De Vries und Mercedes-EQ dominieren bei der WM-Premiere der Formel E
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Nyck de Vries gewinnt den Saisonauftakt der Formel-E-WM in Diriyya

Alle freien Trainingssitzungen, das Qualifying und das Rennen: Nyck de Vries (NED) hat den Auftakt in Season Seven der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft klar dominiert. Der Mercedes-EQ-Pilot feierte einen lupenreinen Start-Ziel-Sieg, nachdem er zuvor bei allen Gelegenheiten der Schnellste war. Dennoch kam de Vries während der WM-Premiere der Formel E, die in Diriyya in Saudi-Arabien ausgetragen wurde, unter Druck. Vor allem René Rast (GER, Audi) zeigte eine starke Leistung – blieb aber mit dem Aktivieren des Attack Modes und während zweier Safety-Car-Phase ohne Fortune. Nachdem der dreimalige DTM-Champion lange Zeit auf der zweiten Position rangierte, verpasste er als Vierter das Podium nur um zwei Zehntelsekunden. Das ging an Edoardo Mortara (ITA, ROKiT Venturi) und Mitch Evans (NZL, Jaguar).

Saisonauftakt der Formel E in Diriyyah/Saudi-Arabien

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Für Rennsieger Nyck de Vries war es der erste Sieg in der Formel-E-WM, für Mercedes-EQ schlagen nun zwei zu Buche. De Vries sicherte sich mit der Bestzeit aller vier Qualifying-Gruppen einen Zusatzzähler, drei weitere für die Pole-Position. Auch der weitere verbleibende Zusatzpunkt für die schnellste Runde ging nach Stuttgart: Stoffel Vandoorne (BEL), Teamkollege von de Vries bei Mercedes-EQ absolvierte den besten Umlauf aller Fahrer kurz vor Rennende.

Tüchtig, nicht ganz glücklich: René Rast und Audi verlieren Podiumsplatzierung auf den letzten Metern

René Rast zeigte ein starkes Renntempo bei gleichzeitig niedrigerem Energieverbrauch im Vergleich zum späteren Rennsieger Nyck de Vries, setzte aber in der Schlussphase des Rennens auf die falsche Karte. Unmittelbar bevor das Safety-Car ein zweites Mal das Rennen neutralisierte, aktivierte der Mindener den Attack-Mode, büßte dabei allerdings eine Position ein. Nach dem Neustart kamen seine Gegner besser in Schwung und nutzten den verbleibenden Sprint zum Ziel besser – nur Rang vier für Rast. Auch Pascal Wehrlein (GER, Porsche), der zu Beginn auf Podiumskurs rangierte, musste sich am Ende mit Platz fünf begnügen. Gleich sechsmal war ein Antriebsstrang in den Top zehn der WM-Premiere "made in Germany": Neben de Vries, Mortara (beide Mercedes-EQ), Rast (Audi) und Wehrlein (Porsche) waren auch Stoffel Vandoorne (Mercedes-EQ) und Lucas Di Grassi (Audi) unter den besten Zehn vertreten.

Sechsmal „made in Germany“ in den Top Ten: deutsche Hersteller mit gutem Start in die Saison
Sechsmal „made in Germany“ in den Top Ten: deutsche Hersteller mit gutem Start in die Saison
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Schwarz-Rot-Gold auch im Qualifying top – deutsche Hersteller dominieren

Mercedes-EQ vor Audi und Porsche – bereits im Qualifying setzten die Automobilhersteller aus Deutschland ein klares Statement. Vor allem ein Fahrer stach heraus: Nyck de Vries (NED, Mercedes-EQ). De Vries sicherte sich jeweils die Bestzeit in den Freien Trainings, in seiner Qualifying-Gruppe und insgesamt sowie in der Super Pole der besten sechs Fahrer. Die erreichte auch Pascal Wehrlein (GER) beim ersten Zeittraining mit seinem neuen Arbeitgeber Porsche. Trotz sieben Formel-E-Rennen auf der Haben-Seite gilt René Rast (GER, Audi) in der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft als Neuling. Der dreimalige DTM-Champion sicherte sich in der Super Pole Startplatz drei – und das ausgerechnet auf einem der anspruchsvollsten Stadtkurse im Formel-E-Kalender. Das gute Ergebnis aus deutschsprachiger Sicht komplettierte Edoardo Mortara (ITA), dessen ROKiT-Venturi-Rennstall als Kundenteam auf den Mercedes-EQ-Antriebstrang setzt. André Lotterer (GER, Porsche) wurde Siebter, Maximilian Günther (GER, BMW) Neunter. Damit landeten alle vier deutschen Fahrer und alle vier Hersteller in den Top Zehn.

Packende Rennaction bei erstem Flutlicht-Rennen der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft
Packende Rennaction bei erstem Flutlicht-Rennen der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft
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NYCK DE VRIES
MERCEDES-EQ, SIEGER
„Mein erster Sieg in der Formel E! Was für ein fantastisches Ergebnis und ein perfekter Start in unsere zweite Saison. Ich weiß nicht, warum, aber ich war nach dem Rennen trotz der Freude über den Sieg ziemlich ruhig. Iin jeder Session die Bestzeit fahren und dann auch noch den E-Prix zu gewinnen - einfach ein großartiges Wochenende bisher. Das ist natürlich ein sehr schönes Gefühl, aber es war auf keinen Fall ein einfaches Rennen. Es gab so viele Safety-Car-Einsätze, und es war schwierig, immer das richtige Energiemanagement zu wählen.“
 
EDOARDO MORTARA
ROKIT-VENTURI, ZWEITER
„Es ist gut, wieder auf dem Podium zu stehen. Abgesehen von den Rennen in Berlin war die letzte Saison nicht so schlecht für uns. Wir sind ein kleines Team und es ist nicht einfach, gegen große Hersteller mit viel mehr Ressourcen als wir gute Ergebnisse zu erzielen. Diese Ergebnisse sind ein Sieg für uns. Wir waren wirklich konkurrenzfähig und hoffentlich wird das morgen auch so sein.“
 
MITCH EVANS
JAGUAR, DRITTER
„Fast das gesamte Rennen war ich hinter Edoardo Mortara und wir haben beim Überholmanöver gegen Pascal Wehrlein gut zusammengespielt. Ich denke, wir als Team hatten heute eine gute Pace, wir haben uns das Rennen bis zum ersten Safety-Car gut eingeteilt und beide Attack Modes aufgespart. Die zweite Safety-Car-Phase hat uns etwas gekostet. Ein komplett Safety-Car-freies Rennen wäre interessant gewesen, um die wahre Performance über das gesamte Rennen zu bewerten.“
 
RENÉ RAST
AUDI, VIERTER
„Die beiden Safety-Car-Phasen haben uns nicht geholfen. Davor hatten wir mehr Energie zur Verfügung ein eine bessere Pace als Nyck de Vries und hätten das Rennen gewinnen können. Nach den Safety-Cars haben wir uns jeweils schwergetan, wieder reinzukommen. Warum, müssen wir analysieren. Dann habe ich mit der Strategie und dem Attack Mode nicht ganz richtig gelegen und so am Ende keine Chance gegen Edoardo Mortara und Mitch Evans. Ich bin überhaupt nicht happy.“

ABB FIA Formula E / DW

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