Spirit of Avant-Garde: Formel E ist Markenbotschafter der Mobilitätswende und CO2-neutral
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Formel E vor Saisonstart: DS Automobiles - Markenbotschafter der Mobilitätswende

 Die Elektromobilität ist in Deutschland und in ganz Europa auf der Überholspur, insbesondere dank staatlicher Förderung, immer größerer Modellvielfalt und kontinuierlich verbesserter Eigenschaften der Elektro-Autos. Auch im Motorsport hat die E-Mobilität längst Einzug gehalten. Am 16. Januar startet die rein elektrische Rennserie in Santiago de Chile in ihre siebte Saison – erstmals nun als offizielle Weltmeisterschaft. Im Interview gibt der technische Leiter von DS Performance Thomas Chevaucher exklusive Einblicke in die noch junge Rennserie, in der leise E-Rennwagen durch die Innenstädte der Weltmetropolen surren und Fans durch Online-Voting ihrem Lieblingsfahrer einen reellen Vorteil im Rennen verschaffen können.

Formel E: Mehr als Motorsport

Wer einmal die Formel E erlebt hat, weiß: Das ist kein klassischer Motorsport. „Formel E ist mehr als das. Es ist Motorsport 2.0. Der Geist der Formel E ist es, das Rennsporterlebnis zu den Familien und Menschen in die Städte zu bringen“, so Thomas Chevaucher. Die gemeinsamen Vorteile der E-Mobilität, ob bei Rennwagen oder Serienfahrzeugen, liegen auf der Hand: lokal emissionsfrei, kein Gestank durch Abgase und wesentlich weniger Lärm. Neben den normalen Zuschauerplätzen gibt es in den meisten Austragungsstädten zudem sogenannte „Fun-Zones“, oft mit Großbildschirmen, in denen Familien mit ihren Kindern kostenfrei das Rennen bei einem Picknick genießen können – ohne von einer immensen Geräuschkulisse überrollt zu werden.
 
„Der Geist der Formel E ist es, das Rennsporterlebnis zu den Familien und Menschen in die Städte zu bringen.“
 
Chevaucher hofft auch durch die aktuelle Pandemie-Situation auf ein Umdenken: „Ich denke, dass sich die Menschen neu mit dem Thema Mobilität auseinandersetzen werden und verstehen, dass wir einen Bedarf an emissionsfreier Mobilität haben und wir die Art und Weise, wie wir reisen, überdenken müssen.“ Erst im September 2020 wurde die Formel E als erste Sportart überhaupt als CO2-neutral ausgezeichnet. Der Netto-CO2-Fußabdruck seit Beginn der Rennserie liegt nämlich bei null Gramm CO2. Die elektrische Rennserie nimmt damit eine Vorreiterrolle ein – ganz im Sinne der Avant-Garde. „In der Formel E können wir zeigen, was alles ohne Emissionen möglich ist. Die Formel E ist damit der ideale Markenbotschafter für die Elektromobilität.“
 
„In der Formel E können wir zeigen, was alles ohne Emissionen möglich ist. Die Formel E ist damit ein toller Markenbotschafter für die Elektromobilität.“

Erfolgsfaktoren der DS Siegesserie

DS Techeetah startet als Titelverteidiger in die neue Saison. Zuletzt hatte sich das französisch-chinesische Team zum zweiten Mal in Folge sowohl den Hersteller- als auch den Fahrertitel gesichert. Beim Finale auf dem Tempelhofer Feld in Berlin, als nach monatelanger Corona-Pause sechs Rennen in nur neun Tagen auf dem Programm standen, hatten sich besonders der Teamgeist und die Agilität als Vorteile erwiesen. Auf diese Erfolgsfaktoren setzt das Team nun auch in der neuen Saison, die so umkämpft sein wird wie nie zuvor. „Unser Ziel ist die Titelverteidigung, aber wir wissen, dass der Wettbewerb sehr hart sein wird“, sagt Chevaucher. „Viele der namhaften Konkurrenten, die vor einem Jahr eingestiegen sind, haben ihre erste Saison zum Lernen genutzt und werden nun sicher wesentlich stärker auftreten.“ Dem setzt DS nicht nur die fahrerischen Fähigkeiten der beiden Piloten António Félix da Costa und Jean-Éric Vergne (genannt: JEV) entgegen, die zusammen schon drei Weltmeister-Titel in der Formel E gesammelt haben, sondern auch einen großen Erfahrungsschatz. Schon seit 2015 ist die Pariser Premium-Marke in der vollelektrischen Rennserie unterwegs. Die technologische Rückendeckung durch den PSA-Konzern ist dabei essenziell.
 
„Unser Ziel ist die Titelverteidigung, aber wir wissen, dass der Wettbewerb sehr hart sein wird.“
 
Thomas Chevaucher macht im Interview deutlich, dass ein großer Teil des Erfolges von DS Techeetah im Zusammenhalt und der konstruktiven Zusammenarbeit des gesamten Teams liegt. Auch aus der intensiven letzten Phase der vergangenen Saison zieht der Formel-E-Experte positive Schlüsse: „Wir sind kein Unternehmen, wir sind ein Team. Teamgeist ist ein Schlüsselparameter unseres Erfolgs. In Berlin haben wir gelernt, Dinge anders zu machen. Wir sind dadurch noch flexibler und effizienter geworden.“
 
„Wir sind kein Unternehmen, wir sind ein Team. Teamgeist ist ein Schlüsselparameter unseres Erfolgs.“
 
DS Techeetah differenziert sich zudem von den Wettbewerbern in der Art und Weise, wie entwickelt wird: Statt Kompetenzen auszulagern, stärkt DS die eigene Expertise. So entwickelte das Team zum Beispiel das elektronisch gesteuerte „Brake-by-wire“-Bremssystem in Eigenregie. „Wir gehen oft ein höheres Risiko ein als die Konkurrenz, indem wir viele Komponenten In-House entwickeln und auf externe Expertise verzichten. Das macht uns allerdings auch flexibler und wir behalten zu jeder Zeit die volle Kontrolle über alles, was bei uns technologisch passiert.“

Wissenstransfer: Formel E sichert technologischen Fortschritt für elektrifizierte Serienfahrzeuge
Wissenstransfer: Formel E sichert technologischen Fortschritt für elektrifizierte Serienfahrzeuge
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Technologietransfer als Standbein der Elektrifizierungsstrategie

Der Technologietransfer zwischen Motorsport und Serienfahrzeugen gelingt am eindrucksvollsten auf dem Feld der Batterietechnik. So besitzt etwa die Batterie im Formel-E-Rennwagen die gleiche Kapazität wie im Serienmodell DS 3 Crossback E-Tense (Energieverbrauch in kWh/100 km kombiniert: 18,3; CO2-Emissionen in g/km kombiniert: 0), – 50 kWh. Die Unterschiede liegen in der Batteriespannung – und die ist ein ganz entscheidender Faktor, um die Leistungsfähigkeit der Akkus in Zukunft weiter zu verbessern, denn bei Größe und Gewicht gibt es schon jetzt nur noch wenig Spielraum. Je höher die Spannung, desto weiter kommt das Auto mit der vorhandenen Energie. Der Batterie im Serienmodell reichen aktuell 400 Volt, im Rennwagen sind es bereits 900 Volt. „Zu Beginn der Rennserie hatte noch niemand geglaubt, dass wir auch nur Batterien mit 700 Volt herstellen könnten, heute sind es bereits 900 Volt“, weiß Chevaucher. „Es ist wie bei einem Verbrennungsmotor: Früher verbrauchte ein bestimmter Motor beispielsweise sechs Liter Benzin auf 100 Kilometer im Durchschnitt, heute verbraucht dieser Motor nur noch drei Liter – technologischer Fortschritt!“
 
„Zu Beginn der Rennserie hatte noch niemand geglaubt, dass wir auch nur Batterien mit 700 Volt herstellen könnten, heute sind es bereits 900 Volt.“
 
Die Serienfahrzeuge holen immer weiter auf. „Künftig wird die Spannung auch in den Serienmodellen von DS steigen. Der Elektroantrieb wird immer besser und effizienter, davon werden auch alle zukünftigen Modelle von DS Automobiles profitieren. Schon jetzt gibt es viele Parallelen zwischen Motorsport und Serie – mit dem einzigen, aber maßgeblichen Unterschied: In der Formel E wollen wir mit begrenzter Energiemenge möglichst schnell fahren, in der Serie möglichst weit.“  Für DS Automobiles ist dies ein wichtiges Standbein für die eigene Elektrifizierungsstrategie. Ab 2025 möchte die Premium-Marke aus dem PSA-Konzern nur noch vollelektrische Modelle und Plug-In-Hybride anbieten. Heute liegt der Anteil an verkauften elektrifizierten Modellen bereits bei über 30 Prozent.
 
„Schon jetzt gibt es viele Parallelen zwischen Motorsport und Serie – mit dem einzigen, aber maßgeblichen Unterschied: In der Formel E wollen wir mit begrenzter Energiemenge möglichst schnell fahren, in der Serie möglichst weit.“

Erfolgsfaktoren: Teamgeist, Erfahrung und Innovationskraft entscheidend für DS Siegesserie
Erfolgsfaktoren: Teamgeist, Erfahrung und Innovationskraft entscheidend für DS Siegesserie
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Schnelligkeit versus Energiemanagement

In der Formel E geht es nicht nur um Schnelligkeit. Vielmehr ist es ein Energiemanagement-Rennen, bei dem die Einteilung der zur Verfügung stehenden Energie ausschlaggebend über Sieg oder Niederlage ist. Das Ziel möglichst schnell zu sein hat allenfalls in der Qualifikation Gültigkeit, die maximal 25 Minuten dauert und in der die Fahrer Vollgas bzw. Vollstrom geben können. Im Rennen spielt dann das Energiemanagement eine wesentlich größere Rolle: „Die Herausforderung besteht darin, mit möglichst wenig Energie, möglichst schnell zu fahren. Im Rennen wird in einer Runde etwa 40 Prozent weniger Energie aufgewendet als im Qualifying. Es ist nur ein geringer Unterschied in der Zeit, aber ein immenser Unterschied in puncto Energie“, so Chevaucher.
 
„Die Herausforderung besteht darin, mit möglichst wenig Energie, möglichst schnell zu fahren.“

Fanboost: Reeller Vorteil für Formel-E-Fahrer

Die technische Faszination bleibt ein wichtiger Faktor für die Anziehungskraft des Motorsports. Das gilt insbesondere für die Formel E. Sie wirbt darüber hinaus auch mit einem kompakten Programm um ihr Publikum: Trainings, Qualifying und Rennen finden alle am gleichen Tag statt. Zusätzlich kommt der „Mitmachfaktor“ ins Spiel: Per Online-Voting können Zuschauer ihrem Favoriten einen Vorteil verschaffen. Die fünf Fahrer mit den meisten Votes bekommen den sogenannten „Fanboost“: einmalig 100 Kilojoule zusätzliche Leistung, die sie zum Beispiel für einen kurzen, kraftvollen Sprint beim Überholen oder einen längeren Spurt mit etwas weniger Power einsetzen können. Violett leuchtende LEDs am Halo-System über dem Cockpit zeigen an, wenn der Fahrer diesen Extraschub aktiviert.
 
Sauberer und leiser, familienfreundlicher und interaktiver: Während die Elektromobilität überall an Bedeutung gewinnt, soll diese attraktive Mischung auch der zeitgemäßen Motorsportserie Formel E zum Durchbruch verhelfen.

DS Automobiles / DW