Ecclestone sieht Verstappen als verdienten Sieger
© AFP/SID/STEFAN ADELSBERGER | Zoom

Ecclestone über Proteste rund ums Formel-1-Finale: "Ein Desaster"

Der ehemalige Formel-1-Boss Ecclestone hat das Verhalten der Mercedes- und Red-Bull-Teamchefs rund um das WM-Finale in Abu Dhabi scharf kritisiert.

Köln (SID) - Der ehemalige Formel-1-Boss Bernie Ecclestone (91) hat das Verhalten der Mercedes- und Red-Bull-Teamchefs rund um das WM-Finale in Abu Dhabi scharf kritisiert. "Es ist ein Desaster. Der Sport leidet darunter, dass es nicht mehr nur um den reinen Wettkampf geht, sondern nur noch um das Interesse von wenigen Einzelnen", sagte Ecclestone im Interview mit dem Münchner Merkur und der tz.

Ecclestone sieht die sportlichen Leistungen des neuen Weltmeisters Max Verstappen und seines Kontrahenten Lewis Hamilton dadurch geschmälert, dass die Teams permanenten Einfluss auf die Rennleitung nehmen wollten. "Es ist ein Witz, wie jeder hören kann, dass Teamchefs wie Toto Wolff während eines Rennens versuchen, Entscheidungen der Rennleitung zu beeinflussen. Und wie man sich bei Red Bull gleichzeitig genötigt sieht, sich gegen diese versuchte Einflussnahme zu verteidigen", sagte der Brite.

Für den später eingelegten Protest von Mercedes hat Ecclestone darüber hinaus kein Verständnis: "Wenn ich Mercedes-Boss wäre, hätte ich ihn zurückgepfiffen. Mercedes ist die älteste Automarke der Welt mit unglaublicher Tradition. Durch den Protest erhält der Stern aber immense Kratzer."

Ecclestone, der bis 2017 Geschäftsführer der Formel 1 war, sieht in Verstappen den verdienten WM-Champion. Der Niederländer hätte sich nicht nur auf der Strecke, sondern auch daneben gegen Hamilton und Mercedes durchgesetzt. "Hamiltons Team hat alle Register gezogen, auch medial, um Max zu verunsichern. Da kann man schon fast von Mobbing reden", sagte Ecclestone.

© 2021 Sport-Informations-Dienst, Köln