Nico Rosberg beim GP Spanien
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Formel-1 GP Spanien 2016: Schlimmer Tag für die Silberpfeile in Barcelona - Keine Strafen oder weitere Massnahmen!

(Speed-Magazin.de / Formel-1 GP Spanien) Nach einer Kollision auf der ersten Runde kamen Lewis Hamilton und Nico Rosberg beim Grossen Preis von Spanien 2016 auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya nicht ins Ziel. Die Rennkommissare beurteilten die Situation als Rennzwischenfall und sprachen keine weiteren Massnahmen aus. Nico Rosberg führt die Fahrer-Weltmeisterschaft mit 39 Punkten Vorsprung an, Lewis Hamilton belegt Platz drei. MERCEDES AMG PETRONAS (1. Platz) führt die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft mit 48 Punkten Vorsprung auf Ferrari (2. Platz) an.

Lewis Hamilton

Ich hatte einen ordentlichen Start von der Pole. Auf dem Weg in die erste Kurve verlor ich jedoch die Führung, weil sich Nico im Windschatten heransaugte. Ausgangs Kurve drei holte ich ihn sehr schnell ein und stach rechts in eine Lücke hinein. Ich war mit einem Teil meines Autos daneben, musste dann aber in die Wiese ausweichen. Die Lücke war da und als Rennfahrer versucht man dann, sie zu nutzen. Wir haben gesehen, was danach passiert ist. Ich bin enttäuscht und es schmerzt mich vor allem für das Team, da wir heute 43 Punkte verloren haben. Wir ziehen alle an einem Strang, um das gleiche Ziel zu erreichen. Mit seiner Arbeit gibt mir das Team die Möglichkeit, Rennen zu fahren. Als ich im Kiesbett stand, hatte ich nur einen Gedanken: wie leid es mir für das Team tat. Diesen Schmerz fühlte ich. Aber wir werden uns gemeinsam aufrappeln und in Monaco gestärkt zurückschlagen.

Nico Rosberg

Ich hatte einen großartigen Start und freute mich sehr, als ich Lewis in Kurve eins außenherum überholte. Zu diesem Zeitpunkt war es mein Rennen. Als ich aus Kurve drei herausfuhr, merkte ich, dass mir Leistung fehlte. Der Grund dafür war eine falsche Einstellung. Der Schalter für den Motor-Modus war nicht in der richtigen Stellung. Da Lewis aufschloss, entschied ich mich, so schnell wie möglich deutlich nach rechts zu ziehen. So wollte ich die Tür schließen und ihm zeigen, dass dies keine Option darstellte. Ich war sehr überrascht, dass Lewis es trotzdem innen versuchte. Im nächsten Moment standen wir im Kiesbett. Ich bin enttäuscht. Nicht nur persönlich, sondern für das gesamte Team. Es ist das schlimmste Gefühl, das man als Fahrer durchmachen kann.

Toto Wolff, Mercedes-Benz Motorsportchef

Wir haben in den vergangenen beiden Wochen sehr hart gearbeitet. Entsprechend ist es äußerst enttäuschend, hier mit leeren Händen abzureisen. In meinen Augen war es ein Rennzwischenfall. Beide Fahrer kämpften um die Position und ich möchte keinem von ihnen die Schuld geben. Lewis und Nico sind beide enttäuscht. Wir haben mit ihnen gesprochen und uns die Aufzeichnungen sowie die Daten angesehen, um genau zu bestimmen, was passiert ist. Wenn man die Fahrer frei gegeneinander fahren lässt, wie wir das machen, kann so etwas passieren. Trotzdem werden wir unsere Herangehensweise nicht verändern. Wir sind es der Formel 1 und den Fans schuldig, sie gegeneinander Rennen fahren zu lassen. Heute endete jedoch die Arbeit des gesamten Teams im Kiesbett. So etwas wollen wir nicht erleben. Beide Fahrer wissen, wie viel harte Arbeit in jedem Rennwochenende steckt. Sie haben die Verantwortung, es nach Hause zu bringen. Wir sind in den vergangenen Jahren als Team gewachsen. Deshalb werden wir auch diese Situation überstehen und hoffentlich schon in Monaco zurückschlagen. Ich möchte aber noch ein Wort über Max verlieren: An einem schlechten Tag für uns verlieh er der Formel 1 etwas Magie. Herzlichen Glückwunsch zu seinem ersten Grand Prix-Sieg. Ich bin mir sicher, dass es nicht der letzte bleiben wird.

Paddy Lowe, Executive Director (Technical)

Zunächst möchte ich Max Verstappen herzlich gratulieren. Sein Sieg ist eine unglaubliche Geschichte für die Formel 1. Leider war es ein sehr kurzes Rennen für uns. Der heutige Tag war eine riesige Enttäuschung für unser gesamtes Team, ganz besonders da wir beide Autos auf so dramatische Art und Weise verloren haben. Das ist schwer zu verkraften. Insbesondere, wenn man an all die harte Arbeit denkt, die wir in dieses Wochenende gesteckt haben. So haben wir einige Zuverlässigkeitsrisiken beseitigt und das Auto auf das Performance-Niveau gebracht, das wir im Qualifying erlebt haben. Wir haben die erste Startreihe überlegen erobert und freuten uns auf ein großartiges Rennen. Wir sind stolz darauf, dass wir unsere Fahrer frei am Limit gegeneinander fahren lassen. Das bringt einige harte Manöver von Lewis und Nico mit sich, die, wie wir heute gesehen haben, nicht immer aufgehen. Die Rennkommissare haben entschieden, dass es keine weiteren Maßnahmen geben wird. Am wichtigsten ist jedoch, dass wir gestärkt und in einer besseren Verfassung nach Monaco reisen, um dort unseren Kampf um die Weltmeisterschaft 2016 fortzusetzen.

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