Leclerc setzte seinen Ferrari auf der letzten schnellen Runde allerdings in die Leitplanke, notwendige Reparaturmaßnahmen könnten nun eine Rückversetzung in der Startaufstellung bedeuten
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F1 Insider Lukas Gorys zur Startaufstellung Monaco: Eine Stunde jenseits der Physik

Nach drei freien Trainingssitzungen meint man am Streckenrand zu wissen, wie schnell Formel1 Autos über den engen Stadtkurs von Monaco fahren können. Bzw. man glaubt es zu wissen.  Dann kommt die Stunde der Qualifikation und auf einmal scheinen die Grenzen der Physik im Fürstentum aufgehoben zu sein. Die Rennwagen fliegen mehr als sie fahren, auf den heißen Runden erwartet man jederzeit den Crash in die Leitplanke und die Piloten tanzen quasi mit ihren Wagen durch die Häuserschluchten. Man müsse das Rennfahren in Monaco mit Helikopterfliegen im Wohnzimmer vergleichen, versuchte der brasilianische Weltmeister Nelson Piquet vor einigen Jahren mal eine Beschreibung, was sich auf diesen Chaosrunden in Monte Carlo abspielt.    

Formel 1 GP Monaco 2021 - Monte Carlo

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Wer schon einmal neben einem startenden Helikopter gestanden ist, ahnt, was Piquet damit gemeint hat. Die Formel 1 Wagen werden im Qualifying hier so bewegt, wie es eigentlich gar nicht geht. Jeder Bremspunkt ist noch etwas nach hinten verschoben, auf jeder Runde wird noch etwas näher an die Leitplanken herangefahren und die weichen Reifen kleben die Wagen in diesen Runden so an den Asphalt, dass dies möglich ist.

Mick Schumacher verpasst Qualifying nach Trainingscrash

Manchmal geht es aber auch schief und dann kennt der Kurs von Monaco kein Erbarmen. Mick Schumacher unterlief heute morgen einer dieser kleinen Fehler, eine dieser kleinen Fehleinschätzungen und schon war sein Haas noch vor dem Qualifying zerstört und konnte in der Kürze der Zeit auch nicht mehr repariert werden.

Nach seinem schweren Crash kurz vor dem Ende des dritten freien Trainings in Monaco kann der 22-Jährige wegen zu starker Schäden am Chassis seines Haas nicht am Qualifying teilnehmen
© Lukas Gorys

Die Grenzen der Physik: Leclerc auf volles Risiko 

Lokalmatador Charles Leclerc gelang in Q3 die nahezu perfekte Runde und er fuhr im ersten Versuch die Bestzeit vor Max Verstappen. Aber in Monaco weißt Du nie. Wenn Verstappen auf seinem zweiten Versuch freie Bahn hat und ebenfalls fehlerlos bleibt, ist die Pole für den Red Bull-Fahrer natürlich in Reichweite. Also fuhr auch Ferrari-Star Leclerc auf seinem letzten Versuch auf volles Risiko. Und das ging schief. Die Grenzen der Physik lassen sich eben nicht endlos strapazieren und bis ins Unendliche ausdehnen. In der Schikane nach dem Schwimmbad lenkte Leclerc ein Augenzwinkern zu früh nach rechts, brach sich an der Leitplanke die rechte vordere Radaufhängung und dann war er nur noch Passagier. Über die hohen Curbs flog der Ferrari voll in die Leitplanken ausgangs der Schikane und verteilte die Trümmer des Frontflügels auf der Piste. Damit war auch die letzte schnelle Runde für die anderen Fahrer erledigt und Leclerc hatte seine Pole mit dem Crash quasi abgesichert. Dies hat es in Monaco schon häufiger gegeben. Am denkwürdigsten ist sicherlich Michael Schumachers Pole 2006. In der Rascasse fuhr der Ferrari-Star damals geradeaus in die Leitplanle und beendete das Qualifying auf seine Art. WM-Gegner Fernando Alonso hatte keine Chance mehr auf eine schnelle Runde. Schumacher wurde damals bestraft und musste das Rennen vom letzten Startplatz aufnehmen.

 In der Schikane nach dem Schwimmbad lenkte Leclerc ein Augenzwinkern zu früh nach rechts, brach sich an der Leitplanke die rechte vordere Radaufhängung und dann war er nur noch Passagier
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Leclerc hat keine Strafe zu befürchten, denn sein Unfall heute war „echt“. So fliegt in Monaco keiner freiwillig ab . Das macht man, wenn man es denn schon möchte, eleganter wie 2016 Nico Rosberg, der in der Mirabeau Kurve geradeaus fuhr und stehen blieb. Lewis Hamilton musste seinen letzte schnelle Runde abbrechen...


Carlos Sainz als Geheimfavorit

Was geschah sonst noch im Qualifying? Lewis Hamilton kommt in diesem Jahr wohl überhaupt nicht mit Monaco zurecht und ist nur Siebter! Die Mercedes-Ehre muss an diesem Wochenende wohl Valtteri Bottas verteidigen.  Ferrari-Pilot Carlos Sainz wurde von einigen Experten als Geheimfavorit auf die Pole gehandelt und dürfte über P4 enttäuscht sein. Das beste Resultat der Saison für Alfa Romeo feiert Antonio Giovinazzi mit Platz 10. Der Italiener war schon in den freien Trainings gut unterwegs. Sebastian Vettel dürfte mit Platz 8 zufrieden sein. Perez auf P9 eher nicht. 
 
Die Pole Position ist in Monaco der halbe Rennsieg. Auf dem Stadtkurs ist Überholen quasi verboten. Also lautet die Aufgabe von Charles Leclerc: Am Start vorne bleiben und Max Verstappen in Schach halten. Das ist leichter gesagt als getan, denn Verstappen wird die Schwäche von Hamilton natürlich maximal auszunutzen versuchen und fährt morgen bestimmt auf  Sieg. 

Startaufstellung:
1 16 C. Leclerc Ferrari
2 33 M. Verstappen Red Bull
3 77 V. Bottas Mercedes
4 55 C. Sainz Ferrari
5 4 L. Norris McLaren
6 10 P. Gasly AlphaTauri
7 44 L. Hamilton Mercedes
8 5 S. Vettel Aston Martin
9 11 S. Perez Red Bull
10 99 A. Giovinazzi Alfa Romeo
11 31 E. Ocon Alpine
12 3 D. Ricciardo McLaren
13 18 L. Stroll Aston Martin
14 7 K. Rikknen Alfa Romeo
15 63 G. Russell Williams
16 22 Y. Tsunoda AlphaTauri
17 14 F. Alonso Alpine
18 6 N. Latifi Williams
19 9 N. Masepin Haas F1
20 47 M. Schumacher Haas F1

Position Nr. Fahrer Team

Lukas Gorys

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