Spektakel in Spanien - Nyck de Vries gewinnt fünften Saisonlauf der Formel-E-WM in Valencia
Ein Thriller, mit einem scheinbar überführten „Täter“ und doch noch einer überraschenden Wendung: Nyck de Vries (NED, Mercedes-EQ) hat Lauf fünf der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft mit cleverem Energie-Management für sich entschieden. Und nicht nur das: Er beendete das erste Saisondrittel dank seines zweiten Saisonsiegs als Tabellenführer – vor seinem Teamkollegen Stoffel Vandoorne (BEL, Mercedes-EQ), der zahlreichen Rückschlägen zum Trotz Dritter wurde.Vom Start weg sah allerdings ein anderer wie der überlegene Sieger aus: António Félix da Costa (POR, DS Techeetah). Der Titelverteidiger setzte sich von der Pole-Position aus an die Spitze, verteidigte diese auch über insgesamt vier Safety-Car-Phasen, ehe ihm – wie vielen Fahrerkollegen – in der Schlussrunde die Energie ausging. Zu den Profiteuren der unerwarteten Wendung zählte auch René Rast (GER, Audi), der als bester deutscher Fahrer Fünfter wurde. Sein ehemaliger DTM-Rivale Nico Müller (SUI, Dragon/Penske Autosport) wurde Zweiter.
Kampf und Energie-Management stimmen: De Vries gewinnt mit Ellbogen und Köpfchen
Den Sieg von Nyck de Vries allein einer cleveren Energie-Strategie zuzuschreiben, würde allerdings zu kurz greifen. Zu Beginn des Rennens arbeitete sich der Mercedes-EQ-Fahrer unter schwierigen, regennassen Bedingungen auf Platz zwei nach vorn und setzte den Führenden António Félix da Costa permanent unter Druck. Im gelang es zeitgleich, die Energie zu sparen, die am Ende den Ausschlag gab. Etwas überraschender gerieten die Podiumsresultate von Nico Müller und Stoffel Vandoorne, die sich lange Zeit am Ende des Feldes bewegten, zeitweise sogar miteinander kollidierten. Für sie brachte erst die letzte, entscheidende Runde den Weg nach vorn.
FAST FACTS
- Zweiter Saisonsieg für Nyck de Vries (NED), dritter für Mercedes-EQ
- Energie-Management mitentscheidend
- Vier Safety-Car-Phasen sorgen für Energie-Reduktion durch die Rennleitung
- Nico Müller (SUI, Dragon/Penske Autosport) erobert erstes Formel-E-Podium
- Platz drei für Stoffel Vandoorne (BEL, Mercedes-EQ) vom letzten Startplatz aus
- René Rast (GER, Audi) wird Fünfter, nachdem er zwischenzeitlich auf Platz 22 zurückgefallen war
- Polesitter António Félix da Costa führt das gesamte Rennen an, nur nicht die letzte Runde
- Enttäuschender Tag für BMW und Porsche, Jake Dennis (GBR, BMW) wird Achter
MERCEDES-EQ
NYCK DE VRIES (NED)
„Wir haben das gesamte Rennen über Energie gespart, weil wir davon ausgingen, dass uns das helfen könnte. Nach der letzten Safety-Car-Phase hatte ich erwartet, dass António langsam fahren würde, um so eine Runde Renndistanz zu vermeiden – stattdessen ist er früh über die Ziellinie. So waren es noch zwei Runden bis zur Flagge. Und in denen zahlte sich unser Energie-Management aus.“
DRAGON/PENSKE AUTOSPORT
NICO MÜLLER (SUI)
„In den letzten beiden Runden wurde meine Stimmung immer besser. Ich bin immer noch etwas überrascht von dem, was geschehen ist. Aber in genau diesen kniffligen Situationen zahlt sich die viele Arbeit in den Simulatoren, die ganze Vorbereitung und die Erfahrung aus vergangenen Saisons aus.“
MERCEDES-EQ
STOFFEL VANDOORNE (BEL)
„Wir waren in allen Sessions wettbewerbsfähig. Wegen einer Strafe von hinten statt von der Pole zu starten, war schwer zu akzeptieren. Aber wir haben den Spieß eindrucksvoll herumgedreht. Ich war einmal im Kies, habe sogar Nico Müller touchiert, nachdem ich nach dem Aktivieren des Attack Modes untersteuernd in ihn hineingerutscht bin. Am Ende habe ich in der letzten Runde zehn Autos überholt – auch wenn es sich nicht danach angefühlt hat.“
Position | Nr. | Fahrer | Team | Rnd. | Abstand | Auf V. | Geschw. |
---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | 17 | N. de Vries | Mercedes-Benz EQ Formula E Team | 24 | |||
2 | 6 | N. Mller | GEOX Dragon | 24 | 13.128 | ||
3 | 5 | S. Vandoorne | Mercedes-Benz EQ Formula E Team | 24 | 24.886 | ||
4 | 37 | N. Cassidy | Envision Virgin Racing | 24 | 36.903 | ||
5 | 33 | R. Rast | Audi Sport Team Abt Sportsline | 24 | 51.65 | ||
6 | 4 | R. Frijns | Envision Virgin Racing | 24 | 52.985 | ||
7 | 13 | A. Felix da Costa | DS Techeetah | 24 | |||
8 | 94 | A. Lynn | Mahindra Racing | 24 | |||
9 | 10 | S. Bird | Panasonic Jaguar Racing | 24 | |||
10 | 11 | L. di Grassi | Audi Sport Team Abt Sportsline | 24 | |||
11 | 27 | J. Dennis | BMW i Andretti Motorsport | 23 | |||
12 | 25 | J. Vergne | DS Techeetah | 23 | |||
DNF | 71 | N. Nato | ROKiT Venturi Racing | 22 | |||
DNF | 48 | E. Mortara | ROKiT Venturi Racing | 20 | |||
DNF | 99 | P. Wehrlein | TAG Heuer Porsche Formula E Team | 19 | |||
DNF | 36 | A. Lotterer | TAG Heuer Porsche Formula E Team | 19 | |||
DNF | 20 | M. Evans | Panasonic Jaguar Racing | 15 | |||
DNF | 7 | S. Camara | GEOX Dragon | 14 | |||
DNF | 28 | M. Gnther | BMW i Andretti Motorsport | 10 | |||
DNF | 23 | S. Buemi | DAMS | 1 | |||
DSQ | 22 | O. Rowland | DAMS | 24 | |||
DSQ | 29 | A. Sims | Mahindra Racing | 24 | |||
DSQ | 8 | O. Turvey | NIO 333 FE Team | 24 | |||
DSQ | 88 | T. Blomqvist | NIO 333 FE Team | 24 |
ABB FIA Formula E / DW