Formel 1 GP Ungarn: Mercedes AMG Petronas - Zahlen und Fakten
Mit dem Großen Preis von Ungarn steigt in der Corona-Notsaison bereits das dritte Rennen innerhalb von zwei Wochen. Nach zwei Grand Prix auf derselben Strecke in Österreich müssen sich Weltmeister Lewis Hamilton (Mercedes) und Co. auf eine neue Piste einstellen. Ungarn ist alles andere als eine Highspeed-Strecke, sondern eher verwinkelt wie Monaco.- Angesichts des veränderten Rennkalenders für die Saison 2020 und der hohen Anzahl an Kurven dürfte der Hungaroring der Kurs mit dem höchsten Abtrieb in diesem Jahr sein.
- Die Strecke verlangt nach viel Abtrieb und weist eine Höchstgeschwindigkeit von 318 km/h auf - damit ist sie eine der langsamsten des Jahres.
- Die Formel 1-Autos fahren in Ungarn nur rund zehn Sekunden pro Runde geradeaus, die restlichen rund 65 Sekunden verbringen sie in Kurven.
- Auf dem Hungaroring sind 14 Kurven ausgewiesen, die Strecke ist aber für ihre ständigen Kurvenfahrten bekannt, da viele der Kurven lang, langsam oder beides sind. Mit Blick auf die reine Kurvenanzahl weisen nur Monza und Spielberg noch weniger aus.
- Obwohl die Start-/Zielgerade auf dem Hungaroring eine der kürzesten im Kalender ist, ist der Weg von der Pole Position bis zur ersten Kurve der fünftlängste in der Saison. Der Grund dafür ist, dass die Startaufstellung sehr nah am Ausgang der ersten Kurve liegt. Nur in Monza, Barcelona, Mexiko-Stadt und Sotschi ist der Weg bis zur ersten Kurve noch länger.
- Die Strecke ist eine der härtesten für die Kühlung der Bremsen. Dies liegt zum Teil an den mangelnden Geraden und wird oftmals dadurch erschwert, dass die Autos im Verkehr feststecken.
- Nur 65% der Rundendistanz werden auf dem Hungaroring mit Vollgas absolviert, das ist einer der niedrigsten Werte in der Formel 1. Nur Singapur und Monaco weisen noch geringere Werte aus.
- Die Luft- und Streckentemperaturen beim Großen Preis von Ungarn sind normalerweise einige der höchsten des Jahres. Im Durchschnitt liegt die Lufttemperatur bei 30°C und die Streckentemperatur bei 49°C.
- Die durchschnittlichen G-Kräfte während einer Runde gehören zu den höchsten der gesamten Saison. Verantwortlich dafür sind das Grip-Niveau des neuen Belags, die langen Kurven, der Mangel an Geraden und das hohe Abtriebs-Niveau.
- Die Kerbs auf dem Hungaroring gehören zu den härtesten für die F1-Autos, obwohl sie nicht ganz das Niveau jener in Österreich erreichen. Die Platzierung, die Höhe und die Geschwindigkeit, mit der die Fahrer darüberfahren, sind hier wichtige Faktoren. Obwohl die Kerbs in Ungarn sehr hart sind, werden sie normalerweise mit einer geringeren Geschwindigkeit überfahren als zuletzt in Spielberg.
- Die Strecke besteht aus vielen langen Kurven, einige davon mit 180 Grad oder mehr. Dieses Merkmal wirkt sich auf die Abstimmung der Aufhängung aus. Ein Großteil der Kurven in Ungarn wird in einer „stabilen Lage“ durchfahren. Dabei kann sich das Auto während es durch eine lange Kurve fährt beruhigen und für einen längeren Zeitraum in einer Wankbewegung verweilen. Eine „instabile Lage“ bedeutet hingegen das Gegenteil: sie tritt in Kurven auf, die schnelle Richtungswechsel erfordern. In Budapest ist eine „stabile Lage“ wichtiger und die Aufhängung kann so eingestellt werden, dass sie dem entgegenkommt.
- Der Streckenverlauf macht das Überholen auf dem Hungaroring bekanntlich schwierig, besonders an Stellen ohne DRS. In der Saison 2019 gab es nur ein Überholmanöver, das nicht mit DRS durchgeführt wurde - der niedrigste Wert des gesamten Jahres. Die Anzahl der DRS-Manöver belief sich auf 26.
- Lewis hat den Großen Preis von Ungarn bereits sieben Mal gewonnen, womit der Hungaroring eine seiner zwei erfolgreichsten Strecken ist – gemeinsam mit dem Circuit Gilles Villeneuve in Montreal.
- Der Große Preis von Ungarn 2009 war das erste Rennen in der Geschichte der Formel 1, das von einem Hybrid-Auto gewonnen wurde. Damals war der Einsatz des Kinetische Energie-Rückgewinnungssystems (KERS) noch freiwillig und die ersten Saisonrennen wurden alle von Fahrzeugen mit konventionellen Motoren gewonnen. Mercedes-Benz hatte jedoch ein Hybridsystem entwickelt, das von McLaren-Mercedes eingesetzt wurde. Somit war der Sieg von Lewis am 26. Juli 2009 der historische erste Erfolg eines Formel 1-Autos mit Hybridantrieb.
Daimler / DW
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