W Series: Flörsch mit Zweifel am Konzept der Rennserie
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Flörsch: W Series "macht sportlich keinen Sinn"

Rennfahrerin Sophia Flörsch (20) hat erneut erhebliche Zweifel am Konzept der W Series geäußert.

Köln (SID) - Rennfahrerin Sophia Flörsch (20) hat erneut erhebliche Zweifel am Konzept der W Series geäußert. Die Rennserie für Frauen "rühmt sich als Formel-3-Rennserie, war beim letzten Rennen aber zehn Sekunden langsamer als die normale Formel 3. Das geht nicht", sagte Flörsch im Interview mit dem Playboy Mobility-Guide "Drive".

Auf diesem Niveau sei die W Series nicht der Steigbügel in die höheren Serien, der sie sein wolle. "Sie sagen: 'Wir bringen die nächste Frau in die Formel 1.' Das wird nicht passieren, weil die Frau, die die W Series gewinnt, sich in der Formel 3 gegen die Männer beweisen muss und dann in der Formel 2", so Flörsch: "Für mich macht das sportlich keinen Sinn. Um Frauen erfolgreicher zu machen, könnte man das Geld besser einsetzen."

So würde sich die 20-Jährige eine gezieltere Förderung der Fahrerinnen im teuren Nachwuchs-Formelsport wünschen. Die "Girls on Track"-Initiative des Automobil-Weltverbandes FIA sei zwar "richtig, weil sie Mädchen zwischen sieben und elf Jahren anspricht. Aber die brauchen auch Vorbilder. Mit dem Geld sollten deshalb auch drei, vier Frauen unterstützt werden, die schon im Formelsport sind und so über das gleiche Budget wie die Jungs verfügen."

Flörsch war in der vergangenen Saison in der Formel 3 am Start, hatte ein Budget von 600.000 Euro zur Verfügung: "Die Top-Teams hatten 1,2 bis 1,5 Millionen. Wenn ich bei einem schlechteren Team fahre und weniger teste, werde ich nie so gut sein können – ein Kreislauf."

Insgesamt sei der Motorsport "zwar offener für Frauen als vor zehn Jahren, aber der Anteil ist immer noch sehr gering". Flörsch, die in diesem Jahr erstmals in der Tourenwagenserie DTM fährt, hofft weiter auf eine Zukunft im Formelsport: "Der nächste Schritt wäre die Formel 2."

 

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