Seit 2004 findet der Große Preis von Bahrain statt
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Formel 1: Druck auf Formel-1-Führung wegen inhaftierter bahrainischer Aktivistin

(Speed-Magazin.de) 17 Menschenrechtsorganisationen haben die Formel-1-Führung aufgerufen, bei der Regierung des Wüstenstaats Bahrain auf die Freilassung einer Aktivistin zu drängen. Najah Yousif ist angeblich seit drei Jahren in Haft, weil sie in den Sozialen Medien die Austragung des Großen Preises von Bahrain 2017 kritisiert und in diesem Zusammenhang die begrenzte Meinungsfreiheit der bahrainischen Bevölkerung angeprangert hatte.

Die Staatsanwaltschaft teilte mit, Yousif sei wegen "der Verbreitung falscher und voreingenommener Informationen" über die Verhältnisse in Bahrain und der "Förderung terroristischer Handlungen" verurteilt worden. Die bahrainische Regierung bestritt am Mittwoch, dass die Verhaftung von Yousif mit dem Grand Prix zusammenhängt, der in diesem Jahr am 31. März stattfindet.

Erst kürzlich hatte der bahrainische Exil-Fußballer Hakeem al-Araibi wegen der problematischen Menschenrechtslage in seiner Heimat zum Boykott des Formel-1-Rennens in gut drei Wochen aufgerufen. Auch der vor Bahrains Regime nach Australien geflohene Ex-Junioren-Nationalspieler sieht die Königsklasse zur Hilfe für die inhaftierte Aktivistin Yousif verpflichtet.

"Der Formel 1 muss gesagt werden, dass Verstöße gegen die Menschenrechte nicht toleriert werden können", schrieb er rund zwei Wochen nach seiner Entlassung aus thailändischer Auslieferungshaft in einem Gastbeitrag für die Zeitung The Guardian: "Ich bitte dringend, den diesjährigen Grand Prix von Bahrain zu boykottieren, wenn Najah nicht vorher freigelassen wird."

Al-Araibi wird von Bahrains Ermittlungsbehörden wegen der angeblichen Beteiligung am sieben Jahre zurückliegenden Anschlag auf eine Polizeistation gesucht. Während seiner Untersuchungshaft wurde der Verteidiger vom australischen Zweitligisten Pascoe Vale nach eigener Aussage gefoltert.

Nach seiner Flucht aus Bahrain 2014 war al-Araibi im Herbst vorigen Jahres während seiner Flitterwochen in Thailand aufgrund eines bahrainischen Haftbefehls festgenommen worden, ehe der Abwehrspieler in der ersten Februar-Hälfte auf internationalen Druck wieder aus dem Gefängnis entlassen wurde.

SID