Die Marke feiert 2020 weitere Rennsportmomente ihrer einzigartigen Historie
© MSPB | Zoom

Formel 1: 20 Jahre Bernd Mayländer als Stammfahrer des Official FIA F1 Safety Cars

Nach dem großen Jubiläum „125 Jahre Motorsport von Mercedes-Benz“ feiert die Marke 2020 weitere Rennsportmomente ihrer einzigartigen Historie. Höhepunkte sind unter anderem vor zehn Jahren das Debüt des ersten Mercedes-Benz Werksteams in der Formel 1 seit 1955, vor 20 Jahren der erste Start von Bernd Mayländer als Stammfahrer des offiziellen Safety Cars der Formel 1 und vor 100 Jahren die Geburt von Walter Schock, dem internationalen und europäischen Rallyemeister 1956 und 1960 auf Mercedes-Benz.
 

Spitzenplatz für die Sicherheit: 

Seit 20 Jahren führt Bernd Mayländer regelmäßig das Feld der Formel 1 auf den legendären Rennstrecken der ganzen Welt an. Einen Grand Prix hat der 1971 geborene Motorsportler und Mercedes-Benz Markenbotschafter trotzdem noch nie gewonnen. Denn Mayländer fährt nicht im Rennwagen um den Sieg, sondern ist im offiziellen Safety Car der Formel 1 für die Sicherheit unterwegs. Sein Dienstwagen in der Saison 2020 ist wie im Vorjahr das Mercedes-AMG GT R Official FIA F1 Safety Car, mit bis zu 318 km/h das bislang schnellste Safety Car in der Geschichte der Formel 1.


Bernd Mayländer mit Bernie Ecclestone © MSPB

Safety mit Stern: 

Seit 1996 – und damit 2020 in der 25. Saison in Folge – stellt Mercedes-Benz jeweils das Official FIA F1™ Safety Car und das Official FIA F1™ Medical Car. Beide sind stets Performancefahrzeuge von Mercedes-AMG, die für ihren Einsatz optimiert und speziell ausgestattet werden. An diese herausragende Geschichte erinnert das Mercedes-Benz Museum im Jahr 2015 mit der Sonderausstellung „Safety Cars“. Damals ist auch Bernd Mayländers erster Dienstwagen zu sehen, das Mercedes-Benz CL 55 AMG Safety Car (C 215) aus dem Jahr 2000.


Premiere in Australien: 

Als offizieller Fahrer des Safety Cars der Formel 1 ist Bernd Mayländer erstmals am 12. März 2000 beim Großen Preis von Australien in Melbourne im Einsatz. Zum Feld der 22 Rennwagen gehören in diesem Jahr auch die McLaren-Mercedes MP4/15 von Mika Häkkinen (Formel-1-Weltmeister von 1998 und 1999 auf McLaren-Mercedes) sowie David Coulthard (Formel-1-Vizeweltmeister 2001 auf McLaren-Mercedes). Häkkinen wird Vizemeister der Fahrerwertung 2000, Coulthard kommt auf Platz 3. In der Konstrukteurswertung holt McLaren-Mercedes den Vizetitel.


Fast 100 Prozent: 

Das Safety Car der Formel 1 rückt in kritischen Situationen des Rennens aus, beispielsweise nach einem Unfall oder bei extremen Wetterbedingungen. Dann setzt sich Bernd Mayländer an die Spitze des Feldes, bremst es ein und führt es mit einer sicheren Geschwindigkeit um die Strecke. Dabei darf er nicht zu langsam fahren, damit die Aggregate und Reifen der Formel-1-Fahrzeuge nicht zu stark abkühlen. So lotet er das Potenzial seines Dienstwagens fast bis an die Grenze aus: „Wenn eine Qualifying-Runde im Safety Car bei 100 Prozent liegt, beginne ich bei 90 Prozent“, erklärt Mayländer, „das ist dann schon zügig.“ Lässt er überrundete Fahrzeuge passieren, geht er etwas vom Gas, fährt statt 250 km/h nur 220 km/h. Wenn die Perlenschnur der Rennwagen hinter ihm ordentlich aufgereiht ist, was sich anhand von Instrumenten und Bildschirmen im Cockpit des Safety Cars erkennen lässt, erhöht Mayländer das Tempo „auf 97 oder 98 Prozent.“

 

Kommunikation: 

Damit Bernd Mayländer voll konzentriert fahren kann, übernimmt sein Beifahrer Richard Darker die Kommunikation beispielsweise mit der Rennleitung. Mayländer hat bis zum Ende des Jahres 2019 genau 368 Grands Prix im Safety Car der Formel 1 bestritten. Das übertrifft sogar die Bilanz von Rubens Barrichello, Rekordhalter bei den Fahrern, der in seiner Formel-1-Karriere (1993 bis 2011) in 323 Grands Prix gestartet ist.
 
Bernd Mayländer © MSPB

Vom Dienstwagen zum Safety Car: 

Auch wenn er die Rolle des Chefpiloten erst ab 2000 übernimmt, hat Bernd Mayländer doch zum allerersten Official FIA F1™ Safety Car aus dem Jahr 1996 eine enge Beziehung. Denn dieses entsteht aus dem Dienstwagen des damaligen Mercedes-Benz Rennfahrers Mayländer, einem C 36 AMG. Mayländer startet ab 1995 in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft DTM auf AMG Mercedes C-Klasse Rennsport-Tourenwagen, 1997 fährt er gemeinsam mit Klaus Ludwig in der FIA GT-Meisterschaft den Mercedes-Benz CLK-GTR. Dieser GT-Rennsportwagen ist mit der Startnummer 12 im Mythosraum 7 des Mercedes-Benz Museums zu erleben – exakt so, wie er dem Team Klaus Ludwig / Bernd Mayländer / Bernd Schneider am 20. Juli 1997 im Vier-Stunden-Rennen von Zeltweg auf dem damaligen A1-Ring im österreichischen Spielberg zum Sieg verholfen hat. In der DTM gewinnt Mayländer 2001 das Saisonfinale in Hockenheim.


Eine exzellente Familie: 

Seit dem Jahr 2000 hat Bernd Mayländer eine außergewöhnliche Familie von Performancefahrzeugen der Marke Mercedes-AMG als Safety Cars gesteuert. Vom Mercedes-Benz CL 55 AMG (C 215, 2000) reicht die Traditionslinie über SL 55 AMG (R 230, 2001 bis 2002), CLK 55 AMG (C 209, 2003), SLK 55 AMG (R 171, 2004 bis 2005), CLK 63 AMG (C 209, 2006 bis 2007), SL 63 AMG (R 230, 2008 bis 2009), SLS AMG (C 197, 2012 bis 2014) bis zum Mercedes-AMG GT S (C 190, 2015 bis 2017) und Mercedes-AMG GT R (C 190, seit 2018). Alle historischen Safety Cars der Marke mit dem Stern befinden sich in der umfangreichen Fahrzeugsammlung von Mercedes-Benz Classic.

 

Ein Traumjob:
 

Das Rennwochenende auf der Strecke beginnt für Bernd Mayländer am Donnerstag mit einer Begehung zu Fuß, um sicherheitsrelevante Elemente wie Curbs und Leitplanken zu prüfen. Dann dreht er 15 bis 30 Runden wechselweise mit beiden vor Ort befindlichen Safety Cars. „So kann ich mich auf die Strecke einschießen“, erklärt er, „da fahre ich meine ganz persönlichen Qualifying-Runden.“ Am Rennsonntag steht der Safety-Car-Fahrer der Formel 1 auch bei den Support-Rennen für alle Fälle bereit. „Oft sitze ich ab 8.45 Uhr im Wagen – mit einer halben Stunde Mittagspause vor dem Start des Formel-1-Rennens um 15.10 Uhr“, sagt Mayländer. Seine Verantwortung ist groß. Deshalb kommuniziert er direkt mit der Rennleitung, wenn zum Beispiel Teile auf der Strecke liegen. „Wenn man alles in seiner Vielfalt zusammenzählt, habe ich tatsächlich meinen Traumjob gefunden“, sagt Mayländer.

Mercedes-Benz / SK