Das Formel-1-Reife(n)zeugnis des SID: Barcelona
MAX VERSTAPPEN: Es bleibt dabei: Aus dem, was sein Red Bull ihm anbietet, macht der Weltmeister das Maximum.Barcelona (SID) - MAX VERSTAPPEN: Es bleibt dabei: Aus dem, was sein Red Bull ihm anbietet, macht der Weltmeister das Maximum. Und das reicht nach nun schon drei Siegen in Folge im Moment für die WM-Führung. In einer langen Saison könnte für Verstappen allerdings zum Problem werden, dass sein Auto ein launisches Wesen hat. Zweimal schon gab es im Rennen komplett den Geist auf, in Spanien wurde nun das DRS zum Ärgernis. Der Klappflügel funktionierte schon in der entscheidenden Phase des Qualifyings nicht, im Rennen dann nur nach Lust und Laune. Verstappens Urteil fiel am Ende recht milde aus, er hatte ja dennoch gewonnen. Im Cockpit allerdings wirkte er geradezu erschüttert über die nächsten Schwierigkeiten. Weltmeister wird man mit solchen Problemen eher nicht.
CHARLES LECLERC: Verstappen führt schließlich nur die WM an, weil nun auch Ferrari mal Schwächen zeigte: Charles Leclerc musste abstellen, sonst hätte er dieses Rennen wohl gewonnen. Es war das erste derartige Problem für den Monegassen, insgesamt wirkt die Scuderia auf diesem Feld deutlich stabiler als Red Bull. Und Leclerc selbst wirkte an diesem Wochenende reif für den Titel. Die Trainings dominierte er, im Qualifying geriet er nach einem Fehler unter Druck und bewies dann Nervenstärke. Und im Rennen erlaubte er Verstappen auch kein Erfolgserlebnis. Das übernahm dann allerdings die Ferrari-Technik für ihn.
MERCEDES: Es war offenbar nicht das Pfeifen im Walde. Seit gut zwei Wochen redet man sich bei Mercedes stark, zuletzt schon in Miami und nun erst recht in Barcelona folgten aber auch Ergebnisse. George Russell leistete eindrucksvoll Widerstand gegen Max Verstappen, Lewis Hamilton rauschte nach einem frühen Unfall mit eindrucksvoller Geschwindigkeit durch das Feld und wurde zum Fahrer des Tages gewählt. Die Silberpfeile waren schon in Spanien wieder ein Faktor im Titelkampf, wenn auch eher indirekt. Bestätigen sie diesen Aufschwung, gibt es aber schon in diesem Jahr vielleicht doch noch regelmäßig einen Dreikampf der Topteams. Red-Bull-Berater Helmut Marko glaubt, dass die Serienweltmeister schon bald wieder aus eigener Kraft gewinnen können.
MICK SCHUMACHER: Für ein bis zwei Runden sah es so aus, als könnte es ein großer Sonntag werden für Mick Schumacher. Nach einem hervorragenden Start und einer turbulenten Anfangsphase fand er sich plötzlich auf Rang sechs wieder. Dann aber konnte Schumacher das Tempo im oberen Mittelfeld nicht mehr mitgehen, auch die Strategie war nicht optimal. Wäre der Haas so gut gelaufen wie zuletzt in Miami, dann wäre einiges möglich gewesen, so allerdings wurde er durchgereicht. Ob das in diesem Fall eher am Auto lag oder am Fahrer, ist schwer zu beurteilen - durch Kevin Magnussens frühen Crash fehlte die Bezugsgröße. Die Chance auf Punkte haben Haas und Schumacher aber erneut vergeben.
SPRUCH DES WOCHENENDES: "Ich freue mich aufs Duschen." (Sebastian Vettel auf die Frage, warum er nach Platz elf so schwungvoll in die TV-Interviewzone gegangen ist)
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