Alonso holt auch in Texas das Maximum aus dem Ferrari
© Ferrari | Zoom

Formel 1 2012 USA GP Austin: Ferrari erobert unerwartet das Podium in Texas

(Speed-Magazin) Für Fernando Alonso lief die F1-Premiere auf dem Circuit of the Americas unerwartet. Der Spanier hatte nach dem eher dürftigen Qualifying nicht mit einem Podiumsplatz gerechnet. Auch Felipe Massa zeigte nach seiner Strafversetzung wegen des Getriebewechsels eine gute Rennperformance im vorletzten Formel-1-Saisonrennen.

"Es war ein unerwartetes Podium am Ende eines schwierigen Wochenendes", sagte Fernando Alonso nach dem Rennen in Austin. "Wir hatten nicht die Pace mit den Red Bull und McLaren zu kämpfen, daher ist es schon ein Geschenk, dass ich nur 3 Punkte auf Vettel verloren habe. Es hätte deutlich schlimmer kommen können."

Alonso reist mit guten Chancen nach Brasilien

"Wir reisen also mit einer weiterhin guten Chancen nach Sao Paulo", freut sich der Spanier auf das Finale in Sao Paulo. "In Interlagos kann alles passieren und wir haben erneut gesehen, wie wichtig die Zuverlässigkeit ist. Dazu kommt die Regenchance die für das Wochenende vorausgesagt wurde und ein Regenrennen dort ist sehr riskant, aber wir haben nichts zu verlieren. Red Bull wird bei einem trockenen Rennen wieder stark sein."

Alonso: Weiter in Schlagdistanz - Bereits für den Titel Nr. 3
Alonso: Weiter in Schlagdistanz - Bereits für den Titel Nr. 3
© Ferrari
"Die Entscheidung bezüglich Felipes Getriebewechsel wurde vom Team getroffen und ich bin stolz darauf, denn es war die richtige Entscheidung", sagte Alonso, der von der Strafversetzung des Teamkollegen profitierte. "Der Start war gut, genau wie die erste Kurve. Der Boxenstopp war nicht perfekt, aber es hat heute keinen Unterschied gemacht. Felipe war fantastisch unterwegs und er war in allen Qualifikationsabschnitten schneller als ich. Wir brauchen ihn auch in Interlagos in einer guten Form. Wir müssen als vereintes Team antreten, wenn wir gewinnen wollen."
 
Felipe Massa zeigte nach der Strafversetzung vom elften Startplatz eine furiose Aufholjagd. "Für mich ist dieses Ergebnis fast schon wie ein Sieg, denn es war das beste Rennen meiner Saison", meinte der Brasilianer. "Ich kam von Startplatz 11. Als mir heute morgen gesagt wurde, dass ich 5 Plätze weiter hinten starten muss, bin ich natürlich nicht vor Freude rumgehüpft, aber ich habe es akzeptiert um Fernando zu helfen."

"Am Start konnte ich erst 3 Positionen gewinnen, doch dann kam ich zu weit raus und habe gleich wieder Plätze verloren", so Massa. "Danach konnte ich mit einer starken Pace fortsetzen und konnte einige Fahrer an verschiedenen Teilen der Strecke überholen. Wir haben unser Bestes gegeben, aber ich denke nicht, dass ich mit Vettel oder Hamilton hätte kämpfen können. Ich habe das Rennen sehr genossen und es hat viel Spaß gemacht."

"Die Atmosphäre ist sehr schön und es wird zwar nicht zu meiner Lieblingsstrecke, aber ich mag den Kurs. Jetzt geht es zu meinem Heimrennen und es wäre schön, wenn ich die Saison mit einem Sieg, oder zumindest einem Podium beenden könnte", freut sich der Brasilianer auf den Showdown. "Ich werde auf jeden Fall dem Team helfen seine Ziele zu erreichen. Heute hätte ich vor Fernando ankommen können, aber ich habe das Richtige für Ferrari getan, so wie ich es schon mehrfach in meiner Karriere getan habe."
 
"Wir haben unser Ziel erreicht, denn wir wollten nur unsere Titelchancen bis zum letzten Rennen am Leben erhalten", meinte der Technische Direktor Pat Fry. "Wir haben uns entschlossen die Strafe für den Getriebewechsel in Kauf zu nehmen, da dadurch beide Piloten von der sauberen Seite ins Rennen gehen konnten. Wir haben erwartet, dass dies Fernando einen Vorteil bringt und Felipe in etwa das gleiche Ergebnis erreichen kann."

Mit dem Getriebewechsel hat man die richtige Entscheidung getroffen

Massa am Saisonende auf einem Leistungshoch angekommen
Massa am Saisonende auf einem Leistungshoch angekommen
© Ferrari
"So wie es sich entwickelt hat, lagen wir damit genau richtig", fügte der Brite hinzu. "Erneut hatte Fernando einen starken start und konnte gleich 3 Positionen gutmachen und konnte danach von Webbers Aufgabe profitieren, um auf das Podium zu fahren. Er war nicht in der Lage um den Sieg zu kämpfen und hat daher die optimale Ausbeute erreicht. Felipe hat großen Teamgeist bewiesen, als er die Strafe akzeptiert hat. Er ist ein großartiges Rennen gefahren und von Startposition 11 auf Platz 4 vorgekommen."

"Das Hauptproblem war es die Reifen auf Temperatur zu bringen", erklärte Fry. "Zu Beginn hatten wir mehr Probleme als unsere Konkurrenz und wir müssen herausfinden, warum das so ist, denn in Brasilien werden wir erneut diese Reifenmischungen nutzen. Es stimmt zwar, dass Interlagos ganz anders ist, aber wir müssen uns gut vorbereiten, denn wir wollen bis zur letzten Kurve um den Titel kämpfen."

Stephan Carls und Manuel Schulz

Amerika - Austin, TX: News & Ergebnisse