Hanois Volkskomitee-Präsident Nguyen Duc Chung Chung
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Coronavirus gefährdet weitere Formel-1-Rennen - FIA "beobachtet Situation genau"

Die fortschreitende Ausbreitung des Coronavirus könnte zur Absage weiterer Formel-1-Rennen führen, allen voran des Großen Preises von Vietnam.

Formel 1 Test 2 Barcelona 2020

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Köln (SID) - Die fortschreitende Ausbreitung des Coronavirus könnte zur Absage weiterer Formel-1-Rennen führen, allen voran des Großen Preises von Vietnam am 5. April. Der Automobil-Weltverband FIA erklärte am Mittwoch, "die Situation in Abstimmung mit den zuständigen Behörden und den hiesigen Mitgliederklubs weiterhin genau zu beobachten, die Kalender der bevorstehenden Rennen zu bewerten und, falls nötig, jedwede notwendige Maßnahme zu treffen, um die weltweite Motorsport-Gemeinschaft und die Öffentlichkeit zu schützen."

Zuvor hatte ein hochrangiger Funktionär der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi die Absage des Premierenrennens in dem südostasiatischen Land in gut sechs Wochen nicht mehr ausgeschlossen. Er könne "nicht mit 100 Prozent Sicherheit" sagen, dass das Rennen stattfinde, erklärte Nguyen Duc Chung Chung, der Präsident von Hanois Volkskomitee. Ein für Ende März geplantes Olympia-Qualifikationsturnier im Badminton wurde bereits abgesagt.

Am Dienstag hatte Vietnams Premierminister Nguyen Xuan Phuc die Vorkehrungen gegen die Epidemie dahingehend verschärft, dass vorläufig niemand aus Coronavirus-kontaminierten Gebieten einreisen darf. Zu den stark betroffenen Regionen zählt neben dem Ausbruchsland China, dessen für den 19. April in Shanghai angesetzter Grand Prix bereits abgesagt ist, mittlerweile auch Italien mit mehr als 300 Infektionsfällen. Ein Einreiseverbot im Hinblick auf das dritte Saisonrennen würde damit unter anderem die Crews der Formel-1-Teams Ferrari mit Sitz und Maranello und Alpha Tauri (Fabrik in Faenza) sowie des Einheitsreifenherstellers Pirelli tangieren.

Auch der in Bahrain (22. März) angesetzte zweite Grand Prix der Saison gerät nach jüngsten Regierungsmaßnahmen zunehmend in Zweifel. Das Königreich im Persischen Golf, das bislang offiziell 26 Infizierte meldet, hat zunächst für die nächsten 48 Stunden allen Flugzeugen aus Dubai und Singapur die Landeerlaubnis entzogen. Diese beiden Drehkreuze werden allerdings von vielen Australien-Reisenden zum Umstieg genutzt. In Melbourne soll die neue Saison am 15. März beginnen.

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