Stephan Carls

Formel 1 2012 GP Austin USA: Mercedes kämpft in Texas mit stumpfen Waffen

(Speed-Magazin) Im Formel-1-Qualifying auf dem Circuit of the Americas hatte man nach der Performance von Michael Schumacher noch den Aha-Effekt im Kopf, doch im Rennen kam dann die bittere Ernüchterung. Der Silberpfeil-Reifenfresser war zurück - Nico Rosberg und Michael Schumacher blieben auch bei der F1-Premiere in Texas punktlos.

"Das Rennen heute kann ich fast nur in ironische Worte kleiden - es war mächtig Action um mich herum, allerdings ging die leider in die falsche Richtung", erklärte der Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher nach fallen der Zielflagge. "Dass wir gekämpft haben, ist noch milde ausgedrückt. Der erste Satz Reifen war praktisch nicht vorhanden, ich habe keinerlei Grip gefunden."

Keinen Grip im ersten Stint bei Schumacher

"Ich denke eigentlich, dass nach dem Qualifying gestern da irgendein Schaden gewesen sein muss", stellt Schumacher Vermutungen auf. Die Strategie musste man letztendlich auf zwei Stopps verändern. "Alles in allem war das heute viel schlechter als erwartet, denn am Freitag und gestern hatte es nicht so schlimm ausgesehen. Da gibt es nichts, was wir schön reden könnten und auch wollten", meine Schumacher.

"Wir erlebten ein schwieriges Rennwochenende und konnten heute leider keine Punkte holen", sagte Nico Rosberg am Sonntag nach dem Rennen. Das Positive daran war, dass man für das nächste Jahr eine Lehre gezogen hat. "Darauf kommt es für uns im Moment an", sieht der Wiesbadener die Premiere positiv.

"Ich hoffe, dass wir in der nächsten Saison in Austin erfolgreicher sein können, denn mir hat es hier sehr gefallen", so der Wahl-Monegasse, der von der Strecke, den Menschen und der gesamten Atmosphäre beeindruckt war. "Ich freue mich sehr darauf, 2013 hierher zurückzukommen und wir werden in der kommenden Woche hart arbeiten, um die Saison positiv abzuschließen."

"Nach einem guten Qualifying-Resultat erwischte Michael einen schlechten ersten Reifensatz und wir entschlossen uns, seine Strategie auf zwei Stopps umzustellen", sagte der Mercedes-Teamchef Ross Brawn. "Sobald er auf einem anderen Satz fuhr, fielen seine Rundenzeiten so aus, wie wir es erwartet hatten, aber der schwache erste Stint erschwerte ihm das Rennen sehr."

"Nico startete von weiter hinten und achtete gut auf seine Reifen, um seine geplante Ein-Stopp-Strategie umzusetzen", fuhr der Brite fort. "Er fuhr ein ziemlich gutes Rennen mit ordentlichen Rundenzeiten und wenn wir uns besser qualifiziert hätten, wäre er in einer vernünftigen Position gewesen." Bei der Premiere in Texas nicht in die Punkte gefahren zu sein, sei schon enttäuschend gewesen, allerdings sieht man auch die positiven Aspekte die man im nächsten Jahr berücksichtigen kann.

Mercedes hat positive Lehren aus dem Rennwochenende gezogen

"Abgesehen von unserem Resultat war es ein großartiges Wochenende für die Formel 1 in den Vereinigten Staaten und es war sehr schön, so viele Fans hier beim ersten Grand Prix in Austin zu sehen", so Brawn weiter. "Vielen Dank an die Organisatoren für diese großartige Veranstaltung."

"Nicos Speed war nicht so schlecht, aber vom 17. Startplatz ging es nicht weiter nach vorne", sagte der Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. Die Ein-Stopp-Strategie von Nico Rosberg konnte man planmäßig umsetzen. "Anders als bei Michael, der von einer respektablen Startposition mit seinem Auto nicht den Speed hatte, seinen Platz nach dem Start zu verteidigen", erklärte Haug.

"Das Team holte ihn früher als geplant an die Box und wechselte auf eine Zwei-Stopp-Strategie", meinte der Schwabe und gratulierte im selben Atemzug Lewis Hamilton und McLaren zum Sieg. "2007 gewannen er und sein Team den letzten Grand Prix der USA und jetzt holten sie den Sieg beim ersten Grand Prix hier auf dieser großartigen Rennstrecke in Austin. Großer Dank an die Organisatoren dafür, dass sie diesen US Grand Prix möglich gemacht haben", so Haug. "Wir werden im nächsten Jahr stärker zurückkommen."

Stephan Carls

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