Bis zum vorletzten WM Lauf lag Manor vor Sauber in der Konstrukteurs Wertung
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Formel 1 2017: Aus für Manor Motorsport - keine Investoren gefunden!

(Speed-Magazin.de / F1 / Horst Bernhardt) Die Versuche für das finanziell angeschlagene F1 Manor Team Investoren zu finden sind gescheitert. Die Insolvenzverwalter ordneten die Abwicklung an und informierten die Belegschaft des Teams über das Ende des Formel 1 Rennstalls.

Die 212 Mitarbeiter erhalten in dieser Woche ihre letzten Gehälter und anschließend die Kündigung. Für das Team ist es bereits die zweite Insolvenz. 2014 hatte der damals noch Marussia genannte Rennstall wegen Zahlungsunfähigkeit den Betrieb eingestellt. Der jetzige Chef des F1 Rennstalls Stephen Fitzpatrick übernahm das Team. Nach einem Übergangsjahr 2015 ging es 2016 dank des Motorendeals mit Mercedes aufwärts. Mit Rio Haryanto und Pascal Wehrlein startete Manor Motorsport in die Saison 2016.

Pascal Wehrlein fuhr in Österreich auf Platz zehn
Pascal Wehrlein fuhr in Österreich auf Platz zehn
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Pascal Wehrlein erkämpfte mit Paltz zehn beim Formel 1 Grand Prix von Österreich einen Punkt und Manor lag bis zum vorletzten Rennen auf Platz zehn in der Konstrukteurswertung, der bedeutend mit Prämien in Millionenhöhe aus Bernie Ecclestones Preisgeldtopfs gewesen wäre. Haryanto, dessen Sponsorgeld aufgebraucht war, wurde beim Belgien Grand Prix durch Mercedes Junior Esteban Ocon ersetzt. In Brasilien verlor man den zehnten Platz an Sauber Motorsport, Felipe Nasr sicherte dem Schweizer Team zwei Punkte. Somit klaffte am Jahresende ein nicht zu schließendes Loch in der Kasse vom Manor. Am 6. Januar wurde das Insolvenzverfahren eröffnet und wird nach den gescheiterten Investorengesprächen nun abgewickelt. Hiermit endet leider die Historie des Teams.

2010 war Manor in die Formel 1 eingestiegen, damals noch unter dem Namen Virgin Racing. Nach dem Einstieg eines russischen Investors ging das Team 2012 unter dem Namen Marussia an den Start. Jules Bianchi konnte 2014 in Monaco den ersten WM-Punkt für das Team einfahren. Am 5. Oktober dann der schreckliche Unfall Suzuka, wo Bianchi mit einem Bergungsfahrzeug kollidierte und sich schwere Kopfverletzungen zuzog an deren Folgen er im letzten Jahr verstarb.

Horst Bernhardt