Ecclestone unterstellt Ferrari Vettel zu benachteiligen
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Ecclestone über Vettel: "Eigentlich müsste er vorne sein"

Der langjährige Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone hat wieder gezündelt und Ferrari unterstellt, den scheidenden Sebastian Vettel zu benachteiligen.

Köln (SID) - Der langjährige Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone hat wieder einmal gezündelt und Ferrari unterstellt, den scheidenden Ex-Weltmeister Sebastian Vettel zu benachteiligen. Vettels Teamkollege Charles Leclerc sei ein "Riesentalent", aber "das war Sebastian Vettel auch, er ist es immer noch. Und er hat mehr Erfahrung. Eigentlich müsste er also vorne sein. Da er das aber nicht ist, muss es andere Gründe geben", sagte Ecclestone, der am Mittwoch seinen 90. Geburtstag feierte, im Interview mit sport1.de.

"Ferrari war schon immer ein wenig durchschaubares Team, wo die Innenpolitik immer eine große Rolle spielte. Eigentlich zogen nur zur Zeit von Michael Schumacher (1996 bis 2006; d.Red.) dort immer alle an einem Strang", fügte der Brite an.

Ecclestone ist überzeugt, dass man ab 2021 bei Aston Martin (bislang Racing Point) einen veränderten Vettel sehen wird: "Da wird er dann den Zweiflern die Antwort geben, die in diesem Jahr nicht mehr an seinen Fähigkeiten glauben."

Für den umtriebigen Briten, der die Geschicke der Formel 1 bis zu seiner Absetzung 2017 gut 40 Jahre lang lenkte, ist der 33-jährige Heppenheimer einer der besten Fahrer der Königsklassen-Geschichte. "Es ist noch nicht so lange her, da hat man ihn auch ganz oben in der ewigen Bestenliste gesehen", sagte Ecclestone, "jetzt redet leider kaum noch jemand positiv von ihm. In der Formel 1 ist ein Fahrer immer noch abhängig von seinem Auto. Und sein Ferrari scheint ihm gerade zur Zeit nicht gut zu liegen."

Vettels anstehenden Wechsel zu Aston Martin will Ecclestone, der mit dem Deutschen "öfters" telefoniere, entscheidend angeschoben haben. "Ich habe richtig Druck bei Teambesitzer Lawrence Stroll gemacht, Sebastian zu nehmen", sagte "Mister E.". Er habe dem kanadischen Milliardär gesagt, "wie gut Sebastian immer noch ist und dass es am Ende es für alle eine Gewinnsituation sein wird, wenn der Deal zustande kommt. Ich denke, meine Argumente haben ihn mit überzeugt."

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