis Hamilton


© Daimler
Ich habe heute alles gegeben. Es ist hart, wenn man so stark pusht, sehr hart arbeitet und am Ende auf der Position ins Ziel kommt, von der man gestartet ist. Als der Funk nicht funktionierte, dachte ich darüber nach, dass das Team darüber besorgt war, ob die Reifen über die gesamte Distanz halten würden. Vielleicht waren sie langsamer, um dann später schneller zu werden. Ich griff an und hatte die Pace, aber ich hing hinter Valtteri fest und konnte es dem Team nicht mitteilen, da der Funk nicht funktionierte. In den letzten Runden hielt ich dann mein Wort. Ich sagte, dass ich Valtteri vorbei lassen würde, wenn ich Kimi nicht überholen könnte. Ich habe in diesem Jahr immer betont, dass ich den Titel auf dem richtigen Weg gewinnen möchte. Vielleicht werde ich dies am Ende der Saison anders sehen, sollte ich knapp geschlagen werden. Aber ich glaube daran, das Richtige zu tun und wenn man Gutes tut, widerfährt einem auch wieder Gutes. Ich lag schon einmal 20 Punkte zurück und habe den Abstand bis auf einen Zähler verkürzt. Nun sind es wieder 14 Punkte. Wir haben in der ersten Saisonhälfte einige Punkte verloren. Aber ich weiß, dass wir es schaffen können, wenn wir nach der Sommerpause noch besser zurückschlagen.

Toto Wolff


© Daimler
Heute war ein harter Tag für das Team. Aber wir haben die Werte gezeigt, die uns wichtig sind. Natürlich können wir mit den Plätzen drei und vier nicht zufrieden sein. Wir haben jedoch den Schaden im Vergleich zu Ferrari begrenzt und hatten das Glück, dass die Red Bull es auf der ersten Runde unter sich ausgemacht haben. Es ist positiv, dass wir auf einer Strecke, auf der Ferrari die Oberhand hatte, nicht zu viele Punkte verloren haben. Es war gleichzeitig aber auch ein großartiger Tag für das Team. Denn unsere Einstellung ging heute voll auf und jeder konnte den riesigen Respekt zwischen Lewis und Valtteri sehen. Zunächst, als Valtteri seinen Teamkollegen vorbei ließ, um die Ferrari unter Druck zu setzen und Kimi anzugreifen. Und dann, als Lewis den Platz in der letzten Kurve sportlich zurückgab, ohne dabei eine Position an Verstappen zu verlieren. Diese Werte haben uns dabei geholfen, sechs Weltmeistertitel zu gewinnen und mit dieser Einstellung werden wir langfristig noch viele mehr gewinnen - obwohl es eine harte Entscheidung war und es hinterher kein gutes Gefühl ist. Aber wir halten an unseren Prinzipien fest und stehen zu unserem Wort. Das Rennen wurde durch Probleme in der Box erschwert, durch die wir zeitweise während des Rennens die Funkverbindung zu den Autos verloren haben. Das hatte auch Einfluss auf die Daten, die uns in der Box zur Verfügung standen. Davon war besonders unsere Kommunikation mit Lewis betroffen, was möglicherweise einen Einfluss auf das Ergebnis hatte. Denn wir hätten unsere Strategie anders spielen können, wenn die Kommunikation korrekt funktioniert hätte. Jetzt haben wir die Zeit, um die Akkus aufzuladen und mit frischer Energie in die zweite Saisonhälfte zu gehen. Es ist noch alles drin und beide Weltmeisterschaften sind vollkommen offen.

James Allison


© Daimler
Natürlich wären wir lieber mit einem Ergebnis wie dem von Silverstone in die Sommerpause gegangen. Andererseits zeigte dieses Rennen viele Dinge, die so großartig an diesem Team sind. Die Fahrer behandeln sich gegenseitig mit sehr viel Respekt. Sie hätten beide Ferrari angreifen können, aber tauschten die Positionen unter großem Druck. Das war eine extreme Herausforderung und verlangte viel Vertrauen. Es war großartig, dies auf so professionelle Art und Weise durchzuführen, während hinter Valtteri die Gefahr in Person von Verstappen lauerte. Nach einer verdienten Sommerpause freuen wir uns darauf, den intensiven und spannenden Titelkampf fortzusetzen. Unsere Konzentration liegt natürlich darauf, sicherzustellen, dass die Mercedes-Flaggen am Ende der Saison wieder am höchsten im Wind wehen.

Daimler / JM

Ungarn - Budapest: News & Ergebnisse