Corona zum Trotz: Rosberg hat "Meditation wiederentdeckt"
In Zeiten der Corona-Pandemie hat der frühere Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg für sich die "Meditation wiederentdeckt".Köln (SID) - In Zeiten der Corona-Pandemie hat der frühere Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg für sich die "Meditation wiederentdeckt". Die habe bereits "einen Riesenanteil" an seinem WM-Titel gehabt, dann habe er damit aufgehört, weil "mir die Motivation fehlte. Jetzt habe ich wieder die Disziplin", sagte Rosberg im Gespräch mit der österreichischen Tageszeitung Der Standard.
Während seiner Karriere, die er Ende 2016 nach dem Gewinn des WM-Titels überraschend beendet hatte, habe er über das Thema Mentaltraining allerdings nie mit anderen Fahrer gesprochen. "Psychologie ist bei uns ein Tabuthema", sagte Rosberg. Die Formel 1 sei "ein Machosport, jeder, der sich psychologisch interessiert und Hilfe in Anspruch nimmt, ist tendenziell erst einmal ein Loser."
Er selber habe vor allem im schwierigen und anstrengenden Jahr 2016 seine Vorteile daraus gezogen, "dass ich versucht habe, jedes Detail umzukrempeln. Mit dem Mentaltraining, das kein anderer Fahrer gemacht hat, habe ich sicher ein paar Prozent rausgeholt. Oder den Lack von meinem Helm wegzunehmen, weil das noch einmal 80 Gramm sind – das hat auch kein anderer Fahrer gemacht."
Wäre er im Kampf um den WM-Titel im Duell mit seinem Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton damals leer ausgegangen, hätte das das "Potenzial gehabt, mich mental für den Rest meines Lebens ein bisschen zu vernarben", sagte Rosberg: "Weil es so groß ist, der Traum ist so stark, es machen so viele Menschen mit, es hat so eine Power. Deswegen war es dann umso schöner."
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