Wahrlich das große Finale: Zehn Fahrer können aus eigener Kraft Weltmeister werden, sogar 18 rechnerisch – darunter alle vier Deutschen
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Berlin krönt den ersten Formel-E-Weltmeister

Erst wird’s sportlich, dann emotional: In den beiden abschließenden Rennen der Saison krönt Berlin den ersten ABB FIA Formel-E-Weltmeister der Motorsport-Geschichte. Und ganze zehn Fahrer haben am Rennwochenende am 14. und 15. August noch die Chance, aus eigener Kraft die begehrteste Trophäe im elektrischen Automobilrennsport in die Luft zu stemmen und den goldenen Konfetti-Regen zu genießen. Rechnerisch sind sogar 18 Fahrer noch im packendsten Titelrennen der FIA-Geschichte in der Lage, Weltmeister zu werden. Darunter alle deutschen Fahrer: René Rast (Audi), Pascal Wehrlein (Porsche), Maximilian Günther (BMW) und André Lotterer (Porsche). 

Es ist so verrückt, wie es klingt: Nicht nur der allererste Formel-E-Fahrerweltmeister und das erste Formel-E-Weltmeister-Team werden in die Motorsport-Geschichte eingehen, auch die Season Seven selbst, in der erstmals die beiden ABB FIA Formel-E-WM-Titel vergeben werden. Denn zehn verschiedene Sieger in 13 Rennen und 19 verschiedene Podiumsplatzierte lassen erahnen, wie hart umkämpft diese Saison bisher war. Der BMW i Berlin E-Prix presented by CBMM Niobium wird da ganz sicher keine Ausnahme bilden. Zu den Anwärtern, die ungeachtet der Ergebnisse anderer mit der maximalen Punktausbeute aus beiden Rennen die Spitze in der Schlusstabelle erobern können, zählen zehn Fahrer – René Rast (Platz 10, 23 Zähler Rückstand) inklusive. 
 
Zum erweiterten Favoritenkreis der 18 rechnerisch möglichen Weltmeister gehören darüber hinaus auch Pascal Wehrlein (Platz 11, 24 Zähler Rückstand), Maximilian Günther (Platz 15, 33 Punkte Rückstand) und André Lotterer (Platz 17, 50 Punkte Rückstand). Maximal 60 Punkte kann ein Fahrer in den verbleibenden zwei Rennen noch sammeln – je 25 für den Sieg, je einen für die schnellste Rennrunde der Top Ten, je drei für die Pole-Position und je einen für die Bestzeit im Gruppenqualifying. Jeweils zwölf WM-Zähler können so aus eigener Kraft mindestens gutgemacht werden – 24 insgesamt. Derzeit liegt der Niederländer Nyck de Vries vom deutschen Hersteller Mercedes-EQ an der Tabellenspitze.

BMW i Berlin E-Prix presented by CBMM Niobium bildet mit zwei Rennen das Saisonfinale der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft
BMW i Berlin E-Prix presented by CBMM Niobium bildet mit zwei Rennen das Saisonfinale der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft
© ABB FIA Formula E
 
In der Teamwertung führt der Rennstall von Envision Virgin Racing, der einen Antriebsstrang von Audi einsetzt, die Tabelle an. Doch wer diese zweite WM-Wertung für sich entscheidet, ist gleichfalls noch offen – aus eigener Kraft kann ein Team in der Formel E bei einem Doubleheader wie in Berlin maximal 41 Punkte gutmachen (eigene Punkte: maximal je 48 pro Rennen; zweitbestes Team: maximal verbleibende 27 pro Rennen). Innerhalb dieser 41 Punkte zu den Führenden rangieren Mercedes-EQ (Platz 2, 7 Punkte Rückstand), Jaguar Racing (Platz 3, 9 Punkte Rückstand), die Titelverteidiger DS Techeetah (Platz 4, 17 Punkte Rückstand), BMW i Andretti Motorsport (Platz 5, 22 Punkte Rückstand) und Audi Sport ABT Schaeffler (Platz 6, 31 Punkte Rückstand). Auf Mithilfe angewiesen, aber dennoch mit WM-Chancen tritt in Berlin das Tag Heuer Porsche Formel-E-Team (Platz 8, 49 Punkte Rückstand) an.
 

Behutsame Öffnung für Weltmeister-Wochenende: frei verkäufliche Tickets erhältlich

 
Solch geballte sportliche Ambition, so viel garantierte Action und so große sportliche Geschichten und Dramen, die die beiden abschließenden Formel-E-Rennen der Season Seven in Berlin-Tempelhof in Sachen maximale Unterhaltung versprechen, sind erstmals seit Pandemie-Beginn auch für ein öffentliches Publikum vor Ort erlebbar. Waren bisher ausschließlich eingeladene Fans auf den Tribünen zugelassen, sind in Berlin erstmals wieder frei verkäufliche Tickets verfügbar. Voraussetzung für Fans ist eines der drei „G“: Entweder Getestete (mit negativem Befund), Geimpfte oder Genesene dürfen das abschließenden WM-Spektakel der Season Seven live vor Ort verfolgen. Als Nachweis gilt ein entsprechender Eintrag in die Corona-Warn-App oder die App CovPass.
 

So wunderbar, Berlin: Zwei Streckenvarianten an zwei Tagen bilden neue Herausforderung

 
Dass dabei auch keine Millisekunde Langeweile aufkommt, dafür ist allein vom Streckenlayout her gesorgt. Oder, um präzise zu sein: von den beiden Streckenvarianten des gleichen Layouts. Am Samstag wird Lauf 14 der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft gegen den Uhrzeigersinn befahren – Kurzname: Berlin –, am Sonntag in entgegengesetzter Richtung – Kurzname: Nilreb. Dabei könnte die vertauschte Buchstabenfolge sinnbildlich auch für den Tabellenstand nach den beiden Tempelhof-Gastspielen stehen: Die Tabellenführung schützt vor Dramen nicht, wie in dieser Saison bereits einige Fahrer am eigenen Leibe erfahren durften. Sie zu verteidigen darf als die schwierigste Aufgabe im Motorsport gelten.
 
Novum als krönender Abschluss: erstmals zwei Streckenvarianten an zwei Tagen
Novum als krönender Abschluss: erstmals zwei Streckenvarianten an zwei Tagen
© ABB FIA Formula E

Niemals geht man so ganz: Werksteams von Audi und BMW i sagen der Formel E „goodbye“

 
Die Rennen der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft in Berlin Tempelhof bilden auch das vorerst letztmalige Aufeinandertreffen der deutschen Werksteams von Audi, BMW i, Porsche und Mercedes-EQ in einer FIA-Weltmeisterschaft. Mit Audi und BMW verlassen zwei Werksmannschaften die große Formel-E-Bühne. Nicht, ohne noch einmal an viele sportliche Höhepunkte zu erinnern – etwa den frischesten mit dem Audi-Doppelsieg in Puebla (Mexiko) im Juli (Lucas Di Grassi, GBR, und René Rast, GER) oder die drei Siege von BMW i in Valencia (Jake Dennis, GBR), in New York (Maximilian Günther, GER) und in London (erneut Jake Dennis). Und niemals geht man so ganz: Sowohl Audi als auch BMW i stehen als Lieferanten von Antriebssträngen in der kommenden Season Eight mit Kundenteams am Start.
 

Und alles auf SAT.1 – WM-Entscheidung im deutschen Free-TV

 
Genug Stoff also, den der deutsche Free-TV-Sender SAT.1 bei den Live-Übertragungen aus Berlin-Tempelhof aufarbeiten darf. Die ganze Action nebst Einschätzungen von Kommentator Edgar Mielke, den Moderatoren Andrea Kaiser und Matthias Killing sowie den beiden Experten Daniel Abt und Christian Danner verfolgen Daheimgebliebene am Samstag ab 13:00 Uhr (Rennstart: 14:00 Uhr) und am Sonntag ab 15:00 Uhr (Rennstart: 15:30 Uhr).
 
TV-ZEITEN
Freitag, 13. August 2021
16:55 Uhr, Freies Training – live auf ran.de
 
Samstag, 14. August 2021
07:55 Uhr, Freies Training – live auf ran.de
09:45 Uhr, Qualifying – live auf ran.de
13:30 Uhr, Rennen – live in SAT.1 und auf ran.de
 
Sonntag, 15. August 2021 
07:55 Uhr, Freies Training – live auf ran.de
09:25 Uhr, Freies Training – live auf ran.de
11:15 Uhr, Qualifying – live auf ran.de
15:00 Uhr, Rennen – live in SAT.1 und auf ran.de

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