Gutes Ergebnis in Silverstone: Mick Schumacher holt die ersten WM-Punkte
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Das Formel-1-Reife(n)zeugnis des SID: Silverstone

MICK SCHUMACHER: 31 Rennen musste er warten, in Silverstone hat es endlich geklappt - der 23-Jährige holte seine ersten WM-Punkte.

Sensationeller Sieg im Formel 1 Silverstone 2022: Carlos Sainz im Ferrari vor Sergio Perez Red Bull

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Silverstone (SID) - MICK SCHUMACHER: 31 Rennen musste er warten, in Silverstone hat es endlich geklappt - der 23-Jährige holte seine ersten WM-Punkte. "Es hat lang genug gedauert", sagte der Haas-Pilot und lachte. Als Achter sammelte er gleich vier Zähler ein und beendete so die lästige Zählerei der Null-Punkte-Rennen. Endlich passte einmal alles zusammen - Schumacher machte keine Fehler, der Haas nicht schlapp. Der junge Rennfahrer mit dem großen Namen kann jetzt von einer Last befreit die nächsten Rennen angehen - einfacher wird es für ihn aber nicht. Schließlich sind in Silverstone auch viele Konkurrenten ausgeschieden, das Mittelfeld ist diese Saison extrem eng - für Punkte muss bei Schumacher weiter alles passen. 

FERRARI: Charles Leclerc war "enttäuscht". Max Verstappens Red Bull schwächelte, mit einem möglichen Sieg hätte er in der WM viel Boden gutmachen können. Doch die Scuderia bevorzugte den Monegassen während des Rennens in der Strategie nur halbherzig gegenüber Carlos Sainz - und viele Experten schüttelten wieder einmal den Kopf über den Rennstall, der eine Chance liegenließ. Es sei "zu knapp" gewesen, "um beide zu stoppen", sagte Teamchef Mattia Binotto über die Entscheidung in der entscheidenden Safety-Car-Phase, Leclerc aufgrund seiner frischeren Reifen und seiner Position auf der Strecke nicht mehr an die Box zu holen. Sainz bekam neue Reifen und gewann. "Ich verstehe Charles' Enttäuschung. Im Nachhinein hätten wir besser bei ihm auf den roten Reifen gewechselt", sagte Binotto. Und so ließ Leclerc als Vierter im Titelkampf wichtige Punkte liegen.  

SEBASTIAN VETTEL: Der Heppenheimer hatte endlich einmal wieder richtig Spaß an einem Formel-1-Wochenende. Als Neunter sammelte der Heppenheimer nach Problemen im Qualifying sogar noch Punkte, zudem machte er sich zu seinem 35. Geburtstag am Sonntag selber ein emotionales Geschenk - vor dem Rennen drehte der Ex-Weltmeister in dem alten Williams von Nigel Mansell, mit dem dieser 1992 den Titel gewonnen hatte, ein paar Runden. Vettel genoss die Abwechslung sichtlich, vor zwei Jahren hatte er den Wagen gekauft. Vielleicht erleichtern ihm solche Spielereien ja die Entscheidung, seinen auslaufenden Vertrag bei Aston Martin noch einmal zu verlängern. 

HALO: Was war das für eine Diskussion, ehe der Cockpitschutz zur Saison 2018 eingeführt wurde. Hässlich, schlecht für die Sicht im Auto - das System war ziemlich unbeliebt. In Silverstone entpuppte sich der Halo aber gleich zwei Mal als Lebensretter. Zhou Guanyu (Alfa Romeo) und Roy Nissany in der Formel 2 hätten ihre Horror-Unfälle ohne den Schutz vermutlich nicht überlebt. Ende der Diskussion. 

DIE FANS: 142.000 Zuschauer pilgerten allein am Sonntag nach Silverstone, über das ganze Wochenende waren 401.000 Menschen da und sorgten für diese ganz spezielle Atmosphäre beim Formel-1-Klassiker im "Home of British Motor Racing". Doch bei all der Party vor der neuen Rekordkulisse von Silverstone bleibt auch in Erinnerung, dass Weltmeister Max Verstappen nach dem Qualifying ausgebuht wurde. Das gefiel auch seinem Rivalen Lewis Hamilton nicht: "Ich bin mit Buhrufen definitiv nicht einverstanden. Wir müssen das nicht tun."

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